Ratgeber: Kanal und Rohrreinigung beim Miet und Kaufimmobilien

Beim Kauf einer Immobilie sollte das Abflusssystem gründlich überprüft werden. Das hilft dabei, den Käufer vor bösen Überraschungen zu sparen. Ein Kanal-Check mittels Kamera kostet nur wenige Hundert Euro. Wird dabei ein Schaden festgestellt, kann man damit sehr gut den Kaufpreis der Immobilie um etliche Tausend Euro senken.
Beim Kauf einer Immobilie sollte das Abflusssystem gründlich überprüft werden. Das hilft dabei, den Käufer vor bösen Überraschungen zu sparen. Ein Kanal-Check mittels Kamera kostet nur wenige Hundert Euro. Wird dabei ein Schaden festgestellt, kann man damit sehr gut den Kaufpreis der Immobilie um etliche Tausend Euro senken.

Ratgeber: Kanal und Rohrreinigung beim Miet und Kaufimmobilien

Ein großer Teil der heute auftretenden Rohrverstopfung geht auf Wasserspar-WCs , Bauschutt in Rohren bei Neubauten und auf den Gebrauch von feuchten Toilettentüchern zurück. Diese Hygienetücher lösen sich im Gegensatz zum normalen Toilettenpapier nicht auf. Sie bilden große Klumpen, die einen Abfluss immer weiter verstopfen.

Oftmals hilft in solchen Fällen nur noch eines: Notdienst Rohrreinigung . Aber der teure Einsatz eines Notdienstes lässt sich vermeiden, wenn man einige Dinge beachtet und andere einfach „sein lässt“.

 

Selbstversuch mit Folgen

Der Mieter einer Wohnung stellt fest, dass sein Badewasser extrem langsam abläuft. Da er befürchtet, für eine professionelle Rohrreinigung zur Kasse gebeten zu werden, wird er selbst aktiv. Einige Versuche mit chemischen Abflussreinigern blieben erfolglos.

Dann kauft sich der Mieter im Baumarkt eine Spirale, mit welcher er versucht, den Abfluss frei zu bekommen. Auch das bleibt erfolglos. Schließlich informiert er doch den Vermieter, welcher eine Unternehmen zur Kanalreinigung beauftragt. Dieses rückt mit einer großen Spirale an und hat den Abfluss mit wenigen Handgriffen frei bekommen. Das Wasser fließt wieder ab, scheinbar ist das Problem gelöst.

Drei Monate später stellt der Mieter einen muffigen Geruch in der Wohnung fest. Als er ein Sofa vorzieht, welches an der zum Bad angrenzenden Wand steht, erlebt er eine böse Überraschung: Die ganze Wand ist schwarz von Schimmel und auch der Rücken vom Sofa ist völlig verschimmelt. Es kann nur noch entsorgt werden.

Da es sich um eine Innenwand handelt, kann die Ursache nur vom Bad kommen. Der Mieter informiert den Vermieter. Der beauftragte Notdienst stellt fest, dass bei der Rohrreinigung der Abfluss beschädigt wurde. Das Badewasser ist in den Raum unter der Wanne geflossen und wurde von der angrenzenden Wand wie ein Schwamm aufgesaugt. So konnte der Schimmel angreifen. Es folgen aufwändige Stemm-, Trocknungs- und Sanierungsarbeiten, für welche der Vermieter aufkommen muss. Darüber hinaus kürzt der Mieter die Miete um 1/3. In Summe muss der Vermieter einen Verlust von mehreren tausend Euro – oder einer ganzen Jahresmiete – verschmerzen.

 

Mieter und Vermieter sind in der Pflicht

Obwohl der Mieter durch seine Selbstversuche der Kanalreinigung wahrscheinlich zum Entstehen dieser Situation beigetragen hat, ist der Nachweis wahrscheinlich kaum zu erbringen. Es ist daher ratsam, dass Mieter bei Vertragsabschluss grundsätzlich darauf hingewiesen werden sollten, dass sie im Fall eines verstopften Abflusses nicht selbst aktiv werden sollten.

Die Reinigung von Rohren geht auf Kosten der Vermieter – so will es das Gesetz. Bei grober Fahrlässigkeit, beispielsweise wenn die Toilette mit Müll verstopft wird, kann der Vermieter sich die Kosten vom Mieter erstatten lassen. Doch spätestens in Mehrfamilienhäusern ist dieser Nachweis sehr schwer. Wenn Laien sich aber an die komplexe Materie der Entwässerung eines Hauses wagen, werden in der Regel die Schäden nur vergrößert. Darüber hinaus zeigt dieses Beispiel, geschehen in der Nähe von Mannheim, dass der Vermieter die regelmäßige Kontrolle seiner Abflussrohre nicht vernachlässigen sollte.

 

Moderne Möglichkeiten in der Kanalreinigung

Die professionellen Kanalreinigung Dienstleister von Heute sind in der Regel mit einem Abfluss-Endoskop ausgestattet. Diese biegsame Kamera mit langem Hals kann bereits recht tief in da Abflusssystem des Hauses vordringen und die Verstopfung lokalisieren. Mit Hilfe von ebenso flexiblen Klammern und Zangen lässt sich in vielen Fällen der Fremdkörper aus dem Rohr entfernen.

Für die Abflusskanäle im Erdreich verwenden die Dienstleister ebenfalls Kabel gebundene Kameras. Sie sind mit einem Fahrwerk ausgestattet und geben damit ein exaktes Bild über die Situation unter der Erde. So kann minimal invasiv das Problem behoben werden, ohne dass erst der Notdienst kommen muss.

 

Kanalreinigung und – inspektion auch beim Immobilienkauf sinnvoll

Beim Kauf einer Immobilie sollte das Abflusssystem gründlich überprüft werden. Das hilft dabei, den Käufer vor bösen Überraschungen zu sparen. Ein Kanal-Check mittels Kamera kostet nur wenige Hundert Euro. Wird dabei ein Schaden festgestellt, kann man damit sehr gut den Kaufpreis der Immobilie um etliche Tausend Euro senken.

 

Der Notdienst zur Rohrreinigung ist immer die teuerste Option

Zwar ist es beruhigend und löblich, dass es in der gesamten Weser-Ems-Region für jeden Bezirk einen Notdienst gibt. Doch der „Notdienst Rohrreinigung“ lässt sich seinen Service teuer bezahlen. Muss der Notdienst außerhalb der normalen Geschäftszeiten anrücken, kann man mit einem Aufschlag bis 300% rechnen. Das ist immer noch billiger, als einen Schaden zu verschleppen. Dennoch: Der Notdienst zur Rohrreinigung sollte immer die letzte Option bleiben. Mit einer verantwortungsvollen Vorsorge lässt sich der Notdienst in der Regel vermeiden.