Innovation als Wachstumsmotor

Eine Innovation entsteht nicht von alleine und selten durch Zufall. Unabhängig von der Größe oder der Branche eines Unternehmens ist die Innovationsfähigkeit jedoch eine der zentralen Zukunftskompetenzen der gesamten Wirtschaft.
Eine Innovation entsteht nicht von alleine und selten durch Zufall. Unabhängig von der Größe oder der Branche eines Unternehmens ist die Innovationsfähigkeit jedoch eine der zentralen Zukunftskompetenzen der gesamten Wirtschaft.

Innovation als Wachstumsmotor

Die zunehmende Markttransparenz und oft beliebige Austauschbarkeit von Produkten und Dienstleistungen zwingen Unternehmen ständig dazu, sich von ihren Wettbewerbern zu differenzieren. Zudem sorgen schrumpfende und stagnierende Märkte zu einer erhöhten Wettbewerbsintensität und einem steigenden Preisdruck.

Nicht zuletzt wird die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft durch den demografischen Wandel vor eine große Herausforderung gestellt. Innovationen sind für das Wachstum von Unternehmen und die Wirtschaft allgemein daher von fundamentaler Bedeutung.

 

Produktinnovationen und Geschäftsmodellinnovationen

Technische Neuerungen sind nicht immer gleichbedeutend mit einer einzigartigen großen Innovation. Beispielsweise ist seit der Einführung des ersten iPhones im Jahr 2007 das Grundprinzip moderner Smartphones, die Multitouch-Funktion, gleich geblieben.

In den vergangenen Jahren wurden Smartphones mit kleinen inkrementalen Schritten – höherer Displayauflösung, mehr Speicher oder neuen Funktionen – kontinuierlich verbessert und der Nutzen für die Anwender gesteigert.

Wegen der Beliebigkeit vieler Produkte rücken heute innovative Geschäftsmodelle mehr und mehr in den Mittelpunkt.

Vorreiter war hier der Kopiererhersteller Xerox. Als das Unternehmen im Jahr 1959 seine neuen Kopierer vermarkten wollte, waren die Kunden nicht bereit, den im Vergleich zu anderen Kopierern 7-fach höheren Preis zu bezahlen. Xerox stellte daraufhin seine Kopierer den Unternehmen gegen eine monatliche Grundgebühr einschließlich einer bestimmten Zahl Freikopien pro Monat und inklusive Wartung zur Verfügung.

Die Kunden waren so in der Lage, die neue Technik zu nutzen, ohne eine große Investition tätigen zu müssen. Xerox konnte seine neue Technik auf dem Markt etablieren und seine Wettbewerber weitestgehend verdrängen. Weitere Beispiele für innovative Geschäftsmodelle dieser Art sind Kaffeemaschinen, Wasserspender und Aufzüge, die Kunden nicht mehr kaufen müssen, sondern bei denen nach Verbrauch oder transportierter Last abgerechnet wird.

 

Innovationsstrategie und Innovationsmanagement

Es macht wenig Sinn, ein neues Produkt oder ein neues Geschäftsmodell zu entwickeln, das niemand braucht. Es ist sinnlos, über Innovationen nachzudenken, bevor das Ziel bestimmt wurde. Das bedeutet, dass Unternehmen in fundierte Analysen investieren müssen, um herauszufinden, wo das Wachstum heute liegt und wo es morgen sein wird. Die Kundensegmentierung wird dabei immer granularer.

Studien zum Umsatzwachstum in großen Unternehmen legen nahe, dass Führungskräfte eine differenzierte Perspektive auf Trends, zukünftige Wachstumsraten und Marktstrukturen entwickeln sollten. Einblicke in Teilbranchen, Segmente und Mikromärkte sind die Bausteine einer individuellen Innovationsstrategie und ein entscheidender Faktor für fundierte Entscheidungen. In den letzten Jahren hat der Einsatz von Big Data und Data Mining zur Verfolgung des Verhaltens und der Vorlieben von Kunden ermöglicht, Märkte auf Ebene der einzelnen Kunden zu unterteilen, um mit gezielten Innovationen die Bedürfnisse einzelner Kundengruppen besser zu befriedigen.

 

Unternehmenskultur und Innovationskraft

Die Basis für die Innovationskraft in Unternehmen ist die Unternehmenskultur. Maßgeblich geprägt wird die Unternehmenskultur von den leitenden Mitarbeitern und dem Management. Deren Umgang mit Fehlern und die gezeigte Risikobereitschaft sind Vorbild für alle Mitarbeiter.

Innovationsfreudige Führungskräfte motivieren ihre Mitarbeiter, sie fördern aktiv die Zusammenarbeit sowohl intern wie auch mit externen Partnern. Sie hinterfragen Ideen kritisch, stehen neuen Ideen aber grundsätzlich unvoreingenommen gegenüber.

Sie bekräftigen ihre Mitarbeiter darin, die besten Ideen weiterzuverfolgen und andere, weniger Erfolg versprechende fallen zu lassen. Gut zwei Drittel dieser Innovationskompetenz von Führungskräften kann erlernt werden. Nur rund ein Drittel ist mit der Persönlichkeit der Führungskräfte verbunden. Führungskräfte innovativer Unternehmen sehen Innovationen als wichtigen Teil der Unternehmensstrategie und leben diese vor. Sie sehen Innovationen als einen stetigen Prozess und nicht als eine einmalige Aufgabe.

Eine Innovation entsteht nicht von alleine und selten durch Zufall. Unabhängig von der Größe oder der Branche eines Unternehmens ist die Innovationsfähigkeit jedoch eine der zentralen Zukunftskompetenzen der gesamten Wirtschaft.

Neue Wachstumspotenziale ergeben sich aus der Neugestaltung von Geschäftsmodellen, der Schaffung von etwas Neuem und der Erkundung disruptiver Services. Die Förderung der Innovationskultur und die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen im Unternehmen sind grundlegende Voraussetzungen für die Innovationsfähigkeit und damit das wirtschaftliche Überleben.