Spionage im Mittelstand – mittelständische Unternehmen im Visier ausländischer Regierungen

Der Schutz gegen Industriespionage und Lauschangriffe ist vor allem eine Frage des unternehmerischen Willens und der wirtschaftlichen Bereitschaft, Mitarbeiter zu schulen und Technik abzusichern. 
Der Schutz gegen Industriespionage und Lauschangriffe ist vor allem eine Frage des unternehmerischen Willens und der wirtschaftlichen Bereitschaft, Mitarbeiter zu schulen und Technik abzusichern. 

Spionage im Mittelstand – mittelständische Unternehmen im Visier ausländischer Regierungen

Die Spione von heute fahren nicht im Smoking Aston Martin und bei ihnen geht es auch nicht um die Atomcodes. Vielmehr haben die modernen Lauschangriffe es auf die Wirtschaft und deren Geheimnisse abgesehen.

Besonders im Fokus stehen dabei mittelständische Unternehmen und Unternehmen mit hoher Spezialisierung. Denn hier kommen zwei Aspekte zusammen, die für Spione reizvoll sind. Zum Einen lässt sich virtuell Wertvolles erbeuten, zum Anderen ist der Schutz oftmals nicht auf dem neuesten Stand, was den Cyber Attacken Tür und Tor öffnet.

 

Nachlässiges Verhalten lädt Lauschangriffe ein

Mittelständler besitzen oftmals genau das, was potentielle Industriespione suchen. Wertvolle Geheimnisse, Betriebsinterna, Produktinformationen oder auch Adresslisten und Kontaktdaten befinden sich bei vielen Mittelständlern oft einfach nur auf dem Laptop.

Und viele mittelständische Unternehmen wirtschaften mit Millionenbeträgen, sichern die Existenzen mehrerer hundert Mitarbeiter oder sind in ihrem Segment sogar weltweiter Marktführer. Viele Mittelständler fahren solche Daten ganz einfach auf dem Laptop spazieren, nehmen sie ins Hotel mit und schließen sie dort ans Netzwerk an. Moderne Lauschmittel sind dabei nicht wie physische Wanzen, sie lassen sich nicht einfach entdecken. Bis Schadsoftware auf dem Laptop nachgewiesen werden kann, vergehen oft Monate. Und bis dahin ist es bereits zu spät – im schlimmsten Fall droht sogar die Insolvenz.

Beim Schutz haben viele Unternehmen Nachholbedarf, Industriespione oder ausländische Geheimdienste bedienen sich dabei der gleichen Tricks wie die Versender heimischer Malware. Über Videos, Links oder E-Mail Anhänge lässt sich leicht Zugriff auf einen Computer erlangen.

Doch nicht immer sind es Cyber Attacken, Unternehmen sich auch durch klassische Lauschmittel bedroht. Wanzen in Konferenzräumen sind die verdeckte Variante, oftmals schneiden Industriespione vertrauliche Unterhaltungen einfach mit ihrem Handy mit. Immer mehr Firmen werden aber auch illegal abgehört. Spezialisten, wie die der A Plus Detektei Bremen kommen ins Haus und nehmen die Untersuchung auf illegale Lauschmittel, Kameras, Wanzen u.ä. vor.

 

Risikofaktor Mensch – wie Mitarbeiter zu Mittätern werden

Trotz aller technischen Komponenten kommen viele Lauschangriffe von innen. Die Ursache kann Saumseligkeit sein, aber oftmals werden Mitarbeiter auch gezielt als Spione angeworben. So sickern häufig ungewollt Informationen an die Konkurrenz oder ins Ausland, vor allem unzufriedene Mitarbeiter sind besonders häufig illoyal.

Gute Kommunikation, Aufklärung und eine feste Informationspolitik im Unternehmen – wer im Unternehmen muss welche Informationen haben? – verschließen oftmals bereits die Tür für Lauschangriffe.
Dabei sollten Mittelständler sich nicht nur vor der Konkurrenz fürchten, auch aus China, Russland oder der Türkei droht Gefahr. Denn die ausländischen Geheimdienste haben ihren Blick verstärkt auf die deutsche Wirtschaft gerichtet.

Oftmals wird auch ein Angebot als Lauschmittel eingesetzt und so werden deutsche Unternehmen nach China gelockt, um dort Joint Ventures einzugehen. Kehrt das Unternehmen nach Deutschland zurück, bleibt das Know-How im Ausland.

Unterschieden wird übrigens zwischen Wirtschaftsspionage (Spionage durch ausländische Entitäten) und Industriespionage (Spionage durch die Konkurrenz), auch wenn die Mittel der Informationsbeschaffung und die Schäden ähnlich sind.

 

Jedes zweite Unternehmen betroffen

Bei einer repräsentativen Umfrage von 1.000 Unternehmen (unter der Leitung des Digitalverbands) befragt, 51 Prozent gaben an, in den vergangen Jahren ausspioniert worden zu sein.
Die Umsatzeinbußen, die bei Cyber Attacken drohen, sind gerade für Mittelständler verheerend. Denn kommt es erst einmal zu Produktplagiaten, sind der wirtschaftliche Schaden und der Imageverlust groß.
Doch es hilft nicht alleine, die Computer und Smartphones vor Cyber Attacken zu schützen. Denn der digitale Schutz deckt nicht den Diebstahl ab, der sich in den letzten Jahren auch immer stärker gehäuft hat. Ein zurückgelassener Laptop im Hotelzimmer braucht eben kein elegantes Lauschmittel, eine schnelle Hand und eine tiefe Tasche reichen hier, um an vertrauliche Informationen zu gelangen.

Befürchtungen gibt es oftmals auch, wenn es um die eingesetzte Technik selbst geht. So etwa vorgekommen beim Streit zwischen den US-Behörden und dem chinesischen Hersteller Huawei. Die amerikanischen Geheimdienste werfen Huawei etwa vor, dass es sich nicht nur um Sicherheitslücken handle, sondern jedes Smartphone gezielt als Lauschmittel von der chinesischen Regierung missbraucht werden könne.

 

Was also sollen und können mittelständische Unternehmen tun, um sich zu schützen?

Der Schutz gegen Industriespionage und Lauschangriffe ist vor allem eine Frage des unternehmerischen Willens und der wirtschaftlichen Bereitschaft, Mitarbeiter zu schulen und Technik abzusichern.

Über Lauschmittel erbeutete Informationen, Spionage durch Cyber Attacken und andere unerlaubte Zugriffe richten jährlich einen Wirtschaftsschaden von 50 Milliarden Euro in Deutschland an.