Gute Zusammenarbeit mit Landkreis Osnabrück und Stadt Melle, doch Flächenengpass am Standort
Melle. Das Geschäft floriert, der Umsatz steigt kontinuierlich an und die jüngste Erweiterung am Standort Melle-Bruchmühlen war ein voller Erfolg: Manfred Wippermann, Holding-Geschäftsführer der Nolte Group, und Marc Hogrebe, Geschäftsführer der Tochtergesellschaften Nolte Küchen und Express Küchen, sind zufrieden. Sie wollen weiter wachsen, erklärten sie jetzt bei einem Unternehmensbesuch von Landrat Dr. Michael Lübbersmann, Siegfried Averhage, dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung WIGOS, und Andreas Dreier, Erster Stadtrat von Melle.
Nolte Küchen ist ein mittlerweile in vierter Generation familiengeführtes Unternehmen und stellt in Löhne mit rund 650 Mitarbeitern und in Melle/Bruchmühlen mit rund 600 Mitarbeitern hochwertige Einbauküchen her. Exportiert wird in mehr als 60 Länder weltweit. Zum dritten Mal in Folge ist Nolte Küchen im vergangenen Jahr bei einer Studie im Auftrag des Nachrichtensenders ntv zu Deutschlands beliebtester Küchenmarke gekürt worden.
Mit dem Unternehmen Express Küchen, das seinen Sitz seit 2010 in Melle/Bruchmühlen auf dem ehemaligen Gelände von Habemat hat, bedient die Unternehmensgruppe inzwischen mit 250 Beschäftigten auch das Preiseinstiegssegment, das beispielsweise bei Möbeldiscountern zu haben ist.
Aktuell werden täglich rund 1.300 Küchen produziert. Eine Herausforderung auch für die Logistik: Auf großes Interesse stieß deshalb das Angebot von Landrat Lübbersmann, in naher Zukunft über die Potenziale des in Planung befindlichen Hafens Wittlager Land in Bohmte mit dem Unternehmen ins Gespräch zu kommen. „Der Schiffstransport könnte für uns vor allem vor dem Hintergrund der überlasteten Straßen in Deutschland und dem akuten Fahrermangel im Transportsektor eine echte Chance sein“, erklärte Hogrebe.
Nolte Küchen stehe zum Standort Melle/Bruchmühlen und würde auch hier gerne erweitern. Man pflege eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis Osnabrück und der Stadt Melle. Die Entwicklung des Marktes erlaube jedoch keinen Stillstand, sagte Wippermann: Das Unternehmen wolle deshalb mittelfristig erheblich investieren und strebe damit unter anderem auch eine deutliche Ausweitung der Produktion an.
Alternativ sei man in ersten Gesprächen mit einem Standort in Brandenburg: „Die Rahmenbedingungen dort sind gut“, so Wippermann: Akzeptable Flächenpreise und eine Arbeitslosenquote von rund 7,5 Prozent seien gute Argumente.
Bei der Flächensuche will sich der Landrat in enger Abstimmung mit der Stadt Melle noch einmal mit den Geschäftsführern zusammensetzen: „Auch im weiteren Landkreis Osnabrück könnte es Standortalternativen geben“, skizzierte Lübbersmann. Und trotz einer Arbeitslosenquote auf dem Niveau von Vollbeschäftigung gebe es durch die vielen Aktivitäten des Landkreises zur Fachkräftegewinnung auch hier Potenzial, etwa im Bereich der Integration von Flüchtlingen auf den Arbeitsmarkt oder der gezielten Personalrekrutierung in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit oder im Ausland.