Ratgeber: Fenstersicherung – Fenster gegen Einbrecher sichern

Während eines Einbruchs stehen Täter unter einem großen Zeitdruck. Wenn es ihnen nicht innerhalb kurzer Zeit gelingt, das Fenster aufzumachen, zu zerschlagen oder aufzuhebeln, geben sie oft auf.
Während eines Einbruchs stehen Täter unter einem großen Zeitdruck. Wenn es ihnen nicht innerhalb kurzer Zeit gelingt, das Fenster aufzumachen, zu zerschlagen oder aufzuhebeln, geben sie oft auf.

Fenstersicherung – Fenster gegen Einbrecher sichern

Fenster gelten noch immer als große Schwachstelle, wenn es um die Einbruchschutz geht und somit bilden sie einen beliebten Einstiegspunkt für Einbrecher. Laut Statistiken passiert ein Einbruch fast alle 4 Minuten. Nichtdestotrotz ist Einbruchschutz, Tür- und Fenstersicherung immer noch nicht als Standard für Häuser und Wohnungen vorgesehen.

Haus-, Wohnungsbesitzer und natürlich auch Betriebe müssen sich selbst um ihre Sicherheit kümmern, wenn sie nicht ein Einbruchsopfer werden möchten. Man darf nicht hoffen, dass sein Haus oder Unternehmen nicht ins Visier der Verbrecher gerät. Sie stehlen ihren Opfern nicht nur finanzielle Werte und liebe Erinnerungsstücke, sie rauben ihnen Ihr Sicherheitsgefühl, bei sich zuhause beschützt zu sein. Ein Einbruch führt oftmals zu einer langzeitigen Traumatisierung der Opfer. Im betrieblichen Umfeld sind nicht nur wertvolle Gegenstände das Ziel der Einbrecher, auch wichtige Unternehmensdaten können als Beute dienen.

 

Fenster als Schwachstelle

All das macht den Einbruchsschutz  besonders wichtig. Fenster und Terrassentüren sind die beliebtesten Zugangswege der Täter. Fenster werden am zweithäufigsten in Einfamilienhäusern und am dritthäufigsten in Mehrfamilienhäusern als Einstiegsmöglichkeit genutzt.

Dabei spielt die Fenstergröße keine entscheidende Rolle: Sogar kleine Toiletten- oder Kellerfensterchen ohne entsprechender Fenstersicherung können für die Verbrecher eine passende Zugangsöffnung darstellen, ganz zu schweigen über ein gekipptes Fenster. Der Einbrecher braucht nur einen Schraubendreher, um ein Fenster ohne Fenstersicherung in Sekundenschnelle zu überwinden. Besonders gefährdet sind natürlich Fenster, welche leicht ohne Leiter erreicht und ggf. etwas abseits liegen.

 

Einbruchschutz im Bereich der Fenster erhöhen

Wie kann man sich vor den Einbrechern schützen? Bei der Fensterauswahl muss man sich immer Gedanken über die Fenstersicherung machen. Es empfiehlt sich, nur Fenster auszuwählen, die den Einbruchhemmungsnormen nach DIN EN 1627 entsprechen.

Diese Fenster sind als Gesamtkonstruktion von Rahmen, Beschlag und Verglasung auf ihre Einbruchsicherheit geprüft und dementsprechend zertifiziert worden. Grundsätzlich gibt es 7 Widerstandsklassen, als Fenstersicherung für den privaten Bereich werden aber vor allem die Klassen RC-2 und RC-3 empfohlen.

Im normalen Privatbereich bieten RC-2-Fenster eine ausreichende Fenstersicherung. Diese Fenster sind mit Pilzkopfverriegelung, einbruchschützender Verglasung und in der Regel einem abschließbaren Fenstergriff ausgestattet. Abschließbare Fenstergriffe sind die meist verbreiteten Fenstersicherungen. Ein Schließzylinder wird in den abschließbaren Fenstergriff einmontiert, um den Griff in der geschlossenen Stellung zu verriegeln.

Die Fenster können dann nur mit einem Schlüssel geöffnet werden. Bei einem gekippten Fenster kann der Griff von außen nicht gedreht werden. Damit die abschließbaren Fenstergriffe als einbruchhemmend gelten können, ist es wichtig, dass sie eine Belastung von mindestens 100Nm, besser 200Nm aushalten.

Fenstergriffe können zusätzlich mit Alarmfunktion ausgestattet werden. Bei einer Pilzkopfverriegelung werden an den Fensterflügel Pilzköpfe angebracht, die sich beim geschlossenen Fenster in den Kerben des Fensterrahmens verhaken. Fensterrahmen und Fensterflügel werden dadurch verbunden, was das Aufbrechen deutlich erschwert.

Wenn der Wert des Hausrates etwas höher ist bzw. der Haus- oder Wohnungsbesitzer einen Bedarf an erhöhter Sicherheit verspürt, können auch Fenster der Klasse RC-3 in Frage kommen. Wegen der P5A-Verglasung besitzen diese Fenster einen noch höheren Widerstandswert. Die meisten Täter zerschlagen aber nur sehr selten das Glas, weil es mit zusätzlichem Lärm verbunden ist. Daher kann man auf die einbruchhemmende Verglasung zumindest für Fenster in oberen Geschossen, die nur mit einer Aufstiegshilfe (einer Leiter oder einer Mülltonne) erreicht werden können, eigentlich verzichten.

 

Nachrüstmöglichkeiten

Wenn der Haus- oder Wohnungsbesitzer nicht die vorhandenen Fenster austauschen möchte, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Einbruchschutz nachzurüsten. Eine Fenstersicherung, die sich zum Schutz gegen Aufhebeln gut bewertet hat, ist die Aufschraubsicherung. Bei den sichtbaren Aufschraubsicherungen sollte mindestens eine Sicherung auf der Griffseite und eine Sicherung auf der Bandseite montiert werden. Es wird empfohlen, jeweils eine Aufschraubsicherung pro

laufenden Meter anzubringen. Wenn man aber eine unsichtbare Fenstersicherung vorzieht, können die verfügbaren Fenster mit Pilzkopfzapfenbeschlägen nachgerüstet werden, die auch einen zusätzlichen Schutz gegen Aufhebeln bieten. Wenn das Fenster nach innen geöffnet wird und das Nachrüsten mit einem Pilzkopfbeschlag zu aufwändig ist, kann eine günstigere Alternative – ein Einbruchschutzriegel – für die Fenstersicherung verwendet werden.

Ein Einbruchschutzriegel kann ganz einfach in wenigen Schritten am Fenster montiert werden. Zu den sinnvollen Ergänzungen für die Nachrüstung gehören auch einbruchhemmende Sicherheitsfolien, eine einbruchhemmende Verglasung, ein Getriebeanbohrschutz oder gesicherte Glashalteleisten.

Fazit

Während eines Einbruchs stehen Täter unter einem großen Zeitdruck. Wenn es ihnen nicht innerhalb kurzer Zeit gelingt, das Fenster aufzumachen, zu zerschlagen oder aufzuhebeln, geben sie oft auf. Alle aufgeführten Maßnahmen zur Fenstersicherung verlängern die Einbruchszeit, erschweren den Tätern ihr Vorhaben und erhöhen dadurch die Sicherheit. Ein Einbruch ist in der Regel mit erheblichen Kosten verbunden, daher muss alles getan werden, um einen Einbruch vorzubeugen.