Anlagen fernab des Alltags – spezielle Investments für Profis

Anlagen fernab des Alltags – spezielle Investments für Profis

In der Niedrigzinsphase scheint es für viele Anleger so zu sein, dass man sich mit geringsten Zinserträgen zufriedengeben müsste. Tatsächlich bleiben einige Millionen Anleger trotz einer äußerst geringen Rendite bei Anlageformen wie Sparkonten, Tages- oder Festgeldern.

Manchen Kunden reicht einfach die hohe Sicherheit aus und es besteht kein Anspruch, vielleicht mit Anlagen fernab des Alltags deutlich bessere Erträge zu generieren. Dabei gibt es sie, die speziellen Investments mit sehr guten Renditen, auch wenn man sich am jeweiligen Markt sehr gut auskennen sollte. In manche Themen kann man sich jedoch recht schnell „einlesen“, sodass spezielle Investments für Profis kein unerreichbares Ziel sein müssen.

Edelsteine als Wertanlage

Gute Rendite fordert oftmals umfangreichere Marktkenntnisse

Für Anlageformen wie dem Tagesgeld oder den Bundeswertpapieren benötigen Anleger natürlich keine größeren Kenntnisse, denn diese Anlagen sind einfach zu verstehen und transparent. Der Haken ist jedoch, dass die Erträge gerade in der Niedrigzinsphase äußerst gering sind. Demgegenüber erfordern Anlagen fernab des Alltags meistens umfangreichere Marktkenntnisse vom Anleger, denn sonst kann es schnell zu Verlusten kommen.

Einige Kapitalanlagen, die zwar nicht nur ein Investment für Profis sind, zu denen man sich jedoch ausführlich informieren sollte, sind unter anderem:

  • Sachwertanlagen
  • Geschlossene Fonds
  • Außerbörsliche Beteiligungen
  • Projekt-Investments

Mit diesen vier Anlageoptionen, die definitiv nicht zu den alltäglichen Investments für die breite Masse von Anlegern zählen, möchten wir uns näher beschäftigen.

 

Sachwertanlagen: Inflationsschutz, Börsenunabhängigkeit und gute Renditen

Sachwertanlagen stehen vor allem bei Beratern und Vermögensverwaltern hoch im Kurs, denn sie bieten Inflationsschutz, Unabhängigkeit von den teilweise volatilen Börsen sowie oftmals gute Renditen. Für den „Normalanleger“ sind allerdings fast nur Edelmetalle wie Silberbarren oder Goldmünzen geeignet, denn diese erfordern kein Wissen und zudem kann oft schon mit wenig Geld investiert werden.

Nahezu alle anderen Sachwertanlagen hingegen machen es unumgänglich, dass der Anleger gut informiert ist und auch die Chancen sowie Risiken kennt. Zudem muss der Markt sehr gut beobachtet werden, um realistische Preise der jeweiligen Sachwerte beurteilen zu können.

Zu den Sachwertanlagen, die vor allem als Investment für Kenner des Marktes und Profis geeignet sind, zählen unter anderem:

  • Oldtimer
  • Diamanten
  • Schmuck
  • Luxusuhren
  • Spirituosen
  • Briefmarken
  • Antiquitäten
  • Kunstwerke

Kennt man sich einmal am Markt aus, lässt sich mit solchen Sachwertanlagen oftmals eine sehr gute Rendite erzielen, die manchmal sogar im zweistelligen Prozentbereich angesiedelt sein kann.

 

Geschlossene Fonds: Flugzeuge, Schiffe, Energie & Co.

Zu den weiteren Investments für Profis, die einerseits oft eine gute Rendite haben, auf der anderen Seite aber alles andere als sicher sind, zählen geschlossene Fonds. Nicht zu verwechselt sind diese Angebote mit offenen Fonds, die auch für Kleinanleger und Sparer geeignet sind.

Über geschlossene Fonds können Anleger in einzelne Projekte investieren, für welche der jeweilige Initiator noch Kapital benötigt. Das Angebot ist mittlerweile sehr vielschichtig, sodass es beispielsweise die folgenden geschlossenen Fonds am Markt gibt:

 

  • Geschlossene Immobilienfonds
  • Flugzeugfonds
  • Containerfonds
  • Schiffsfonds
  • Energiefonds
  • Waldfonds
  • Medienfonds
  • Private Equity Fonds

Geschlossene Fonds sind vor allem deshalb eher für erfahrene Anleger geeignet, weil das Kapital in ein einzelnes Projekt investiert wird, sodass das Risiko nicht gering ist. Zudem beträgt die Mindesteinlage meistens 10.000 Euro und mehr.

Der Anleger bindet sein Kapital über einen längeren Zeitraum, sodass es wichtig ist, zumindest das Risiko und die mögliche Rendite auf einer guten Grundlage beurteilen zu können. Bei einem erfolgreichen Investment winken dann jedoch – je nach Art des Fonds – zwischen vier bis zehn Prozent Rendite.

 

Außerbörsliche Beteiligungen: Alternative zum Investment an der Börse

Eine weitere Anlageform fernab des Alltages, die sich vor allem an professionelle Anleger richtet, sind außerbörsliche Beteiligungen. In diesem Fall investieren Anleger in einzelne Unternehmen, die nicht über die Börse Kapital suchen, sondern in normalerweise nicht regulierten Märkten.

Diese Tatsache macht ein solches Investment zwar auf der einen Seite aufgrund oft guter Renditen attraktiv, aber auf der anderen Seite auch nicht unriskant. Insofern wird an dieser Stelle viel Fachkenntnis beim Anleger verlangt und vor allem sollten Sie in der Lage sein, sich intensiv mit dem kapitalsuchenden Unternehmen zu beschäftigen. Nur so ist es möglich, das Risiko und auch die Rendite im Hinblick darauf, wie realistisch diese ist, zu bewerten.

Außerbörsliche Beteiligungen gibt es am Markt in den unterschiedlichsten Ausprägungen, wie zum Beispiel:

  • Stille Beteiligungen
  • Private Equity
  • Nachrangdarlehen
  • Mezzanine Kapital

Neben der Chance auf eine gute Rendite ist vor allem das nicht geringe Risiko kennzeichnend, insbesondere dann, wenn es sich um noch junge Unternehmen bzw. StartUps handelt, die auf der Suche nach Kapitalgebern sind.

 

Projekt-Investments als moderne Anlagevariante

Eine noch relativ junge Form der speziellen Investments für erfahrenere Anleger sind die sogenannten Projekt-Investments. Diese haben einige Gemeinsamkeiten mit den zuvor erläuterten außerbörslichen Beteiligungen, aber es gibt ebenso diverse Unterschiede.

Projekt-Investments finden heute in nahezu allen Bereichen und Branchen statt, in denen Unternehmen Kapital suchen und dabei nicht auf Bankkredite oder die Emission von Aktien und Anleihen zurückgreifen wollen oder können. Meistens geht es allerdings nicht wie bei der außerbörslichen Beteiligung darum, dass sich Anleger an einem Unternehmen als Ganzes beteiligen, sondern eben nur an einem einzelnen Projekt, wie zum Beispiel:

  • Errichtung eines Wohnparks
  • Bau eines Golf-Ressorts
  • Übernahme eines Mitbewerbers
  • Betrieb eines Solarparks
  • Bau eines Einkaufszentrums

Wie Sie an diesen Beispielen bereits zu erkennen, sind es vor allem Immobilien-Projekte, die Anlegern als Investment dienen können. Auch hier gibt es demzufolge keine Risikostreuung und der oft guten Rendite steht ein erhöhtes Investitionsrisiko gegenüber. Wer dies nicht möchte bzw. verringern will, dem steht seit geraumer Zeit eine weitere Anlagevariante zur Verfügung: Crowdinvesting!

Das Crowdinvesting ist ebenfalls eine Form des Projekt-Investments, jedoch eine ganz spezielle. Diese Form von Geldanlage findet über Plattformen statt, die für die Abwicklung der Anlage verantwortlich sind. Auf solchen Crowdinvesting-Plattformen können sich sowohl Kapitalsuchende als auch Investoren registrieren, um zueinander zu finden. Kapitalsuchende Unternehmen stellen über die Plattform ein Projekt vor und Anleger haben dann die Möglichkeit, dort zu investieren.

 

Die Vorteile dieser Art von Projekt-Investments für den Anleger sind vor allen Dingen:

  • Mindesteinlage meistens nur 200 bis 500 Euro
  • Verteilung der Anlagesumme auf mehrere Projekte (Risikostreuung)
  • Plattformen stufen Kapitalsuchende oft nach Bonität ein (wichtiges Merkmal für Anleger)
  • Durchschnittlich gute Renditen

Aufgrund dieser Tatsache ist es nachvollziehbar, dass Crowdinvesting derzeit ein echter Boom am Anlagemarkt ist.