IHK: Land Niedersachsen soll auf Unterweser-Vertiefung bestehen

Bremer Koalitionsvertrag

Oldenburg. Die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK) kritisiert den Koalitionsvertrag der neuen Bremer Landesregierung. Laut Vertrag soll zwar die Vertiefung der Außenweser bis Bremerhaven weiter verfolgt werden. Die für die oldenburgischen Seehäfen erforderliche Fahrrinnenanpassung der Unterweser bis Brake soll jedoch „neu bewertet“ werden.

„Die Weseranpassung ist im Bereich Wasserstraße das wichtigste Projekt, das die Länder Niedersachsen und Bremen gemeinsam seit Jahren prioritär voranbringen“, sagt Felix Jahn, Geschäftsführer der IHK für den Bereich Häfen und Schifffahrt „Dieser Schulterschluss war bislang immer auch ein Garant dafür, dass im aktuell laufenden Planungsverfahren die Anpassung von Außen- und Unterweser in einem Verfahren behandelt worden ist.“

Mit dem Koalitionsvertrag der neuen Bremer Landesregierung werde das erfolgreiche gemeinsame Vorgehen beider Länder nun einseitig zum Nachteil Niedersachsens zur Disposition gestellt, so Jahn.

Das Land Niedersachsen müsse nun in aller Klarheit darauf hinweisen, dass es ohne eine Anpassung der Unterweser bis Brake keine Vertiefung der Außenweser bis Bremerhaven geben werde. „Der Ausbau der Unterweser-Fahrrinne bis Brake auf eine Tiefe von 12,80 Meter ist für die Seehafenwirtschaft im Oldenburger Land von ebenso existenzieller Bedeutung wie die Vertiefung der Außenweser für die Bremerhavener Hafenwirtschaft“, betont Jahn.

Darüber hinaus könne der JadeWeserPort in Wilhelmshaven keineswegs – wie im Bremer Koalitionsvertrag beschrieben – die Funktion der Weserhäfen übernehmen. „Jeder niedersächsische Seehafen ist auf den Umschlag bestimmter Güter spezialisiert und damit unverzichtbar im internationalen Güterverkehr“, unterstreicht Jahn.

Quelle: Pressemeldung Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer