Luftfahrt und Raumfahrt made in Bremen

Die Hansestadt weist eine Vielfalt von Unternehmen und Instituten auf, die dieser Branche angehören. Wird deren erwirtschafteter Umsatz in Relation zur Bevölkerungszahl gesetzt, hat Bremen die höchste Pro-Kopf-Zahl an Raumfahrtaktivitäten in Deutschland.
Die Hansestadt weist eine Vielfalt von Unternehmen und Instituten auf, die dieser Branche angehören. Wird deren erwirtschafteter Umsatz in Relation zur Bevölkerungszahl gesetzt, hat Bremen die höchste Pro-Kopf-Zahl an Raumfahrtaktivitäten in Deutschland.

Raumfahrt made in Bremen

Der Stadtstaat ist zwar das kleinste deutsche Bundesland, aber in Sachen Raumfahrt in Europa ganz vorne mit dabei. In der Hansestadt gehören mehr als 140 Unternehmen sowie 20 Institute zu dieser Branche. Sie bringen es zusammen auf einen Umsatz von mehr als vier Milliarden Euro.

Dass dieser Wirtschaftszweig international große Bedeutung und eine noch größere Zukunft hat, verdeutlicht die Tatsache, dass mehrere Staaten das Projekt Mondlandung (erneut) auf ihre Agenda nehmen. Zwar wurde der Start der ersten indischen Mondrakete Mitte Juli aufgrund von technischen Problemen abgebrochen.

Doch die Chancen stehen gut, dass schon bald der erste Inder auf dem Mond landen wird. Auch Israel musste Anfang des Monats einen Rückschlag hinnehmen, als der Landeversuch der Sonde Beresheet misslang. Weltraumprojekte mit dem Ziel Mond sind in jedem Fall prestigeträchtige Vorhaben, mit denen Nationen ihre wissenschaftliche und technische Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen können.

Bislang gehören die USA, Russland und China dem exklusiven Club der Mondbesucher an. Mit Sicherheit werden neben Indien und Israel in den nächsten Jahrzehnten weitere Länder diesen Status anstreben. Selbstverständlich haben Expeditionen ins All im Allgemein und Reisen zum Mond im Besonderen nicht nur die Aufgabe, den Ruhm von Nationen zu mehren.

Wissenschaftler sammeln auf jeder Mission wichtige naturwissenschaftliche und medizinische Erkenntnisse, von denen viele später in praktische Technik umgesetzt werden.

 

Unternehmen und Institute in Bremen

Die Hansestadt weist eine Vielfalt von Unternehmen und Instituten auf, die dieser Branche angehören. Wird deren erwirtschafteter Umsatz in Relation zur Bevölkerungszahl gesetzt, hat Bremen die höchste Pro-Kopf-Zahl an Raumfahrtaktivitäten in Deutschland.

Immerhin 12.000 hoch qualifizierte Beschäftigte arbeiten in diesem Bremer Wirtschaftszweig. Seit dem Jahr 2007 ist Bremen der Standort des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Dieses angesehene Institut hat als Beschäftigungsschwerpunkte die Systemanalyse und -technik in der Raumfahrt sowie die daraus zu entwickelnden Anwendungen und Technologien.

Auch das deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DKI) beschäftigt sich mit der Eroberung des Alls. Das Institut entwickelt Roboter, die in der Lage sind, den Weltraum selbständig zu erforschen. Das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation der Universität Bremen (ZARM) genießt weltweit einen ausgezeichneten Ruf.

In dieser Einrichtung finden im beinahe 150 Meter hohen Fallturm regelmäßig wichtige Experimente zur kurzfristigen Schwerelosigkeit statt. Wenig bekannt ist, dass die Oberstufen für die Ariane Raketen in Bremen gefertigt werden.

Die Ariane Group betreibt als französisches Gemeinschaftsunternehmen von Airbus und dem Safran Konzern hier einen wichtigen Standort. Das Bremer Unternehmen OHB System AG zählt zu den drei führenden europäischen Raumfahrtunternehmen. Es entwickelt das europäische Navigationssystem, das die Grundlage für zahlreiche Apps und Autonavi-Systeme bildet. OHB stellt in der Hansestadt vor allem leistungsstarke Satelliten, wie den europäischen GALLILEO her.

 

Weitere Bremer Raumfahrtunternehmen und -Institute

Und auch die Airbus Group selbst ist mit einer Niederlassung in der Stadt an der Weser vertreten. Hier produziert der Luftfahrtkonzern Komponenten für das NASA-Raumschiff Orion. Damit sollen Menschen nicht zum Mond fliegen, sondern so weit wie noch nie zuvor ins All vordringen. Ob es um eine Mondlandung oder das Betreten eines anderen Himmelskörper geht, ein Roboter in Form eines Landers leistet dabei hervorragende Dienste.

Der Lander Mascot, den das Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR ) gegenwärtig entwickelt, soll in absehbarer Zukunft selbständig auf einem Asteroiden landen, um diesen zu untersuchen. Darüber hinaus bilden auch Rheinmetall Defence Electronics und viele kleinere Zuliefer-Unternehmen das Rückgrat der hiesigen Raumfahrtindustrie. Die Unternehmen der Branche haben sich im AVIASPACE BREMEN e.V zusammengetan.

Die einzigartige Erfolgsstory, die diese norddeutsche Metropole nun schon seit vielen Jahrzehnten schreibt, geht mit ungebrochener Dynamik weiter: Im April 2019 erfolgte die Einweihung des ECOMAT Zentrums. Das neue Zentrum für Spitzentechnologie widmet sich vor allem der Materialforschung für die Luft-und Raumfahrt. Aufgrund des extrem beanspruchenden Umfelds durch Hitze, Kälte, Strahlung und Schwerelosigkeit, kommt es vor allem um die Entwicklung von exklusiven und sehr widerstandsfähigen Materialien an.

Wie entscheidend dieser Faktor ist, zeigen sowohl die erste Mondlandung im Jahre 1969 als auch tragische Unfälle, wie zum Beispiel der Absturz des Space Shuttles Discovery im Jahre 1986. Experten gehen davon aus, dass defekte Dichtungsringe für diesen Unglücksfall, der alle sieben Astronauten das Leben kostete, verantwortlich waren

 

Fazit: Die City of Space wächst weiter

Die Bremer Luft- und Raumfahrtbranche stellt ein Beispiel mit Modellcharakter für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Forschung mit der Industrie dar. Besonders positiv ist hervorzuheben, dass auch schon Bremer Schülern in speziellen Projekten Begeisterung für Mondlandung und Raumfahrt vermittelt wird – für qualifizierten und motivierten Nachwuchs ist also gesorgt! Schätzen Sie die Zukunftsaussichten des Bremer Wirtschaftszweigs auch so positiv ein? Teilen Sie uns Ihrer Meinung mit!