Fondskosten im Blick haben – Rendite oft deutlich geringer als Performance

Je nach Fonds kann sich der Ausgabeaufschlag zwischen 0,5 bis 5,26 Prozent bewegen. Um nun zu beurteilen, wie hoch diese Kosten sind, macht es Sinn, den Ausgabeaufschlag auf ein Jahr umzurechnen. Liegt der Ausgabeaufschlag beispielsweise bei fünf Prozent und haben Sie eine Haltedauer von fünf Jahren geplant, würde das zu Kosten von jährlich einem Prozent führen.
Je nach Fonds kann sich der Ausgabeaufschlag zwischen 0,5 bis 5,26 Prozent bewegen. Um nun zu beurteilen, wie hoch diese Kosten sind, macht es Sinn, den Ausgabeaufschlag auf ein Jahr umzurechnen. Liegt der Ausgabeaufschlag beispielsweise bei fünf Prozent und haben Sie eine Haltedauer von fünf Jahren geplant, würde das zu Kosten von jährlich einem Prozent führen.

Fondskosten im Blick haben – Rendite oft deutlich geringer als Performance

Für viele Anleger und Sparer sind Investmentfonds eine gute Möglichkeit, vorhandenes Geld anzulegen oder langsam ein Vermögen aufzubauen. Da es mehrere Tausend Fonds am Markt gibt, fällt die Auswahl oft schwer. Meistens wird in einen Vergleich der Fonds nach der besten Performance geschaut, also welche Wertentwicklung beispielsweise der Aktienfonds innerhalb der letzten drei Jahre verzeichnen konnte. Leider betrachten sich viele Anleger jedoch nicht die Rendite, denn diese ist aufgrund der Fondskosten oftmals deutlich geringer als die reine Performance.

 

Performance abzüglich der Kosten ergibt die Rendite

Eine Reihe von Anlegern und Sparern kennt den Unterschied zwischen Performance bzw. Wertentwicklung und Rendite nicht, sodass es wichtig ist, darauf näher einzugehen. Die Performance ist bei einem Fonds die positive Entwicklung des Preises für einen Fondsanteil.

Lag der Rücknahmepreis eines Aktienfonds beispielsweise vor einem Jahr bei 45 Euro und zahlt die Fondsgesellschaft aktuell für einen Anteil einen Preis von 47,25 Euro, so hätte die reine Performance bei fünf Prozent gelegen.

Bei nahezu allen Fonds fallen für den Anleger / Sparer allerdings auch Gebühren an, die natürlich die Rendite schmälern. Wenn diese Gebühren zum Beispiel auf ein Jahr gerechnet 1,80 Prozent betragen, würde aus der Wertentwicklung von 5,00 Prozent eine Rendite von nur noch 3,20 Prozent.

Die Berechnung der Rendite ist also ganz einfach, denn dazu subtrahieren Sie von der Performance, also von der Preissteigerung des Fondsanteils, einfach die Kosten für ein Jahr. Dabei sollte die Wertentwicklung natürlich dann ebenfalls für ein Jahr betrachtet oder von einem längeren Zeitraum auf ein Jahr heruntergerechnet werden.

 

Welche Fondskosten gibt es?

Nicht immer sind alle Kosten eines Fonds offensichtlich, sodass es von Vorteil ist, wenn Sie zumindest wissen, welche Gebühren und Kostenfaktoren es grundsätzlich bei offenen Investmentfonds geben kann. Hilfreich ist hier übrigens auch die sogenannte Gesamtkostenquote, ebenso unter dem Fachbegriffe „Total expensive rate“ bekannt.

Welche Gebühren im Einzelnen mit dem Fonds verbunden sind, hängt natürlich vom einzelnen Investmentfonds ab. Grundsätzlich aber sind es die folgenden Kosten, die auftreten können:

  • Ausgabeaufschlag
  • Managementgebühr
  • Verwaltungsgebühren
  • Depotgebühren
  • Transaktionskosten
  • Performance-Fee

Auf diese einzelnen Kostenfaktoren gehen wir in den folgenden Abschnitten etwas näher ein.

 

Der Ausgabeaufschlag – einmalige Kosten aufs Jahr umrechnen

Bei offenen Fonds lässt sich eine Zweiteilung in Classic- und Trading-Fonds vornehmen. Typisch für Classic-Fonds ist, dass diese einen Ausgabeaufschlag beinhalten, während Trading-Fonds stattdessen meistens eine Verwaltungsgebühr erheben. Der Ausgabeaufschlag ist ein einmaliger Kostenfaktor, denn er fällt immer beim Kauf von Fondsanteilen an. In diesem Fall gibt es nämlich eine Differenz zwischen dem Ausgabe- und dem Rücknahmepreis der Fondsanteile, die als Ausgabeaufschlag bezeichnet wird.

Je nach Fonds kann sich der Ausgabeaufschlag zwischen 0,5 bis 5,26 Prozent bewegen. Um nun zu beurteilen, wie hoch diese Kosten sind, macht es Sinn, den Ausgabeaufschlag auf ein Jahr umzurechnen. Liegt der Ausgabeaufschlag beispielsweise bei fünf Prozent und haben Sie eine Haltedauer von fünf Jahren geplant, würde das zu Kosten von jährlich einem Prozent führen.

 

Managementgebühr als Kostenfaktor bei aktiv gemanagten Fonds

Ein weiterer Kostenfaktor, der bei Investmentfonds häufig zum Tragen kommt, ist die Managementgebühr. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich dabei um Kosten für den Anleger, die aufgrund des Fondsmanagements anfallen. Im Grunde soll durch die Managementgebühr der Fondsmanager für sein Wissen, seine Erfahrungen und für seine Tätigkeit im Allgemeinen bezahlt werden.

Die Managementgebühren hängen natürlich wie der zuvor erwähnte Ausgabeaufschlag vom jeweiligen Fonds ab, belaufen sich im Schnitt jedoch meistens auf zwischen 0,3 und 1,5 Prozent. Somit kann es sich um einen nicht unerheblichen Kostenfaktor handeln.

 

Verwaltungs- und Depotgebühren

Die Verwaltungsgebühren werden vor allem von Trading-Fonds in Rechnung gestellt, da diese in der Regel keinen Ausgabeaufschlag veranschlagen. Die Gebühren sollen zur Deckung der Kosten dienen, die der Fondsgesellschaft durch die Verwaltung des Fonds entstehen. Meistens bewegen sich diese Gebühren zwischen 0,2 und 0,8 Prozent im Jahr.

Die Depotgebühren sind ein Kostenfaktor, der häufig „vergessen“ wird. Wird das Fondsdepot direkt bei der Fondsgesellschaft geführt, fallen fast immer Depotgebühren an, die sich auf jährlich zwischen 10 und über 50 Euro bewegen können. Sparen können Sie an dieser Stelle oftmals dann, wenn Sie Ihr Depot bei einer Bank oder einem Broker führen lassen, denn nicht wenige Anbieter stellen ein kostenloses Depot zur Verfügung. Es lohnt sich also ggf. z.B., dass Depot zu wechseln zu Depot.de

 

Transaktionskosten fallen beim Handel mit Fonds an

Während die Verwaltungs- und Depotgebühren meistens unabhängig davon anfallen, ob Sie Ihr Depot aktiv nutzen oder nicht, müssen Sie mit Transaktionskosten nur dann kalkulieren, wenn Sie aktiv handeln, also Fondsanteile kaufen oder verkaufen.

Sowohl bei Aufträgen, die Sie Ihrem Broker oder Ihrer Bank erteilen, werden in der Regel Transaktionskosten fällig, als auch bei Orders, die Sie direkt an die Fondsgesellschaft senden. Meistens bewegen sich die Transaktionskosten im Bereich zwischen fünf und zehn Euro je Kauf bzw. Verkauf. Aber auch bei Umschichtungen von einem in den anderen Fonds gibt es meistens diese Art von Gebühren zu beachten.

 

Performance-Fee bei offenen Fonds eher seltener

Der Vollständigkeit wegen möchten wir eine weitere Gebühr nicht außer Acht lassen, auch wenn diese bei offenen Fonds eher selten ist. Gemeint ist die sogenannte Performance-Fee, bei der es sich um eine Erfolgsbeteiligung handelt. Üblich ist diese Gebühr vor allem bei geschlossenen Fonds sowie bei Spezialfonds, die dann meistens eine intensive Betreuung beinhalten.

 

Die Summe an Gebühren kann die Rendite deutlich senken

In den vorherigen Abschnitten haben wir Ihnen aufgezeigt, welche Gebühren es beim Investment in offene Fonds geben kann. Natürlich fallen selten alle Gebühren bei einem Fonds an, sondern es gibt zum Teil deutliche Unterschiede.

Trotzdem möchten wir Ihnen anhand des folgenden Beispiels einmal verdeutlichen, welche Gesamtkostenquote es bei einem typischen Aktienfonds geben kann und wie stark sich die Gebühren letztendlich auch auf Ihre persönliche Rendite auswirken können.

Performance des Fonds innerhalb von 12 Monaten: 6,70%
Anlagehorizont (Haltedauer): 7 Jahre
Portfoliowert: 10.000 Euro
Ausgabeaufschlag: 3,35%
Managementgebühr: 1,20%
Käufe und Verkäufe im Jahr: 5
Transaktionskosten pro Order: 6,50 Euro (0,325)
Depotgebühren: 20 Euro/Jahr (0,2)
Gesamtkosten: 2,20%
Rendite: 4,50%

Aus einer Wertentwicklung des Fonds in Höhe von 6,70 Prozent ist in diesem Beispiel also eine Rendite von nur noch 4,50 Prozent „übriggeblieben“. Dies zeigt deutlich, wie wichtig auch ein Vergleich der Fonds im Hinblick auf die Kosten ist und dass Sie nicht nur auf die Performance schauen sollten.