Ratgeber Riester-Rente: Zulagenrendite bei Kritik oft außen vor

Das Fazit zum Riester-Sparen und der Zulagenrendite fällt eindeutig aus. Aufgrund der relativ hohen Zulagenrendite von meistens über 10 Prozent, teilweise sogar mehr als 20 Prozent, ist die staatlich geförderte Altersvorsorge nach wie vor sehr interessant und auch attraktiv. Sie dürfen nicht nur die reine Sparvertrag-Rendite betrachten, denn auch die Zulagenrendite ist eine echte Rendite, da Sie Ihr angesammeltes Kapital vermehrt.
Das Fazit zum Riester-Sparen und der Zulagenrendite fällt eindeutig aus. Aufgrund der relativ hohen Zulagenrendite von meistens über 10 Prozent, teilweise sogar mehr als 20 Prozent, ist die staatlich geförderte Altersvorsorge nach wie vor sehr interessant und auch attraktiv. Sie dürfen nicht nur die reine Sparvertrag-Rendite betrachten, denn auch die Zulagenrendite ist eine echte Rendite, da Sie Ihr angesammeltes Kapital vermehrt.

Ratgeber Riester-Rente: Zulagenrendite bei Kritik oft außen vor

Die Riester-Rente ist relativ oft in der Kritik, schon seit Jahren. Nicht nur Politiker bemängeln einige Aspekte, auch viele Verbraucher stehen der geförderten Altersvorsorge nicht positiv gegenüber. Nicht selten liegt dies jedoch an falschen oder fehlerhaften Informationen sowie einer relativ einseitigen Berichterstattung in den Medien.

Oftmals wird beispielsweise darüber berichtet und zugleich kritisiert, dass die Rendite bei Riester-Verträgen – insbesondere vor dem Hintergrund der sehr langen Laufzeit des Vertrages – maximal durchschnittlich, eher unterdurchschnittlich ist. Dabei wird allerdings oft nur die reine Rendite des Sparvertrages betrachtet, nicht jedoch die Zulagenrendite. Daher möchten wir in diesem Beitrag bewusst differenzieren und auf die Zulagenrendite eingehen.

 

Wie funktioniert die Riester-Rente als staatlich geförderte private Altersvorsorge?

Die Riester-Rente ist eine vom Staat geschaffene private Altersvorsorge, die mit einer Förderung versehen ist. Grund der Einführung vor rund 20 Jahren war, dass die Bürger einen Anreiz erhalten sollten, zusätzlich – neben der gesetzlichen Rente – für ihr Alter vorzusorgen. Die Riester-Rente funktioniert so, dass Sie sich zunächst einmal für einen Riester-Vertrag entscheiden. Diesbezüglich stehen insbesondere die folgenden Arten von Sparplänen bzw. Sparverträgen zur Verfügung:

Nach dem Abschluss des Sparplans, der natürlich auch beinhaltet, welche Sparrate Sie monatlich gewählt haben, können Sie dann einmal pro Jahr die Riester-Zulagen beantragen und erhalten. Dies ist auf jeden Fall die Grundzulage von bis zu 175 Euro je Person.

Sie müssen allerdings mindestens vier Prozent Ihres zu versteuernden Einkommens in den Vertrag einzahlen, um die volle Grundzulage zu erhalten. Bei geringeren Einzahlungen wird die Grundzulage anteilig gutgeschrieben. Haben Sie zudem minderjährige Kinder, kommt je nach Geburtsjahr ebenfalls jährlich noch eine Kinderzulage in Höhe von 185 Euro (Kind vor 2008 geboren) bzw. 300 Euro (Kind ab 2008 geboren) hinzu.

 

In der Kritik: Lange Laufzeiten und zu geringe Rendite

Es sind im Wesentlichen drei Kritikpunkte, die auch aktuell häufiger im Zusammenhang mit der Riester-Rente genannt werden, nämlich: lange Laufzeit des Sparvertrages, geringe Flexibilität und zu geringe Renditen. Die Laufzeit beträgt oftmals mehrere Jahrzehnte, da der Vertrag normalerweise nicht vor Erreichen des 63. Lebensjahres gekündigt werden darf.

Hinzu kommt, dass die Flexibilität sehr eingeschränkt ist, da zum Beispiel meistens keine Änderung der Sparrate möglich ist. Diese zwei Kritikpunkte sind also größtenteils berechtigt. Bei der zu geringen Rendite als weiterer Anlass zur Kritik sieht es allerdings etwas anders aus.

Betrachtet man sich nur die reine Sparplan-Rendite, würde sicherlich auch diese Kritik berechtigt sein, denn aktuell erzielen Sie bei den unterschiedlichen Sparverträgen im Durchschnitt nur die folgenden Renditen:

  • Banksparplan: 2 bis 3%
  • Private Rentenversicherung (klassisch): 2,5 bis 3,5%
  • Private Rentenversicherung (fondsgebunden): 3,5 bis 5,5%
  • Fondssparplan: 4,5 bis 6,0%
  • Bausparvertrag: 1,0 bis 2,0%

Solche Renditen sind tatsächlich nicht überzeugend, jedoch kommt dann noch die häufiger nicht erwähnte Zulagenrendite ins Spiel.

 

Was ist die Zulagenrendite beim Riester-Sparen?

Die Zulagenrendite muss auf jeden Fall getrennt zu der Rendite des Sparvertrages betrachtet werden. Sie bezieht sich nämlich auf die Rendite, die Sie unter Berücksichtigung der Tatsache erzielen, dass ein größerer Teil der Sparrate nicht aus Ihren eigenen Mitteln resultiert, sondern in Form der Zulagen besteht.

Wenn Sie beispielsweise eine Familie mit zwei Kindern sind, erhalten Sie im optimalen Fall jährlich 950 Euro vom Staat geschenkt, nämlich zum einen für beide Partner jeweils die Grundzulage von 175 Euro sowie zum anderen für jedes Kind die Kinderzulage von 300 Euro. Abhängig davon, wie groß der Anteil der Zulagen an Ihrer Gesamtrate pro Jahr ist, fällt die Zulagenrendite aus.

 

Wie berechnet man die Zulagenrendite?

Unter dem Begriff Zulagenrendite können sich viele Sparer nichts vorstellen und erst recht ist nicht bekannt, wie diese sich berechnet. Dies möchten wir daher an dem folgenden Beispiel verdeutlichen, das es so oder ganz ähnlich oft in der Praxis gibt.

Riester-Sparer: Eheleute + 1 Kind
Zulagen pro Jahr: 650 Euro (2 x Grundzulage und 1 x Kinderzulage)
Sparbeitrag pro Monat für beide Verträge zusammen: 350 Euro
Gesamteinzahlungen pro Jahr: 4.200 Euro
Eigenanteil: 3.550 Euro
Zulagenrendite: 15,47%

Schauen wir uns dieses Beispiel nun etwas näher an. Zunächst einmal erhalten die Sparer in diesem Fall jährlich 650 Euro an Grund- und Kinderzulage. Die Zulagen fließen natürlich in den Riester-Vertrag und können daher ein Teil der Gesamtsparleistung sein.

Von den insgesamt 4.200 Euro an Sparraten, die in die zwei Verträge pro Jahr eingezahlt werden, entfallen also 650 Euro auf die Zulagen und 3.550 Euro auf die Eigenleistung der Sparer. Aus diesem Verhältnis ergibt sich dann rechnerisch die Zulagenrendite in Höhe von knapp 15,50 Prozent.

Sie können also die vom Staat vergebenen Zulagen als Rendite ansehen, denn es handelt sich nicht um Ihr eigenes Geld, sondern in dem Sinne um Fremdkapital, dass Sie „geschenkt“ bekommen. Fernab eines Riester-Vertrages gäbe es diese Zulagen und somit auch die Zulagenrendite nicht.

 

Zulagenrendite hängt stark von Zulagen und Eigenanteil ab

Im Beispiel, das durchaus praxisnah ist, beträgt die Zulagenrendite rund 15 Prozent. Dies ist ein guter Mittelwert, denn meistens bewegt sich die Rendite der Zulagen zwischen 10 bis 25 Prozent. Dabei isst die Höhe der Zulagenrendite natürlich im Wesentlichen von zwei Faktoren abhängig, nämlich von den Zulagen und von den eigenen Sparleistungen des Riester-Sparers.

Umso geringer die Eigenleistungen sind, um so höher ist die Zulagenrendite. Auch dies lässt sich sehr gut an einem Beispiel verdeutlichen, bei dem alle Eckdaten des Riester-Vertrages identisch sind, nur in der Höhe der Sparbeiträge unterscheiden sich die beiden Varianten.

Riester-Vertrag A
Monatlicher Sparbeitrag: 250 Euro
Zulagen insgesamt: 650 Euro
Gesamteinzahlung pro Jahr: 3.650 Euro
Zulagenrendite: 17,80%

Riester-Vertrag B
Monatlicher Sparbeitrag: 100 Euro
Zulagen insgesamt: 650 Euro
Gesamteinzahlung pro Jahr: 1.850 Euro
Zulagenrendite: 35%

Die zeigt, dass die Zulagenrendite für Sparer, die relativ wenig Geld in den Riester-Vertrag einzahlen, noch einmal deutlich höher als für Sparer ist, die einen recht hohen Eigenanteil an den Einzahlungen in den Vertrag haben.

 

Fazit: Zulagenrendite macht Riester-Sparen weiterhin sehr interessant

Das Fazit zum Riester-Sparen und der Zulagenrendite fällt eindeutig aus. Aufgrund der relativ hohen Zulagenrendite von meistens über 10 Prozent, teilweise sogar mehr als 20 Prozent, ist die staatlich geförderte Altersvorsorge nach wie vor sehr interessant und auch attraktiv. Sie dürfen nicht nur die reine Sparvertrag-Rendite betrachten, denn auch die Zulagenrendite ist eine echte Rendite, da Sie Ihr angesammeltes Kapital vermehrt.