Profitiert von guten Standortbedingungen

Sprachen über die Vorzüge des Standortes und der dualen Ausbildung: Vertreter der Wavin GmbH und der IHK.
Sprachen über die Vorzüge des Standortes und der dualen Ausbildung: Vertreter der Wavin GmbH und der IHK.

IHK-Spitze besucht Wavin GmbH in Twist

„Zunehmender Protektionismus, Sanktionen und der bevorstehende Brexit belasten aktuell den internationalen Handel. Umso wichtiger ist es für die regionalen Unternehmen, sich auf die europäischen Märkte zu besinnen. Hierzu tragen auch die Unternehmen im IHK-Bezirk mit Wurzeln in anderen EU-Staaten bei.“ Dies erklärte Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, zu Beginn des Betriebsbesuchs der IHK-Geschäftsführung bei der Wavin GmbH in Twist.

Das Unternehmen wurde 1956 als Tochterunternehmen der im niederländischen Zwolle ansässigen Muttergesellschaft gegründet, um den deutschen Markt zu beliefern. Heute zählt das Unternehmen zu den Marktführern im Bereich Kunststoff-Rohrsysteme in Deutschland und profitiert von den guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Region und der Lage des Standortes.

Sorgen bereiten dem Unternehmen allerdings die langen und bürokratischen Entscheidungswege in der öffentlichen Verwaltung. „Wir sind ein hochinnovatives Unternehmen und streben an, alle drei bis vier Jahre ein komplett neues Produkt an den Markt zu bringen. Leider erweisen sich dann aber oft Behörden oder Institute in Deutschland als Innovationsbremsen“, berichteten Exportleiter Johannes Spykmann und Marketing-Manager Kim Karsten Ernst. Ein Beispiel seien die von Wavin entwickelten Fahrradwege aus recyceltem Kunststoff, bei denen die Baukosten 30 Prozent geringer als bei herkömmlichen Fahrradwegen seien. Im Nachbarland Niederlande gebe es bereits in Zwolle zwei Pilotprojekte, in Deutschland dagegen bisher nur Vorbehalte. „Dabei wäre das Projekt ein positiver Beitrag zur Nachhaltigkeit, die unserem Unternehmen wichtig ist“, so die beiden.

Wie bei vielen Unternehmen in der Region ist auch bei Wavin der Fachkräftemangel spürbar. „Wir versuchen den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern durch eine attraktive Ausbildung im eigenen Betrieb zu decken“, erklärten Inga Plate, HR Interim Managerin des Unternehmens, und Maria Düthmann, Ausbildungsleitung. So hat das Unternehmen unter anderem das IHK-Siegel Top-Ausbildungsbetrieb erhalten. Außerdem tragen besondere Projekte wie die von den eigenen Auszubildenden gebaute Wavin AS-Orgel und Duschen aus Tegra-Schächten für das Wacken-Festival 2019 zur Arbeitgeberattraktivität bei. Das umfangreiche Engagement ist erfolgreich: So wurde etwa der Wavin-Auszubildende David Plass 2018 als bundesbester Auszubildender im Beruf Verfahrensmechaniker Kunststoff- und Verfahrenstechnik ausgezeichnet. Aktuell bildet das Unternehmen 29 junge Menschen aus, die von elf Ausbildern betreut werden. Zudem sind elf Prüfer in den Prüfungsausschüssen der IHK ehrenamtlich aktiv.

Die Wavin GmbH beschäftigt zurzeit rund 400 Mitarbeiter in den Produktionsstätten in Twist und Westeregeln. Die Wavin GmbH ist Teil der international agierenden Wavin-Gruppe mit Hauptsitz im niederländischen Zwolle. Seit 2012 ist Wavin Teil der Mexichem-Gruppe, des lateinamerikanischen Marktführers für Rohrsysteme und Petrochemie.

Hintergrund:

Europa ist für die regionale Wirtschaft der wichtigste Markt. Rund zwei Drittel des Außenhandels findet innerhalb der Europäischen Union statt. Die TOP-10-Außenhandelspartner des IHK-Bezirks sind ausnahmslos europäische Zielmärkte. Der IHK-Bezirk ist dabei auch als Investitionsziel für ausländische Unternehmen mit einer Muttergesellschaft im europäischen Ausland interessant. Vier davon hat die IHK-Geschäftsführung besucht.

Weitere Informationen: IHK, Frank Hesse, Tel.: 0541 353-110 oder E-Mail: hesse@osnabrueck.ihk.de

 

Quelle: Pressemeldung Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim