Wirtschaftsministerium fördert KRAVAG Truck Parking

400 zusätzliche Lkw-Stellplätze in Niedersachsen bis 2020

Die Franz Fischer Spedition in Nienburg ist die erste niedersächsische Spedition, die sich – vorerst in einer Testphase – am KRAVAG Truck Parking beteiligt. Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer anderer Unternehmen können mit ihren Lkw auf den Nienburger Speditionshof kommen und die Sanitäranlagen und Aufenthaltsräume nutzen.

Über freie Parklätze und deren Ausstattung informiert eine App, die Buchung erfolgt online und ein digitaler Schlüssel öffnet die Schranke zum Betriebshof: KRAVAG Truck Parking heißt das neueste, digitale Projekt aus dem R+V Innovation Lab MO14.

Bundesweit 200 Speditionen – 40 davon in Niedersachsen – will MO14 ab September nach und nach in das KRAVAG Truck Parking einbinden. Bis zu 400 zusätzliche Lkw-Stellplätze könnten in Niedersachsen bis 2020 nutzbar werden.

Bei der Übergabe des Fördermittelbescheids an MO14 lobt Verkehrsminister Bernd Althusmann die digitale Innovation: „Eine starke Idee, die ein echtes Problem unkompliziert und schnell löst. Fehlende Lkw-Parkplätze sind zu einer realen Verkehrsgefährdung geworden.“

Lkw-Fahrer sollen ausgeschlafen am Steuer sitzen. Doch besonders an den Logistikrouten A1, A 2 und A7 fehlen massiv Lkw-Stellplätze. Die Rastanlagen an den Autobahnen sind hoffnungslos überlastetet. In ihrer Not – Lkw-Fahrer müssen nach einer maximalen Lenkzeit von 9 Stunden eine elfstündige Pausenzeit einhalten – parken die Fahrer und Fahrerinnen in Durchfahrtsgassen, in Ein- und Ausfahrten der Rastanlagen sowie in Gewerbegebieten nahe der Autobahnen.

Auch um die Sicherheit der Ladung steht es auf den öffentlichen Parkplätzen nicht zum Besten – das Parken auf eingefriedeten Betriebsgeländen stellt hier aus Sicht des Logistikversicherers KRAVAG eine willkommene Alternative dar.

Das Ministerium setzt auf die Verlagerungseffekte: Diejenigen, die künftig das KRAVAG Truck Parking nutzen, benötigen keine Stellplätze auf den Rastanlagen. Dadurch könnte sich die Lkw-Parksituation auf den Rastanlagen an den Autobahnen in Niedersachsen entschärfen und die Verkehrssicherheit erhöhen.

MO14 erhielt vom Minister für sein innovatives, digitales Projekt „KRAVAG Truck Parking“ zusätzlich die Auszeichnung „Digitaler Ort Niedersachsens“, da MO14 mit ihrem Engagement nicht nur zu mehr Sicherheit im Verkehr sondern auch zur erfolgreichen Digitalisierung in Niedersachsen beiträgt.

 

Hintergrund

Seit 2009 wurden in Niedersachsen rund 2.950 zusätzliche Lkw-Stellplätze auf Rastanlagen und privaten Autohöfen gebaut, wodurch die Parksituation für Lkw etwas entschärft werden konnte. Aktuell sind rund 210 weitere Lkw-Stellplätze auf Rastanlagen im Bau. Zurzeit gibt es in Niedersachsen eine Kapazität von ca. 10.400 Lkw-Stellplätzen. Nach aktuellen niedersächsischen Planungen sollen bis 2025 weitere 1.800 Lkw-Stellplätze gebaut werden – insbesondere an den stark befahrenen Autobahnen A1, A2 und A7.

 

 

Quelle: Pressemeldung Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung