IHK für weltweit offene Märkte und Freihandel

IHK für weltweit offene Märkte und Freihandel

„Die globalen Handelsstreitigkeiten – verbunden mit Strafzöllen und Wirtschaftssanktionen – sowie der bevorstehende Brexit führen inzwischen zu einer Abkühlung der Weltwirtschaft. Diese Entwicklung geht auch an den Unternehmen in unserer Region nicht spurlos vorbei.“ Dies erklärte Uwe Goebel, Präsident der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, auf der Sitzung des IHK-Präsidiums in der Hochschule Osnabrück.

Der IHK-Konjunkturklimaindex liege aktuell vor allem wegen des schwierigen außenpolitischen Umfelds auf dem niedrigsten Wert seit 2012. Dabei werde der internationale Handel für die Unternehmen der Region gleichzeitig immer wichtiger. Mittlerweile entfielen 35 % der Industrieumsätze auf das Ausland.

Dass die Handelskonflikte die internationalen Geschäfte deutscher Unternehmen bremsen, zeige auch der „World Business Outlook“ der rund 80 Auslandshandelskammern. Demzufolge rechnen 27 Prozent der weltweit aktiven deutschen Betriebe mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage vor Ort, nur noch 24 Prozent erwarten eine Verbesserung.

„Unsere IHK-Organisation setzt sich für offene Märkte und freien Welthandel ein“, betont der IHK-Präsident. Im vergangenen Jahr habe der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) dazu ein umfassendes Positionspapier beschlossen, welches Grundlage für die sehr klare Kommunikation in die Politik sei. Darin engagiere er sich beispielsweise für umfassende EU-Abkommen zur Beseitigung von Handels- und Investitionshemmnissen – wie aktuell mit Japan, Mercosur oder Mexiko.

Zudem habe der DIHK den aktuell protektionistischen Kurs der US-Handelspolitik schon frühzeitig kritisiert und darauf hingewiesen, dass Strafzölle zu einem Handelskrieg führen können. Zugleich rege er aber die Wiederaufnahme der Verhandlungen über ein umfassendes Handelsabkommen zwischen den USA und der EU an. „Ein neues TTIP-Abkommen würde auch für die Wirtschaft in unserer Region Chancen bieten“, erklärte Goebel, der darauf hinwies, dass sich die IHK-Vollversammlung seinerzeit, im Jahr 2014, für TTIP ausgesprochen habe.

Einfluss auf die handelspolitische Ausrichtung Deutschlands und damit der EU nimmt der DIHK darüber hinaus im Kontext von politisch begleiteten Delegationsreisen. So habe er etwa aktuell angeregt, die Reise von Bundeskanzlerin Merkel nach China zu nutzen, um sich für den gleichberechtigen, offenen Marktzugang für alle Unternehmen einzusetzen – sei es bei Investitionen in China selbst oder Partizipationsmöglichkeiten bei der „Neuen Seidenstraße“.

 

 

Quelle: Pressemeldung Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim