IHK-Saisonumfrage Tourismus:

Unbesetzte Stellen in jedem zweiten Unternehmen

„Die Geschäftslage der Hotel- und Gaststättenbranche hat sich im Sommer 2019 regional eingetrübt. Beurteilten im Herbst des Vorjahres noch 65 Prozent der hiesigen Unternehmen die Geschäftslage als gut, sind es ein Jahr später nur noch 41 Prozent. Insgesamt zeigt sich die Branche jedoch zufrieden.“

Dies erklärte Anke Schweda, Geschäftsbereichsleiterin Standortpolitik, Innovation und Umwelt der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Konjunkturumfrage Tourismus. Bundesweit wurden dazu erneut Betriebe aus Beherbergung und Gastronomie befragt.

Der regionale Klimaindex bleibt noch positiv und sank nur leicht von 110 auf 107 Punkte. Größtes Geschäftsrisiko sind nach den Umfrageergebnissen der Fachkräftemangel und dessen Folgen. „Mehr als jedes zweite Unternehmen (53 %) kann offene Stellen derzeit längerfristig nicht besetzen.

Die Folgen des anhaltenden Fachkräftemangels werden sichtbar durch Mehrbelastung (80 %), steigende Arbeitskosten (72 %) sowie einem eingeschränkten Angebot bzw. dem Ablehnen von Arbeitsaufträgen (65 %)“, informierte Schweda mit Sorge.

Knapp jedes vierte Unternehmen berichtet von Umsatzrückgängen (Vorjahr: 15 %). Während bei Geschäftsreisenden der Umsatz gleichblieb (52 %) oder sogar gesteigert werden konnte (27 %), wurden bei den Gästegruppen „Urlaubsreisende“ und „Heimische Gäste“ oftmals deutliche Rückgänge verzeichnet.

Die durchschnittliche Zimmerauslastung sank von 68 Prozent in 2018 auf aktuell 59 Prozent. Wie im Vorjahr erwartet rund ein Drittel der Befragten, dass sich die nächste Saison im Vergleich ungünstiger entwickeln wird.

Die überwiegende Mehrheit (58 %) erwartet steigende Preise (Vorjahr: 35 %). Neben dem Fachkräftemangel (größtes Risiko mit 73 %) sehen die Unternehmen ihre wirtschaftliche Entwicklung vor allem durch die damit verbundenen steigenden Arbeitskosten (66 %) aber auch durch die steigenden Energiepreise (44 %) bedroht.

Drei von vier Betrieben (74 %) planen, künftig zu investieren. Hauptanlass sind Modernisierungen (86 %).

 

Quelle: Pressemeldung Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim