Energie sparen in Rechenzentren

Energie sparen in Rechenzentren

Energie sparen in Rechenzentren

Forschungsprojekt TEMPRO legt Ergebnisse vor

Oldenburg. 14 Milliarden Kilowattstunden Strom verbrauchten die über 50.000 Rechenzentren Deutschlands im Jahr 2018 – das sind 2,7 Prozent des gesamten deutschen Stromverbrauchs und fast 40 Prozent mehr als im Jahr 2010.

Hier setzte ein Team aus fünf Wirtschaftsunternehmen und drei Forschungspartnern unter der Leitung von Dr. Alexandra Pehlken von der Universität Oldenburg an: In dem Projekt TEMPRO („Total Energy Management for Professional Data Centers“, übersetzt „Ganzheitliches Energiemanagement in professionellen Rechenzentren“) analysierten und bewerteten sie unter anderem mehr als 60 neue Technologien und erstellten Softwaretools, die den energie- und ressourcenbewussten Rechenzentrumsbetrieb unterstützen.

„Trotz deutlicher Effizienzgewinne wird der Energie- und Ressourcenbedarf der Rechenzentren in Deutschland bis 2030 voraussichtlich um mehr als 50 Prozent steigen“, erläutert Dr. Ralph Hintemann, Gesellschafter und Senior Researcher am Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit, einem der beteiligten Partner.

Eine wichtige Ursache für diesen Anstieg sind kleinere sogenannte Edge-Rechenzentren, die für Technologien wie Autonomes Fahren, Industrie 4.0 und den Ausbau der 5G-Mobilfunknetze in großer Zahl benötigt werden. Doch nicht nur der Betrieb der Rechenzentren, auch die Herstellung und der Transport der eingebauten Computer verbraucht Energie. Diese sogenannte „graue Energie“ konnten Pehlken und Kollegen in dem Projekt erstmals für Deutschland abschätzen.

Darüber hinaus arbeiteten die Projektpartner auch an konkreten Lösungen, um Rechenzentren in Zukunft energiefreundlicher zu gestalten. So entwickelten sie prototypisch besonders erfolgsversprechende Technologien und erstellten ein öffentlich verfügbares Erstbewertungstool, mit dem die Betreiber von Rechenzentren ihren Energiebedarf abschätzen und bewerten können.

Wir konnten zeigen, dass trotz zunehmender Digitalisierung in Zukunft auch eine Trendwende bei der Entwicklung des Energiebedarfs der Rechenzentren denkbar ist“, konstatiert Pehlken. „Eine Reduktion um 25 Prozent bis zum Jahr 2030 halten wir für möglich.“

Das Projekt TEMPRO, das im Oktober 2019 nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossen wurde, hatte ein Gesamtvolumen von rund 3,3 Millionen Euro, 2,2 Millionen davon steuerte das Bundeswirtschaftsministerium bei.

Neben der Universität Oldenburg beteiligten sich außerdem die Technische Universität Hamburg-Harburg, das Borderstep-Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gemeinnützige GmbH, die b.r.m. business resource management Technologie- und Managementberatung, die BTC IT Services GmbH, die dc-ce Berlin-Brandenburg GmbH, die Mairec Edelmetallgesellschaft mbH und der Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg. Assoziierte Partner waren die CEWE Stiftung &Co. KGaA und HPE – Hewlett Packard Enterprise, Deutschland.

 

Quelle: Pressemeldung Carl von Ossietzky Universität Oldenburg