Berufsbilder: Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in
Bundesweit herrscht ein Ärzte- und Pflegemangel. Die Krankenhäuser und Kliniken im Weser-Ems-Kreis sorgen mit der Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in für eigenen Nachwuchs.
Für Sie haben wir den Beruf näher unter die Lupe genommen und liefern Einblicke zur Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in in der Region um Bremen und Oldenburg.
Was machen Gesundheits- und Krankenpfleger eigentlich?
Gesundheits- und Krankenpfleger sind Allrounder im ambulanten und stationären Pflegedienst. Der Beruf, der früher Krankenschwester/Krankenpfleger hieß, ist heute komplexer und verantwortungsvoller denn je.
Als Gesundheits- und Krankenpfleger/in analysiert und beobachtet, dokumentiert und organisiert man therapeutische Einzelmaßnahmen für pflegebedürftige Personen aller Altersstufen. Man übernimmt komplexe Aufgaben, die früher nur Ärzten vorbehalten waren, und delegiert einfache Aufgaben, wie etwa die Essensausgabe, die Begleitung und den Transport von Patienten oder Reinigungstätigkeiten, an Assistenten – insbesondere an Gesundheits- und Krankenpflegehelfer.
Heute verfügen Gesundheits- und Krankenpfleger über ein breiteres medizinisches Fachwissen und erfüllen unter anderem folgende Aufgaben:
- Waschen und Lagern von Patienten
- allgemeinen Gesundheitszustand und Vitalwerte (Blutdruck, Temperatur, Puls) zu überwachen
- Krankheitsverlauf zu dokumentieren und mit Ärzten zu besprechen
- Therapie- und Behandlungsmaßnahmen mit Ärzten abzuklären
- Medikamente zu verabreichen
- Wunden zu versorgen, Verbände und Schienen anzulegen
- Injektionen, Infusionen und Transfusionen durchzuführen
- Punktionen auszuführen
Die tägliche Arbeit richtet sich dabei nach dem Fachbereich. In der Chirurgie läuft es etwa anders als etwa in der Onkologie, Orthopädie oder Psychiatrie. Durch die in diesem Job üblichen Schicht-, Nacht- und Feiertagsdienste ist die berufliche Belastungen hoch.
Fakten rund um die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in
Ab Januar 2020 wird die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in reformiert und heißt künftig Ausbildung als Pflegefachmann/ Pflegefachfrau. Es handelt sich um eine dreijährige schulische Ausbildung, die an einer Berufsschule für Krankenpflege absolviert wird. Meist sind diese Berufsschulen an ein Krankenhaus angegliedert.
Das Krankenpflegegesetz regelt, wer zur Ausbildung zugelassen werden darf. Demnach müssen Bewerberinnen und Bewerber einen mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss) oder aber einen Hauptschulabschluss und eine andere abgeschlossene pflegerische Ausbildung mitbringen.
Bei den Schulnoten wird vor allem auf die Fächer Biologie, Chemie und Physik geachtet. Bei der Bewerbung spielen aber auch persönliche Stärken eine Rolle. Einfühlungsvermögen, Freundlichkeit, Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Belastbarkeit (körperlich und psychisch) sind große Pluspunkte.
Azubis absolvieren 2.100 Stunden theoretischen und fachpraktischen Unterricht und weitere 2.500 Stunden praktischen Unterricht aus den unterschiedlichen Stationen im Krankenhaus (zum Beispiel in der Chirurgie, der Kardiologie oder der Pädiatrie). Die Ausbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die aus einem mündliche, einem praktischen und einem schriftlichen Teil besteht.
Während der Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in gibt es ein Gehalt, sofern es sich um einen städtischen/kommunalen Ausbildungsträger handelt. Es richtet sich dann nach dem TVöD-Pflege (TvöD-P) und beträgt im ersten Ausbildungsjahr zwischen 950 und 1.000 Euro brutto, im zweiten Ausbildungsjahr zwischen 1.000 und 1.100 Euro brutto und im dritten Ausbildungsjahr zwischen 1.100 und 1.200 Euro brutto.
Wer bietet die Ausbildung in Bremen, Oldenburg und Umgebung an?
Im Weser-Ems-Kreis gibt es viele Ausbildungsträger. Die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in wird unter anderem vom Klinikum Oldenburg, dem Klinikverbund Bremen, dem Pius-Hospital Oldenburg, dem Evangelischen Krankenhaus Oldenburg und dem Hümmling Hospital Sögel angeboten. Einzelheiten zur Ausbildung finden Sie auf den Webseiten der genannten Institutionen.
