Start in die Ausbildung – woran Azubis und Ausbilder denken sollten

Start in die Ausbildung – woran Azubis und Ausbilder denken sollten

Start in die Ausbildung – woran Azubis und Ausbilder denken sollten

Der Beginn einer Ausbildung ist für Auszubildende eine besonders aufregende Zeit. Schließlich bringt der Start in das Berufsleben zahlreiche Veränderungen und Herausforderungen mit sich.

Für einen reibungslosen Ablauf müssen vor dem ersten Arbeitstag einige Dinge erledigt werden. Auch Ausbilder müssen sich vorbereiten, um Azubis den Einstieg zu erleichtern. Ein Einblick in die To-do-Listen beider Parteien.

 

Organisatorische Tipps für Auszubildende

Ob Schreiner, Kauffrau oder Tierarzthelfer: In nahezu jedem Beruf erhalten Lehrlinge eine Ausbildungsvergütung. Damit der Arbeitgeber diese problemlos überweisen kann, muss der Azubis rechtzeitig ein Lohn- und Gehaltskonto eröffnen.

Viele Banken gewähren Schülern, Studenten und Azubis besondere Konditionen, weshalb es sich lohnt nach Vergünstigungen zu fragen. Ein Preisvergleich ist ein Muss. Insbesondere aufgrund der Tatsache, dass die Preise für Konten kontinuierlich steigen.

Kostenlose Angebote entwickeln sich zunehmend zum Auslaufmodell oder werden vermehrt an konkrete Bedingungen geknüpft wie beispielsweise einen monatlichen Mindestgeldeingang. Trotz steigender Preise gibt es noch einige Gehaltskonten ohne Kontoführungsgebühr und sonstige Kosten.

Mit der Liste des Girokonto-Vergleichs können sich Interessenten einen schnellen Überblick verschaffen, um ein bedarfsgerechtes,  kostenloses Girokonto zu ermitteln. Das Konto-Arrangement wird von Empfehlungen angeführt, die aufgrund von Konditionen beziehungsweise Transparenz Top-Bewertungen erzielen konnten.

Tipp: Sind Azubis noch minderjährig, müssen die Erziehungsberechtigten den Kontoeröffnungsantrag unterzeichnen.

 

Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen

Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den wichtigsten Policen für Berufstätige. Sie schließt im Idealfall die finanzielle Lücke zwischen dem bisherigen Gehalt und Erwerbsunfähigkeitsrente für den Fall, dass der Versicherte berufsunfähig wird und somit seinen Job nicht mehr erledigen kann.

Je jünger der Versicherte bei Vertragsabschluss, desto günstiger die Versicherung. ZDF WISO rät zum unabhängigen Versicherungsberater, da dieser neutral agiert. „Er kann eine anonyme Risikovoranfrage bei verschiedenen Versicherern durchführen“, erklärt die Redaktion zum WISO-Tipp.

 

Für die Lohnsteuer: Die elektronische Lohnsteuerkarte

Falls Lohnsteuer fällig wird, muss der Arbeitgeber diese an das Finanzamt abführen. Damit das gelingt, ist zwar keine Lohnsteuerkarte mehr nötig, jedoch gewisse Informationen. Mit Hilfe von Daten wie Steueridentifikationsnummer (IdNr.) und Geburtsdatum können Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer in der ELStAM-Datenbank anmelden.

Die Abkürzung steht für elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmale und beschreibt das seit 2013 gültige, elektronische Verfahren, das die Lohnsteuerkarte in Papierform abgelöst hat.

 

Der Sozialversicherungsausweis

Dieses Dokument stellte der Rentenversicherungsträger automatisch aus, wenn Azubis ihre erste betriebliche Ausbildung aufnahmen, um die Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Sozialversicherung zu bestätigen.

Inzwischen gibt es den Sozialversicherungsausweis nicht mehr. Die Information über die Sozialversicherungsnummer wird heute über eine Mitteilung herausgegeben. Dieses Schreiben vom Rentenversicherungsträger wird dem Ausbildungsbetrieb ausgehändigt.

 

Ärztliche Untersuchung für Jugendliche

Das Jugendarbeitsschutzgesetz schreibt eine ärztliche Untersuchung für minderjährige Auszubildende vor Ausbildungsbeginn vor. Die Untersuchung kann beim Hausarzt erfolgen. Die ärztliche Bescheinigung wird dem Ausbilder vorgelegt.

 

Bei einer Krankenversicherung anmelden

Ausbildungsbetriebe müssen ihre Azubis bei einer gesetzlichen Krankenkasse melden. Wurde es versäumt eine Krankenkasse zu wählen, haben Auszubildende nach Beginn der Ausbildung noch 14 Tage für die Entscheidung Zeit.

Verstreicht diese Zeitspanne, erfolgt die Versicherung bei der bisherigen Versicherungsgesellschaft. Meist ist das dann die Krankenkasse der Eltern.

 

Informatives für Ausbilder

Ausbilder werden in Verbindung mit neuen Azubis mit einigen Aufgaben konfrontiert. Als Grundstein eines harmonischen Arbeitsverhältnisses gilt die kommunikative Kompetenz. Mangelt es an Kommunikation, sind Konflikte vorprogrammiert.

Insbesondere während der ersten Tage der Auszubildenden sind aufklärende Gespräche wichtig. Sie nehmen den jungen Berufsstartern die Angst vor Anforderungen und erleichtern das Einleben in den Betrieb. Unter anderem sollte folgendes auf der Agenda von Einführungsgesprächen stehen:

  • Vorstellung des Betriebs und Führung durch die betrieblichen Räume bzw. das Gelände.
  • Abteilungen, Kollegen und Ansprechpartner vorstellen.
  • Vermittlung der Ausbildungsinhalte gemäß Ausbildungsplan.
  • Erläuterung der Aufgaben in den ersten Tagen / Wochen.
  • Aufklärung über interne Regeln und Besonderheiten für eine angenehme Zusammenarbeit.

Ausbilder müssen sich im Klaren sein, dass die Anfangsphase für Lehrlinge eindrucksvoll und teilweise überfordernd sein kann. Das hängt stark von der Persönlichkeit jedes Einzelnen ab. Eine zu hohe Erwartungshaltung baut unnötigen Druck auf und kann die Freude am Lernen schmälern. Verständnis und der kommunikative Austausch sind elementar.

Probleme sollten sowohl vom Betrieb als auch von den Neulingen offen angesprochen und ernst genommen werden. Das beugt einem negativen Betriebsklima vor. Ebenfalls unverzichtbar, ist Lob. Die Wertschätzung für Leistungen steigert die Motivation und trägt zur Lernbereitschaft bei.

 

Tipps zu Unterweisungen

Eine Unterweisung hat generell zum Ziel, Informationen vollständig und verständlich zu vermitteln. Dabei gilt es zwischen Unterweisungen von erfahrenen Mitarbeitern und neuen Azubis klar zu unterscheiden.

Gut geführte Unterweisungen beziehen die individuellen Ansprüche und den Wissensstand der Personengruppe ein. Bei Berufsstartern sind clever platzierte Verständnisfragen ein wirkungsvolles Instrument, um zu klären, ob die Zuhörer dem Ausbilder folgen können.

Weiterführende Hilfestellungen für erfolgreiche Unterweisungen sind der Internetpräsenz des Arbeitssicherheits-Portals Unterweisung Plus zu entnehmen. In einem Beitrag im Bereich Unterweisungsmethoden geht ein erfahrener Geschäftsführer und Inhaber eines Seminargeschäfts auf die Besonderheiten im Zusammenhang mit der Azubi-Kommunikation ein.