Immobilienfinanzierung mit dem passenden Baukredit
Für den Kauf oder den Neubau einer Immobilie ist in den meisten Fällen die Aufnahme eines Baukredits notwendig. In der Praxis sind nur wenige Bauherren in der Lage, das Bauvorhaben aus den eigenen Mitteln zu finanzieren. Auf dem Markt gibt es für eine Immobilienfinanzierung eine Vielzahl an Angeboten. Ein Vergleich ist wichtig, um sich für die günstigste Option zu entscheiden. Und diese wird nicht immer von der Hausbank angeboten.
Die Finanzierung einer Immobilie gut planen
Grundsätzlich verhält sich ein Baukredit wie ein klassischer Ratenkredit. Sie stellen bei der Bank eine Anfrage für eine Finanzierung und reichen die erforderlichen Unterlagen ein. Diese sind bei einer Baufinanzierung etwas umfangreicher als bei einem Ratenkredit. Auch die Prüfung Ihres Einkommens wird detaillierter ausfallen.
Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass bei Baukrediten deutlich höhere Finanzierungssummen aufgenommen werden, als dies bei einem klassischen Ratenkredit der Fall ist. Außerdem sind die Laufzeiten länger. Im Durchschnitt hat eine Immobilienfinanzierung eine Laufzeit von 8 bis 30 Jahren.
Mehrere Kreditvereinbarungen bei einer Immobilienfinanzierung
Da ein Kredit in der Regel nur für einen Zeitraum von zehn Jahren bewilligt wird, ist es üblich, bei Baufinanzierungen nach dem Ablauf der ersten Finanzierungsrunde eine neue Kreditvereinbarung zu schließen. Diese kann in Bezug auf die Zinsen für Sie als Kunden günstiger oder teurer sein. Hier kommt es immer auf die Marktlage an.
Generell ist es empfehlenswert, wenn Sie beim Abschluss in Zeiten günstiger Zinsen eine möglichst lange Laufzeit wählen. Sind die Zinsen beim Abschluss nicht so günstig, sollten Sie sich für eine kurze Laufzeit entscheiden. Dann haben Sie die Möglichkeit, den Kredit neu zu verhandeln, wenn die Zinssätze nach dem Ablauf der Finanzierungsphase günstiger sind. Generell handelt es sich hier jedoch immer um eine Entscheidung, die vorab nicht immer gut eingeschätzt werden kann. Die Zinssätze können sich durch politische oder wirtschaftliche Ereignisse sprunghaft verändern.
Somit ist es empfehlenswert, wenn Sie die Immobilienfinanzierung langfristig betrachten und sich auf den jeweils geltenden Zinssatz einlassen.
Beim Baukredit die Angebote vergleichen
In jedem Fall ist es wichtig, die Angebote verschiedener Kreditinstitute zu vergleichen und sich nicht auf die Baufinanzierung der Hausbank zu verlassen. Das Internet bietet exzellente Möglichkeiten eines Vergleichs. Sie nutzen ein Vergleichsportal und geben dort die Summe ein, die Sie benötigen. In einer übersichtlichen Liste werden Ihnen die Angebote der Banken und Sparkassen angezeigt. Wenn Sie auf eines der Angebote klicken, bekommen Sie weiterführende Informationen. Es ist wichtig, dass Sie nicht nur die Zinssätze, sondern auch die Details der Konditionen miteinander vergleichen. So kann es von Vorteil sein, wenn Sie die Möglichkeit haben, die Finanzierung bei Bedarf umzuschulden oder das Darlehen vorzeitig zu tilgen.
Wie hoch sind im Moment die Darlehenszinsen?
Die Darlehenszinsen sind bei der Berechnung der Gesamtfinanzierung eine wichtige Größe. Sie schließen das Baudarlehen für einen längeren Zeitraum ab. Die Summen liegen in der Regel im sechsstelligen Bereich. Wenn Sie einen Zinssatz angeboten bekommen, der nur ein halbes Prozent unter dem Durchschnitt liegt, können Sie im Jahr mehrere hundert Euro sparen.
Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank bewirkt, dass die Zinsen in Europa seit einigen Jahren sehr niedrig sind. Dies betrifft auch die Baufinanzierungen. So können Sie eine Immobilie zu einem Zinssatz finanzieren, der zwischen 0,45 und 0,95 % liegt. Wenn Sie Angebote bekommen, die über einem Prozent liegen, sind diese schon nicht mehr als günstig zu bezeichnen.
Die Anschlussfinanzierung berücksichtigen
Beim Abschluss der Immobilienfinanzierung sollten Sie die Zukunft im Auge behalten.
Wenn Sie jetzt einen Baukredit zu sehr günstigen Zinsen abschließen, sollten Sie damit rechnen, dass es bei der nächsten Finanzierungsrunde teurer wird. Die Zinsen sind derzeit so niedrig, dass sie gar nicht mehr deutlich sinken können. Wenn die Niedrigzinspolitik der EZB jedoch geändert wird, müssen Sie in der zweiten Finanzierungsrunde deutlich mehr bezahlen. Kalkulieren Sie dies vor allem dann ein, wenn Ihre Finanzierung eher knapp berechnet wurde.
Wie berechnet man einen Baukredit?
Im ersten Schritt wird der Bedarf ermittelt. Hier wird häufig der Fehler gemacht, dass nur die Bausumme in die Berechnung einbezogen wird. Es ist aber wichtig, dass auch die Nebenkosten berücksichtigt werden. Dazu zählen unter anderem:
- Kosten für die Einrichtung von Küche und Badezimmer
- Kosten für die Außenanlagen
- Nebenkosten für den Kauf (Notar, Grunderwerbsteuer, Erschließungskosten)
Wenn Sie einen Carport oder eine Garage wünschen, sollten Sie auch diese Kosten einbeziehen. Die Finanzierung kann für das schlüsselfertige Haus inklusive aller Nebenkosten erfolgen. Gemeinsam mit der Bank legen Sie fest, wie viel Sie jährlich tilgen möchten. Üblich sind zwischen einem und sechs Prozent.
Dies kommt auf Ihre finanziellen Möglichkeiten an. Die monatliche Rate für die Immobilienfinanzierung setzt sich aus dem Zins und aus der Tilgung zusammen. Da sich der Zinssatz immer aus der offenen Summe berechnet, besteht Ihre Rate in den ersten Jahren aus einer hohen Zinszahlung. Dies verschiebt sich mit sinkendem Kreditvolumen zugunsten der Tilgung.
Kann man eine Baufinanzierung / Immobilienfinanzierung umschulden?
Dies kommt auf die Vereinbarungen an, die Sie in dem Kreditvertrag getroffen haben.
Grundsätzlich ist es jedoch möglich, den Baukredit umzuschulden. Dies ist empfehlenswert, wenn Sie einen Bausparvertrag einsetzen können, der günstiger ist.
Auch der Wechsel in eine zinsgünstigere Finanzierung ist von Vorteil. Bedenken Sie jedoch, dass Sie auf die Umschulung keinen Rechtsanspruch haben. Dies ist immer eine Sache der Vereinbarung mit dem kreditgebenden Institut.