Finanzierung von Weiterbildungsmaßnahmen – Kredite und Aufstiegs-BAföG

Kredite für Weiterbildung
Ohne Weiterbildung ist berufliche Entwicklung nahezu unmöglich. Erfahrung ist zwar gleichermaßen wichtig, ersetzt kontinuierliche Bildungsmaßnahmen allerdings nicht. Die Finanzierung geht oft mit diversen Hürden einher. Neben Krediten ist das Aufstiegs-BAföG interessant.

Kredite von Bank und Verwandtschaft

Bei einem Scorewert von mehr als 95 Prozent bei der Auskunftei Schufa stehen die Chancen für einen Kredit bei Banken gut. Schließlich steht dieser Wert für eine gute Bonität. Probleme bei der Kreditvergabe bekommen diejenigen, die mit negativen Schufa-Einträgen zu kämpfen haben. Wurde beispielsweise ein Leasingvertrag nicht pünktlich bedient oder kam es zu Mahnungen durch den Handyanbieter wird das bei der Schufa vermerkt.

Klassische Bankkredite sind mit niedrigem Schufa Scorewert keine realistische Option. Konventionellen Banken ist das damit einhergehende, finanzielle Risiko in der Regel zu groß. Alternativen sind Schweizer Finanzdienstleister, weil hier keine Abfrage bei der Auskunftei Schufa erfolgt. Die Ansprüche an die Bonität sind jedoch ebenso hoch.

Eine weitere Lösung können Kreditmarktplätze sein, die trotz mangelnder Kreditwürdigkeit Kredite vermitteln. Wichtig dabei: Seriosität muss gegeben sein. Seriöse Anbieter erheben weder Erfolgsgebühren noch versteckte Kosten, sondern finanzieren sich ausschließlich über Provisionen, die durch Darlehensgeber geleistet werden.

Viele unseriöse Kreditvermittler verlangen hingegen eine zusätzliche Kreditvermittlungsprovision. „Diese kann durchaus bis zu fünf Prozent der Kreditsumme beantragen“, heißt es in einem Ratgeber über Kredite ohne Schufa eines Verbraucherinformationsdienstes. Das Portal verweist außerdem auf eine Beispielrechnung gemäß § 6 der Preisangabenverordnung (PAngV), die seriöse Anbieter zum Verständnis ergänzen. Aufgeführt wird unter anderem der Zweidrittelzins, welcher aufzeigt, „wie hoch der maximale Zins ausfällt, den zwei Drittel der Kreditnehmer entrichten.“

Fremdkapital ohne strenge Bonitätsprüfung verspricht das sogenannte Verwandtendarlehen. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, stammt das Kapital von Verwandten und wird nicht selten zinsfrei bereitgestellt. Aufgrund der Beweislast gegenüber dem Finanzamt ist die Schriftform eines derartigen Vertrags empfehlenswert. Vertraglich zu regeln sind beispielsweise Laufzeit, Zeitpunkt und Art der Rückzahlung.

 

Das Aufstiegs-BAföG – Unterstützung vom Bund

Mit dem Aufstiegs-BAföG fördert der Bund auf Basis des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes die berufliche Weiterbildung. Wie alt Wissbegierige sind oder welches Einkommen sie erhalten, ist bei der Vergabe irrelevant. Derzeit bezuschusst der Staat förderfähige Weiterbildungsmaßnahmen mit 40 Prozent, 60 Prozent werden als zinsgünstiger Kredit über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert. Sicherheiten sind für die Aufstiegsförderung nicht nötig.

Wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erklärt, werden Fortbildungen gefördert, die gemäß Berufsbildungsgesetz, Handwerksordnung oder eines gleichwertigen Abschlusses nach Landes- oder Bundesrecht auf öffentlich-rechtliche Prüfungen vorbereiten. Die Träger können öffentlich und privat sein. Welche Anforderungen für das Aufstiegs-BAföG außerdem gelten, schildert das BMBF online.

 

Informatives zum Ablauf von Antrag bis Erlass

Beantragt wird das Aufstiegs-BAföG beim regional verantwortlichen Amt für Ausbildungsförderung. Der Wohnort ist hierbei entscheidend. Weist die Fortbildungsmaßnahme mehrere Abschnitte auf, muss die Förderung für jeden davon separat beantragt werden. Bewilligt das Amt für Ausbildungsförderung den Zuschuss, erhalten Antragssteller den entsprechenden Bescheid.

Das Land ist anschließend für die Überweisung der Förderung auf das Konto der Antragsteller verantwortlich. Die Daten erhält außerdem die KfW, um alles Weitere für den zinsgünstigen Kredit in die Wege zu leiten und das vertragliche Angebot zu erstellen. Ist das Kreditangebot der KfW eingegangen, bleibt Lernhungrigen drei Monate Zeit zum Vertragsabschluss. Damit der Kreditbetrag ausgezahlt werden kann, benötigt die KfW ein SEPA-Lastschriftmandat. Zur Identifizierung der Kreditnehmer ist ein Termin bei einer offiziellen Stelle wie zum Beispiel der Hausbank notwendig. Folgende Unterlagen sind dort vorzulegen:

  • Vertragsangebot der KfW
  • SEPA-Lastschriftmandat des Kontoinhabers
  • Gültiger Personalausweis / Reisepass

Nach Bestehen der Prüfung wird der Erlass von 40 Prozent der Lehrgangs- und Prüfungsgebühren beantragt. Das Maximum an Zuschuss beträgt 15.000 Euro. Bei Vollzeitmaßnahmen können Teilnehmer von einem Monatsbeitrag zum Lebensunterhalt profitieren.

Ab 1. August 2020 erhöht sich der Zuschuss zur Aufstiegsförderung von 40 auf 50 Prozent (wir berichteten).

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