Mit Telepflege Corona-Risikogruppen schützen

Mit Telepflege Corona-Risikogruppen schützen

Mit Telepflege Corona-Risikogruppen schützen

Die Pflegepioniere, die Johanniter, das Klinikum Oldenburg und das OFFIS haben spontan die Initiative „Telepflegezentrale“ gestartet, um einen zunächst zweimonatigen, kostenfreien Zugang zur Telepflege zu ermöglichen.

Regionale Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen können damit verbindlich und verlässlich medizinische und fachpflegerische Konsultation in Anspruch nehmen. Zusätzlich werden kostenfrei ambulant tätige Ärzte*innen dabei unterstützt, ihre Videosprechstunden auf- und auszubauen.

Ein hohes Alter und bestehende Vorerkrankungen: Diese Faktoren werden im Zusammenhang mit den Corona-Risikogruppen stets genannt. Die rund 3,7 Millionen in Deutschland lebenden Pflegebedürftigen sind ein Teil davon. Seit dem 16. März gilt daher für Alten- und Pflegeheime in Niedersachsen das Besuchs- und Betretungsverbot auf alle einrichtungsfremden Personen um Bewohner*innen und Personal zu schützen.

Die Infektionsgefahr wird durch diese Maßnahmen bestmöglich reduziert. Zugleich steigt jedoch die Gefahr, dass ältere, kranke und beeinträchtigte Menschen unterversorgt sind. Durch das Kontaktverbot gibt es nun keine einfache Möglichkeit mehr, Ärzte*innen hinzuzuziehen oder aber Ärzte*innen zu besuchen; ein Arztbesuch bedeutet immer erhöhtes Ansteckungsrisiko.

Es ergeben sich im täglichen Leben in den Einrichtungen darüber hinaus auch fachpflegerische Fragen, beispielsweise zu spezieller Hygiene und Palliativversorgung.

Erfahrene Akteure aus der Region haben sich daher spontan zusammengetan, um eine pragmatische Lösung zu bieten, in dieser Zeit der Corona-Pandemie zu unterstützen und verlässliche Verbindung zwischen den “Suchenden” und “Helfenden” über Telepflege aufzubauen.

„In erster Linie geht es jetzt darum, sofortige Unterstützung zur Verfügung zu stellen, indem alle Partner ihre Projekterfahrungen einsetzen und eine Kontaktstelle schaffen“, so Melanie Philip von der Pflegepionier GmbH, die gemeinsam mit den Projektpartnern, den Johannitern und dem Klinikum Oldenburg, über viele Jahre Projekterfahrung in der Telepflege verfügen.

Die Telepflegezentrale bietet kostenfrei insbesondere Mitarbeiter*innen eines/r Pflegedienstes, Pflegeeinrichtung oder Einrichtung für Menschen mit Behinderung, Informationen zu Fachpflegethemen.

Insbesondere Hygiene und Palliativversorgung, medizinischer Konsultation, Unterstützung bei der Umsetzung von Telepflege sowie Informationen über Möglichkeiten von Förderungen oder Informationen zu Maßnahmen im Rahmen der Corona-Welle bietet die Telepflegezentrale an. Erreichbar ist sie telefonisch, per Mail oder auch per What´s APP (siehe http://telepflegezentrale.de ).

Wichtig ist allen Beteiligten vor allem auch eine möglichst große Beteiligung ambulanter Ärzte*innen. „Wir bieten daher auch eine kostenfreie Unterstützung bei der Installation von Videosprechstunden an. Denn oft hakt es bei den Einrichtungen und Ärzt*innen nicht an der Ausstattung, sondern an dem Anwendungswissen oder auch an fehlenden Prozessen und Rechtssicherheit bei der Umsetzung.“ so Prof. Dr. Susanne Boll, OFFIS-Vorstand. Die Initiative unterstützt auch bei der Akquisition von speziellen Fördermitteln zur Umsetzung.

Ziel dieses Angebotes ist ein umfangreicher Ausbau der Teleinfrastruktur, so dass speziell auch im ländlichen Raum, auf Inseln oder auch in bevölkerungsschwachen Gebieten medizinische und fachpflegerische Versorgung sichergestellt bleibt.
Um die Initiative zu unterstützen, können sich – neben den „Suchenden“ – alle Akteure bei der Zentrale melden, die bereits Videosprechstunden „anbieten“ oder aber sich zukünftig digital aufstellen wollen. So fällt es den Telepflege-Akteuren einfacher, Verbindungen herzustellen und regionale Bedarfe zu erfassen.

Derzeit ist eine Finanzierung der Zentrale bis Ende Mai 2020 sichergestellt. Eine weitere Finanzierung ist beim Sozialministerium angefragt, eine Rückantwort steht noch aus. Da in Zeiten wie diesen sich aber der norddeutsche Tatendrang durchsetzt, wurde die Initiative zunächst aus Projekt-Restmitteln gestartet, um eine Soforthilfe anbieten zu können. Die Gespräche mit dem Ministerium wie auch mit den Kassen werden parallel weitergeführt, um eine längerfristige Lösung zu finden.

 

Über die Telepflegezentrale

Die Telepflegezentrale bietet kostenfrei insbesondere Mitarbeiter*innen eines/r Pflegedienstes, Pflegeeinrichtung oder Einrichtung für Menschen mit Behinderung, Informationen zu Fachpflegethemen.

Insbesondere Hygiene und Palliativversorgung, medizinischer Konsultation, Unterstützung bei der Umsetzung von Telepflege sowie Informationen über Möglichkeiten von Förderungen oder Informationen zu Maßnahmen im Rahmen der Corona-Welle bietet die Telepflegezentrale an.

Erreichbar ist sie telefonisch, per Mail oder auch per WhatsApp. http://telepflegezentrale.de

Quelle: Pressemeldung Pflegepioniere GmbH