Bausparvertrag – Old school oder immer noch eine sinnvolle Immobilienfinanzierung

Bausparvertrag – Old school oder immer noch eine sinnvolle Immobilienfinanzierung

Der Bausparvertrag erscheint wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Die aktuell niedrigen Zinsen machen normale Kredite zur Finanzierung von Immobilien nicht weniger lohnenswert und in manchen Fällen sogar günstiger.

Können Sie Zuschüsse vom Staat oder Ihrem Arbeitgeber in Anspruch nehmen, ist das Bausparen aber durchaus attraktiv.

 

Für wen lohnt sich ein Bausparvertrag?

Eine Immobilienfinanzierung mittels Bausparen ist vor allem für Personen sinnvoll, die planen, in der Zukunft ein eigenes Heim oder eine Eigentumswohnung zu erwerben. Die Verträge sind meist auf sechs bis sieben Jahre ausgerichtet und in der Regel nicht für kurzfristige Projekte zum Hausbau geeignet.

Ein Bausparvertrag ist besonders lukrativ, wenn Sie staatliche Förderungen beantragen können. Für junge Familien gibt es riestergeförderte Sparverträge, die jährliche Zulagen beinhalten. Bis zu 175 Euro können Sie jedes Jahr für das Bausparen bekommen, zudem gibt es für jedes Kind einen Bonus. Für den Nachwuchs, der nach 2008 geboren wurde, sind sogar 300 Euro pro Jahr drin.

Für Berufstätige, deren Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen anbieten, ist die Immobilienfinanzierung über das Bausparen ebenso sinnvoll. Die Zahlungen von der Firma können im Jahr einige Hundert Euro ausmachen. Vom Staat kommt noch eine Arbeitnehmersparzulage obendrauf, die allerdings nur gewährt wird, wenn das Einkommen keine gewissen Grenzen überschreitet. Ob Sie diese Form der Finanzierung überhaupt nutzen können, lässt sich über den Arbeits- oder Tarifvertrag ermitteln. Hier ist auch der Umfang von vermögenswirksamen Leistungen angegeben, sofern Ihr Arbeitgeber diese anbietet.

Künftige Bauherren, die keinen Anspruch auf staatliche Zulagen oder arbeitgeberfinanzierte Sparpläne haben, sind derzeit mit normalen Immobilienkrediten besser bedient. Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, hat keine Erhöhung der Zinsen angekündigt und diese Maßnahme scheint auch nicht an erster Stelle zu stehen. Wer sich gegen steigende Zinsen dennoch absichern will, ist mit einem Bausparvertrag gut beraten.

 

Was ist der monatliche Regelsparbeitrag?

Der monatliche Regelsparbeitrag ist jeden Monat vom Bausparer zu entrichten. Die Höhe des Beitrags hängt von der gesamten Bausparsumme ab, von der ein bestimmter Promillesatz anfällt. Je nach Bausparkasse und Tarif fällt der Regelsparbeitrag unterschiedlich aus.

Im Allgemeinen können Sie auch mehr oder weniger zahlen. Liegt die Zahlung unter dem Regelsparbeitrag, verlängert sich zwangsläufig die Dauer des Ansparens. Um die Sparphase zu verkürzen, lassen sich Sondereinzahlungen vornehmen. Allerdings sollten Sie hierzu die Vertragsbedingungen beachten, da sich solche Einzahlungen mitunter ungünstig auswirken können.

Wenn ein geringerer Beitrag eingezahlt wird, als vertraglich vereinbart wurde, kann die Bank den Vertrag nach Ablauf einer Frist kündigen. Manche Kreditinstitute zeigen sich kulant und melden sich erst bei andauernden Zahlungsschwierigkeiten. Dennoch verzögert sich die Zuteilung des Bausparvertrages durch eine geringere Sparleistung meist deutlich.

 

Ist Bausparen heute noch sinnvoll?

Auch im 21. Jahrhundert kann sich das Bausparen lohnen. Für Familien mit kleinen Kindern sind die Verträge sehr attraktiv, da es neben den üblichen Zulagen vom Staat eine Prämie für jeden Sprössling gibt.

Außerdem können vom Arbeitgeber saftige Zahlungen abgestaubt werden, wenn vermögenswirksame Leistungen im Arbeits- oder Tarifvertrag angeboten werden. Um langfristig von den Niedrigzinsen zu profitieren, sind Bausparverträge die optimale Immobilienfinanzierung. Ob und wann die Präsidenten der EZB mit einer Erhöhung der Zinsen um die Ecke kommen, kann Ihnen mit dieser Form der Absicherung egal sein.

Auch wenn beim Sparen kaum Rendite abgeworfen wird, so sind Sie damit auf der sicheren Seite. Ein Bausparvertraggewährleistet Planungssicherheit und Zinsgarantie, denn es gilt der Zinssatz im Moment des Vertragsabschlusses. Zudem sollte auf die staatliche Förderung nicht verzichtet werden.

 

Für welche Zwecke werden Bausparverträge genutzt?

Das Bausparen bietet verschiedene Einsatzmöglichkeiten. Besonders zum Sichern attraktiver Zinsen für einen späteren Hausbau ist der Bausparvertrag eine sinnvolle Angelegenheit. Auch zum normalen Sparen lässt sich der Vertrag nutzen. Dank der Zulagen ist das Bausparen lohnender als das traditionelle Sparbuch.

Darüber hinaus ist die Sparsumme als Rücklage für Modernisierungen und Instandhaltungen gedacht. Auch nach dem Hausbau fallen einige Sachen an, die erneuert oder repariert werden müssen. Wer dann die Möglichkeit hat, auf ein Polster zurückgreifen zu können, kann sich glücklich schätzen. Die Finanzierung einer neuen Heizung ist damit gesichert.

 

Wie werden Bausparverträge verzinst?

Bei Bausparverträgen gelten Spar- und Darlehenszinsen, die im vereinbarten Bauspartarif festgelegt worden sind. In der Ansparphase erhalten Sie auf das eingezahlte Guthaben im Allgemeinen Zinsen. Die Höhe dieser Guthabenzinsen ist vor allem für Personen interessant, die den Vertrag als Sparanlage und nicht zur Finanzierung einer Immobilie nutzen wollen.

Das Guthaben auf dem Bausparkonto wird automatisch zum festgelegten Satz verzinst und dem Konto gutgeschrieben. Die Darlehenszinsen sind von Bedeutung, wenn Sie das Bauspardarlehen in Anspruch nehmen. Die Zinsen werden beim Abschluss des Bausparvertrages festgelegt und bleiben unverändert. Falls die Niedrigzins-Politik einmal beendet sein sollte, kann Ihnen das als Bausparer egal sein.

Darlehensnehmer sollten für ihre Immobilienfinanzierung besonders die Höhe der Darlehenszinsen beachten. Ein geringer Darlehenszins ist für einen geplanten Hausbau sinnvoller als ein attraktiver Guthabenzins. Viele Bausparkassen bieten verschiedene Bauspartarife an, die sich an unterschiedlichen Sparzielen orientieren. Ein Vergleich lohnt sich, um die besten Konditionen für die eigenen Bedürfnisse zu finden.