Schutzschirm für Außenhandel

Schutzschirm für Außenhandel

Schutzschirm für Außenhandel

Regionale Unternehmen üben Kritik

Erst Mitte April spannte die Bundesregierung gemeinsam mit den Kreditversicherern einen 30-Milliarden schweren Schutzschirm auf, um Lieferanten vor Zahlungsausfällen zu schützen und damit die Lieferketten in Deutschland und weltweit aufrecht zu erhalten. Profitieren sollten auch zahlreiche auslandsaktive Unternehmen aus dem Oldenburger Land. Tatsächlich wird aber Kritik am Abwicklungsverhalten der Versicherer im Zuge der Corona-Krise laut.

„Zunächst waren es nur einzelne kritische Stimmen, die uns über Erfahrungen mit ihren Anbietern berichteten“, so Felix Jahn, Geschäftsführer des Fachbereichs Geschäfte weltweit der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK).

Eine nicht repräsentative anonyme Blitzumfrage unter rund 900 Unternehmen aller Branchen des IHK-Bezirks zeige allerdings, dass rund 40 Prozent der Umfrageteilnehmer eine Veränderung des Abwicklungsverhaltens ihrer Warenkreditversicherer in der Corona-Krise festgestellt haben, so Jahn.

Vor allem Limitstreichungen und Limitkürzungen, gefolgt von kritischeren Beurteilungen sowie vermehrte Ablehnung von Neukunden wurden laut IHK-Blitzumfrage genannt. Darüber hinaus bemängeln die Unternehmer fehlendes Hintergrundwissen zu den zu beurteilenden Firmen, so dass oftmals pauschal nach Branchenzugehörigkeit entschieden wird. Auch seien langfristige Vertragsabwicklungen kaum versicherbar und die Laufzeiten bei Schadensabwicklungen hätten sich generell verlängert.

„Damit stehen praktische Erfahrungen zumindest einiger unserer regionalen Unternehmen teilweise im Gegensatz zu der Aussage des Bundesfinanzministeriums, wonach der Schutzschirm die Kreditversicherer in die Lage versetzen sollte, bestehende Deckungszusagen aufrechtzuerhalten und auch neue zu übernehmen“, sagt Jahn.

Somit könne ein gut gemeintes Stabilisierungsinstrument gerade für kleinere und mittlere Unternehmen im Auslandsgeschäft nicht seine volle Wirkung entfalten. Als IHK werde man das Thema daher auf Landes- und Bundesebene politisch adressieren.

Quelle: Pressemeldung Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer