Home Office und Arbeitsschutz: So wird das Home Office regelkonform eingerichtet
Sie arbeiten aufgrund des Coronavirus oder generell im Home Office und möchten sich an die Regeln halten? Wir erklären, was Sie bezüglich Einrichtung, Arbeitsschutz und Kosten im Homeoffice beachten müssen.
Die Arbeitsstättenverordnung: Das gilt für das Home-Office
In Sachen Arbeitsschutz müssen Arbeitgeber Regeln einhalten. Dazu dient die Arbeitsstättenverordnung. Sie bietet Sicherheit und Arbeitsschutz in Bezug auf die Gesundheit Ihrer Arbeitnehmer. Der Arbeitsschutz soll alle möglichen Unfälle verhindern, die am Arbeitsplatz möglich sind. Der Arbeitgeber muss im Hinblick auf den Arbeitsschutz verschiedene Maßnahmen ergreifen und sich an die entsprechenden Vorgaben halten.
Die Verordnung gemäß Arbeitsschutz gibt vor, dass Vorschriften und neue Regeln zur Bildschirmverarbeitung auch im Homeoffice gültig sind. Das müssen Arbeitgeber unbedingt beachten, wenn Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten. Daraus resultiert die Pflicht, überprüfen zu müssen, ob Angestellte am Arbeitsplatz im Homeoffice Gefahren unterliegen.
Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung müssen Arbeitgeber nicht nur physische, sondern auch psychische Belastungen ausschließen. Dazu zählen ergonomische Mängel und störender Lärm. Außerdem gehört auch die Belastung der Augen zu den Faktoren, die ein Arbeitgeber ausschließen muss, um den Arbeitsschutz einzuhalten.
Wie richte ich ein Arbeitszimmer ein?
Sie möchten Ihr Homeoffice einrichten und die Regeln einhalten? Im besten Fall können Sie ein separates Arbeitszimmer nutzen, dessen Einrichtung Ihren individuellen Anforderungen und Bedürfnissen entspricht. Dennoch ist das auch ohne getrennte Räumlichkeit möglich, die Einrichtung in einem Bereich zu platzieren, der von der restlichen Wohnung separiert ist. In diesem Sektor können Sie gemäß Arbeitsschutz konzentrierter Arbeiten. Dafür sorgen Raumtrenner, die Sie in Form von Pflanzen oder Regalen aufstellen können. Optische Trennung im Homeoffice ist durch eine andere Wandfarbe möglich. Trotzdem leidet die Gemütlichkeit nicht darunter.
Zudem benötigen Sie gemäß den Regeln bei der Einrichtung im Home Office auch angemessenes Licht, genauer gesagt, viel Tageslicht. Sonnenlicht ist in verschiedener Hinsicht günstig, denn Sie sparen Kosten ein und erhöhen die eigene Produktivität. Ist die Beleuchtung zu schwach, werden die Regeln bezüglich der Arbeitsstättenverordnung nicht eingehalten, denn das verursacht Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen und Depressionen. Bei mangelndem Tageslicht im Winter besorgen Sie sich am besten eine Tageslichtlampe, die Sie auf dem Schreibtisch platzieren und als Lichtquelle nutzen.
Wo stelle ich meinen Schreibtisch am besten hin?
Der Schreibtisch gehört zur Einrichtung im Homeoffice und sorgt für Ergonomie. Dazu muss er sich jedoch in einer geeigneten Position befinden. Dazu gehört unbedingt die richtige Beleuchtung, weshalb er in der Nähe von Fenstern und in der passenden Entfernung zur Tür aufgestellt werden sollte. Der Rückenschutz spielt auch eine wichtige Rolle bei der Einrichtung im Büro. Bereits kleine Veränderungen können dabei helfen, die ideale Position im Homeoffice zu finden.
Damit der Rückenschutz gemäß den Regeln gewahrt wird, sollten Sie Ihren Rücken nicht zum Fenster oder zur Tür positionieren, da es wahrscheinlich ist, dass Sie häufig über Ihre Schulter blicken. Dadurch leidet die Konzentration, denn mögliche Besucher sind nicht sofort im Sichtfeld. Falls der Schreibtisch vor einer Wand platziert wird, kann das Ihr Sichtfeld beeinträchtigen. Wenn es nicht anders möglich ist, den Schreibtisch auf die beschriebenen Arten aufzustellen, ist es ratsam, ein Bild an die Wand zu hängen. Das vergrößert die eigene Perspektive.
Optimal ist es, wenn Sie den Schreibtisch so aufstellen, dass sich im Rücken ein Regal oder eine Wand befinden und Ihr Blick in den Raum schweifen kann. Dadurch können Sie alles überblicken und können auch die Regeln bezüglich des Rückenschutzes einhalten. Können Sie den Schreibtisch rechtwinklig zum Fenster platzieren und Ihr Blick richtet sich parallel zum Fenster, erhalten Sie genügend Tageslicht und leiden nicht unter Reflexionen. Wenn es notwendig ist, können Sie nach draußen schauen, werden jedoch nicht permanent von Ihrer Konzentration abgelenkt. Das wäre die ideale Einrichtung im Home Office.
Die richtige Beleuchtung im Homeoffice
Moderne Rechner sind optimal entspiegelt. Dennoch dürfen bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes keine nennenswerten Spiegelungen und Helligkeitskontraste vorhanden sein. Sie wirken sich störend auf die Sicht aus und müssen ausgeschlossen werden. Daher positionieren Sie das Display und den Schreibtisch parallel zum Fenster im Raum. Auf diese Weise können Sie genügend Tageslicht im Homeoffice nutzen, werden aber nicht geblendet. Das hat den vorteilhaften Nebeneffekt, dass Ihr Blick umherschweifen kann, was wiederum für Behagen sorgt.
In Ihrem Home Office nutzen Sie am besten Stromschienen oder Pendelleuchten. Erstere benötigen nur einen Deckenauslass, verbreiten das Licht aber dennoch dort, wo es für Sie erforderlich ist. Leuchten, die hier und da aufgestellt werden, bieten zusätzliches Licht, das jedoch auf Bilder und Regale gerichtet sein sollte.
Eine simple und rasche Lösung in kleinen Arbeitszimmern sind Deckenfluter in Form von Stehleuchten. Diese bieten indirektes Licht, das sich auf Ihr Wohlbefinden auswirkt sowie genügend Helligkeit im Raum. Das sorgt dafür, dass Sie besser sehen können und die Augen nicht so schnell ermüden. Je älter ein Arbeitnehmer ist, desto mehr Licht braucht er. Hier sind zusätzliche Lux durchaus erwünscht.
Setzen Sie Schreibtischleuchten ein, um direktes Licht dort nutzen zu können. Am besten verwenden Sie Leuchten, die über einen flexiblen Arm verfügen. So können Sie die Leuchte so ausrichten, wie Licht benötigt wird. Das erleichtert das Lesen Ihrer Dokumente. Falls Sie Rechtshänder sind, fließt das Licht optimalerweise von links nach rechts, bei Linkshändern genau umgekehrt. Dadurch können sich keine Schatten bilden, die Sie beim Schreiben stören. Stellen Sie Leuchten so auf, dass sie keine Reflexe auf dem Display verursachen können. ( Quelle : https://www.beleuchtungdirekt.at/blog/home-office-beleuchtung/ )
Was muss der Arbeitgeber beim Home Office beachten?
Haben Sie sich schon gefragt, wer für die Kosten im Homeoffice verantwortlich ist oder wer die Miete anteilig für dieses bezahlen muss. In diesem Zusammenhang muss auch die Datensicherheit im Homeoffice gewahrt werden. Wenn Sie dort arbeiten dürfen, müssen Sie mit dem Arbeitgeber die Regeln abklären.
In Zeiten des Internets und vielen nützlichen Tools gibt es immer mehr Arbeitnehmer, die im Homeoffice arbeiten. Voraussetzung ist natürlich, dass die Arbeit wie gewohnt erledigt wird. Das macht es für Arbeitnehmer immer flexibler, die Arbeitsstätte und den Zeitpunkt auszuwählen, an dem die Arbeit erledigt wird. Arbeitgeber müssen jedoch dafür sorgen, dass die Regeln der Arbeitsstättenverordnung eingehalten und wissen, für welche Kosten sie am Arbeitsplatz zu Hause des Angestellten sie aufkommen müssen.
Wer zahlt Einrichtung im Home Office?
Dadurch, dass Arbeitgeber die Einrichtung im Homeoffice nicht stellen müssen, sparen diese Kosten ein. Im Büro dagegen müssten sie Rechner, Arbeitsgeräte, Schreibtisch und Bürostuhl zur Verfügung stellen. Darüber hinaus gibt es Arbeitgeber, die auch für Speisen und Getränke sorgen. Auch dabei kommen weitere Kosten dazu. Arbeitet der Angestellte jedoch im Home Office, bleiben dem Arbeitgeber diese Kosten erspart.
Was muss der Arbeitgeber zur Verfügung stellen?
Normalerweise sind Arbeitgeber verpflichtet, den Angestellten Arbeitsmittel bereitzustellen. Die Kosten müssen sie hierfür übernehmen. Zu den üblichen Arbeitsmitteln zählen zum Beispiel der Arbeitsplatz, Rechner und weitere Endgeräte. Aber auch Büromaterialien, Telefonanschluss, Internetzugang, Fachliteratur, Maschinen, Werkzeuge, Firmenwagen, Arbeitskleidung und notwendige Seminare gehören zu den Kosten, die der Arbeitgeber zahlen muss.
Kann der Arbeitgeber Home Office ablehnen?
Solange es im Arbeitsvertrag nicht fixiert ist, dürfen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich nicht entgegengesetzt des eigenen Wunsches in das Home Office entlassen. Das Recht auf einen Arbeitsplatz zu Hause gibt es für Arbeitnehmer nicht. Selbst im Zuge der Corona-Pandemie nicht. Arbeitgeber sollten jedoch nicht vergessen, dass ihre Arbeitnehmer im Home-Office geschützter arbeiten können, sodass die Wahrscheinlichkeit am Virus zu erkranken geringer ist. Falls Angestellte jedoch an einer Corona-Infektion leiden, müssen sie in Quarantäne bleiben.
In Deutschland ist es so, dass Arbeitgeber bestimmen, wo Angestellte arbeiten müssen. Dennoch gibt es viele Unternehmen, die ihren Mitarbeitern erlauben, im Home Office zu arbeiten. Daher sollten Sie sich als Angestellter erkundigen, ob es für Ihren Beruf Vereinbarungen oder einen Tarifvertrag gibt, in dem die Tätigkeit im Home Office möglich ist.
In einigen Betrieben gibt es Regeln bezüglich der Arbeitszeitdauer im Homeoffice. Des Weiteren gibt es Unternehmen, in denen Sie als Angestellter zunächst im Büro erscheinen müssen und dann im Home Office arbeiten dürfen.
Klären Sie mit Ihrem Arbeitgeber, ob das Arbeiten im Home Office generell möglich ist. Tätigkeiten im Home Office sind nicht per se unmöglich. Reden Sie deshalb mit Ihrem Vorgesetzten und klären Sie wichtige Details.