Vierter Stahldialog: Diskussion über aktuelle Herausforderungen der Branche

Vierter Stahldialog: Diskussion über aktuelle Herausforderungen der Branche

Vierter Stahldialog: Diskussion über aktuelle Herausforderungen der Branche

Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann hat sich heute mit rund 20 Vertretern aus Stahlindustrie, Verbänden und Gewerkschaften virtuell zum vierten Stahldialog getroffen. Die Stahlbranche steht aktuell vor besonderen, nicht nur pandemiebedingten Herausforderungen. Ziel des Dialoges war der Austausch über die derzeitige Situation sowie die Zukunftsaussichten für die Stahlbranche.

Neben der Bewältigung der Folgen aus der Corona-Pandemie – die Stahlerzeugung in Deutschland lag im ersten Halbjahr 2020 rund 16 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum – waren sich die Teilnehmer einig, dass faire Wettbewerbsbedingungen in der Handels-, Energie- und Klimapolitik essentielle Voraussetzungen für einen funktionierenden Markt und die Sicherung industrieller Arbeitsplätze in Deutschland und damit in Niedersachsen sind.

Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Mit ihren 10.000 direkt und 350.000 indirekt Beschäftigten gehört die Stahlbranche zu den Schlüsselindustrien bei uns in Niedersachsen. Die Branche steht vor großen Herausforderungen wie etwa dem Klimaschutz und der Bewältigung der Corona-Krise. Bei unserem heutigen Austausch haben wir einen besonderen Fokus auf die Transformation der Stahlunternehmen hin zu CO2-armer Produktion gelegt. Die Stahlbranche hat einen der größten Anteile an der industriellen CO2-Emission Deutschlands. Durch grünen Wasserstoff bei der Stahlerzeugung könnten langfristig bis zu 95 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden.“

Eine CO2-arme Produktion in der Stahlindustrie ist notwendige Voraussetzung, um den europäischen Green Deal erfolgreich umzusetzen und die deutschen Klimaschutzvorgaben einzuhalten. Niedersachsen empfiehlt sich hier als Pionierregion für die klimaneutrale Industrie: Niedersachsen ist bereits heute zentraler Knoten für eine sichere und wirtschaftliche Versorgung Deutschlands mit Energie.

Die vorhandene Infrastruktur kann zunehmend für Produktion, Transport und Speicherung von grünem Strom und grünem Wasserstoff genutzt werden, um die energiebedingten CO2-Emissionen im Industriesektor deutlich zu senken. Ziel ist dabei, sukzessiv steigende Anteile dieser Energien für zusätzliche klimaneutrale industrielle Wertschöpfung zu nutzen.

Einen weiteren Schwerpunkt des gemeinsamen Austauschs stellte das „Handlungskonzept Stahl – Für eine starke Stahlindustrie in Deutschland“ der Bundesregierung dar. Das Konzept enthält Maßnahmen und konkrete Umsetzungsschritte, wie die deutsche Stahlindustrie zukunftsfest, klimafreundlich und wettbewerbsfähig aufgestellt werden kann. Die Bundesregierung hat damit ein wichtiges Signal zur Transformation der Stahlindustrie in Richtung grüner Stahl geschaffen. Niedersachsen hat im Rahmen der Allianz der stahlproduzierenden Bundesländer hier bereits eine enge Begleitung zugesagt.

Althusmann: „Eines ist sicher: Nur ein freier und regelbasierter Welthandel, eine sinnvolle Energie- und Klimapolitik mit Augenmaß, die eine wettbewerbsfähige Stahlindustrie ermöglicht sowie die nachhaltige, zukunftsgerichtete Transformation sind unverzichtbare Bestandteile für die Sicherung unserer niedersächsischen Stahlstandorte mit seinen qualifizierten Fachkräften. Dafür setze ich mich weiterhin entschlossen ein.“

Auf dem zweiten Nationalen Stahlgipfel im Dezember dieses Jahres in Duisburg wird Niedersachsen Seite an Seite mit den betroffenen Bundesländern dafür eintreten, eine gemeinsame Strategie der Stahlallianz im intensiven Dialog mit Bund und Europäischer Union abzustimmen.

Quelle Pressemeldung von  Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung