Thore Dittrich aus Leer ist bester Kfz-Mechatroniker Niedersachsens

Thore Dittrich aus Leer ist bester Kfz-Mechatroniker Niedersachsens
Bild: Handwerkskammer für Ostfriesland

Thore Dittrich aus Leer ist bester Kfz-Mechatroniker Niedersachsens

Zum zweiten Mal in Folge konnte ein Ostfriese den Landessieg im Leistungswettbewerb des Kfz-Handwerks auf Niedersachsenebene für sich entscheiden. Der 23-jährige Thore Dittrich aus Leer sicherte sich den ersten Platz mit 584 von 600 möglichen Punkten und tritt damit in die Fußstapfen von André Lamberti aus Großheide. Dittrich hat die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker in diesem Sommer frühzeitig im Autohaus Völcker und Peters in Leer absolviert. Mit der Platzierung erarbeitete er sich ein Ticket für den Bundeswettbewerb am 13. November in Frankfurt. Außerdem hat er gute Chancen auf ein Stipendium der Stiftung für Begabtenförderung im Wert von bis zu 8.100 Euro.

 

Gemeinsam mit fünf weiteren Kontrahenten aus ganz Niedersachsen trat er in der Kfz-Ausbildungswerkstatt der Handwerkskammer für Ostfriesland (Aurich) an. Den zweiten Platz belegte Johannes Stöckmann (20) aus Soltau von der Firma Winkelmann Automobil-Handelsgesellschaften mbH in Soltau. Dritter wurde Matthis Kleine-Kalmer (22) aus Melle. Er wurde ausgebildet in der Kfz-Werkstatt Carsten Thiemeyer in Hilter.

 

„Sie haben bewiesen, dass Sie Benzin im Blut haben“, gratulierte Thorsten Brändle, Technischer Berater des Kfz-Gewerbes Niedersachsen-Bremen, den Wettkampfteilnehmern. Sie alle hätten bereits als Sieger in ihrem Kammerbezirk Höchstleistungen gezeigt. Von rund 1.100 Auszubildenden im Kfz-Handwerk, die im Winter 2019 und Sommer 2020 ihre Gesellenprüfung ablegten, seien sie die Besten: „Alle nur Einserkandidaten und einige mit verkürzter Ausbildungszeit. Ihre Leistung kann sich wirklich sehen lassen.“ Den Siegern versprach er beste Berufsperspektiven. Eine Platzierung sei immer „ein Türöffner auf dem Arbeitsmarkt“, so Brändle weiter.

 

Der Landesinnungsverband richtete gemeinsam mit dem Berufsbildungszentrum (BBZ) in Aurich den Wettkampf aus. Dafür hatte Lehrwerksmeister Holger Wulf an sechs Prüfstationen einige komplizierte Fehler „auf Meisterniveau und darüber hinaus eingebaut.“ Innerhalb von je 20 Minuten mussten die Kfz-Mechatroniker unter Aufsicht der Jury die nicht alltäglichen Werkstattdisziplinen bewältigen. Die Junggesellen mussten mit verschiedenen Diagnosegeräten sowie Mess- und Prüftechniken an den PKW Defekte ermitteln, dokumentieren und teils beheben. So war zum Beispiel der Außentemperatursensor einer Klimaanlage kaputt. Bei einem Hybridfahrzeug musste ein Fehler in der Motorsteuerung behoben werden und die Kalibrierung eines Frontkamerasystems stand auf dem Programm.

 

Thore Dittrich meisterte diese Aufgaben mit Bravour. „Das hat alles viel mit logischem Denken zu tun. Das liegt mir“, sagte der Leeraner nach dem Sieg. Für den Landesentscheid hatte er sich vorgenommen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Eine Strategie, die aufging. Nur das Durchmessen eines Plug-in-Hybrid-Fahrzeuges brachte ihn kurzfristig aus der Ruhe. In seinem Werkstattalltag kämen diese seltener auf die Hebebühne. Das Schrauber-Gen habe er von seinem Großvater vererbt bekommen. Mit ihm tüftelte er von klein auf an Oldtimern. Dieser pflegte eine Sammelleidenschaft, die auch auf seinen Enkel überging.

 

Mittlerweile nennt Thore Dittrich 15 Klassiker in verschiedenen Restaurierungs-Stadien sein eigen, an denen er in seiner Freizeit fleißig arbeitet. Ein Mercedes Benz W136 170 S Cabriolet A aus den 50er Jahren gehört zu seinen Schätzen. Dabei bringt er sich viel in Eigenregie bei. „Wenn ich etwas nicht verstehe, tüftele ich solange daran rum, bis ich herausgefunden habe, wie es funktioniert“, erzählte er. Dafür stehe er auch gerne mal nachts auf, um in der Garage an einer Lösung zu knobeln. Sein Ausbildungsbetrieb Völcker und Peters hat ihn mittlerweile als Geselle übernommen. Für die Zukunft plant der junge Kfz-Mechatroniker, die Meisterprüfung anzugehen.

Quelle Pressemeldung von  Handwerkskammer für Ostfriesland