Kultusminister Tonne zur KMK-Ländervereinbarung: Ein Meilenstein für eine starke Bildungslandschaft

Kultusminister Tonne zur KMK-Ländervereinbarung: Ein Meilenstein für eine starke Bildungslandschaft

Kultusminister Tonne zur KMK-Ländervereinbarung: Ein Meilenstein für eine starke Bildungslandschaft

Gut 50 Jahre nach dem ersten Aufschlag haben die Kultusminister der Bundesländer jetzt (Donnerstag, 15.10.20) ihre neue Vereinbarung über die künftige gemeinsame Struktur des Schulwesens verabschiedet. Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne wertet das umfangreiche Papier als „einen Meilenstein hin zu einer verbesserten Vergleichbarkeit unserer Bildungsabschlüsse bei gleichzeitiger Bewahrung des bewährten Föderalismus“.

„Wir haben in den zurückliegenden Jahren hart daran gearbeitet, jetzt ist uns ein guter Wurf für eine starke und zukunftssichere Bildungslandschaft gelungen“, so der Minister. „Und das ohne den Föderalismus und damit die Eigenständigkeit der Länder sowie ihre Handlungsfähigkeit gerade in Bildungsfragen in Frage zu stellen“, fügte Tonne an. Und weiter:

„Mit der Länder Vereinbarung haben wir auch einen ganz wesentlichen Schritt getan, noch enger zusammenzuarbeiten und Bildung in Deutschland weiter zu vereinheitlichen. Im Vordergrund steht dabei die inhaltliche Weiterbildung und Transparenz des Bildungswesens, dass sich mit einem hohen Qualitätsanspruch auch dem internationalen Vergleich stellen kann. Es ist wichtig, junge Menschen schon ab ihrer frühkindlichen Phase mindestens bis zum Berufseinstieg individuell auf ihrem Bildungsweg zu begleiten – egal in welchem Bundesland sie leben. Mit der jetzigen Vereinbarung haben wir dafür eine starke, gemeinsame Grundlage.

Ein wesentliches Ziel ist die gegenseitige Anerkennung und bessere Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und Schulformen zwischen den Ländern. Schülerinnen und Schüler sollen und können stolz sein auf ihre Abschlüsse, egal wo sie zur Schule gehen.

Um das zu erreichen, soll z.B. der Aufgabenpool für das Abitur gestärkt und ausgebaut werden. Ab 2025 wird diese Regelung auf die naturwissenschaftlichen Fächer ausgeweitet. Aber auch für den Primarbereich und die Abschlüsse des Sekundarbereichs I sollen künftig länderübergreifend einheitliche Bildungsstandards in zentralen Fächern gelten. Auch für die Berufsschulen und beruflichen Schulformen haben wir in den vergangenen Jahren ländereinheitliche Rahmenpläne entwickelt.

Wir haben aber auch vereinbart an dieser Stelle nicht stehen zu bleiben. Mit der Einrichtung einer ständigen wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz stellen wir sicher, dass Bildungsstandards regelmäßig auf Aktualität und Praktikabilität überprüft und weiterentwickelt werden.

Zum wesentlichen Kern des Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule gehört es, Schülerinnen und Schüler angemessen auf das Leben in der derzeitigen und künftigen Gesellschaft vorzubereiten und sie zu einer aktiven und Verantwortlichen Teilhabe am kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, beruflichen und wirtschaftlichen Leben zu befähigen. Dies bedeutet in einer zunehmend digitalisierten Welt, Schülerinnen und Schüler von Beginn ihrer Schullaufbahn an zu befähigen, digitale Werkzeuge auch für das Lernen sinnvoll zu nutzen. Wie wichtig gerade dieser Bereich ist und vor welchen Herausforderungen wir hier noch stehen, hat sich besonders in den vergangenen Monaten unter dem Einfluss der Corona-Pandemie gezeigt. So ist es nur folgerichtig, wenn die Länder gerade in diesem Bereich ihre Zusammenarbeit und inhaltliche Ausrichtung für eine Bildung in der digitalen Welt verstärken. Auch das ist Inhalt der Ländervereinbarung – neben 43 anderen konkreten Verabredungen und Zielvereinbarungen. Dazu gehören unter anderem: die Fortführung einer ständig weiterentwickelten Bildungsstatistik für alle Bereiche des Bildungssystems und ein klares Bekenntnis zur Inklusion als umfassendem Konzept menschlichen Zusammenlebens.

Diese Ländervereinbarung bringt für alle Transparenz, Verlässlichkeit und Vergleichbarkeit im bundesdeutschen Bildungssystem. Zugleich zeigt sie, wie zielorientiert und stark der deutsche Bildungsföderalismus ist; umso mehr, als uns dies unter den besonders erschwerten Bedingungen durch die Pandemie gelungen ist. Jetzt gilt es, die vereinbarten gemeinsamen Ziele und konkreten Schritte in jedem Bundesland umzusetzen. Niedersachsen ist darauf bestens vorbereitet.

Quelle Pressemeldung von  Nds. Kultusministerium