IHK-Blitzumfrage zur Zusammenarbeit mit Gesundheitsämtern
Die regionalen Unternehmen sind zu einem großen Teil mit der Qualität der Informationen der Gesundheitsämter zufrieden. Dies zeigt eine aktuelle Blitzumfrage der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim bei rund 300 Unternehmen aus Industrie, Handel, Tourismus und Dienstleistungen. Danach loben fast 50 % der befragten Unternehmen die Qualität der Informationen der Gesundheitsämter als sehr gut oder gut. Vor allem die Unternehmen aus Handel und Dienstleistungen, gefolgt von der Industrie, gaben hier tendenziell gute Bewertungen ab.
„Das erfreuliche Ergebnis zeigt, dass die Zusammenarbeit der Unternehmen mit den Gesundheitsämtern in diesem Punkt auch in diesen schwierigen Corona-Zeiten weitgehend reibungslos funktioniert“, betont IHK-Präsident Uwe Goebel. Allerdings gebe es auch immerhin knapp 15 % unzufriedene Betriebe. Insofern bestehe Verbesserungspotenzial, das gegebenenfalls auch durch eine Entlastung der Gesundheitsämter gehoben werden könne.
Weitgehend zufrieden sind die Betriebe auch mit der Reaktionsgeschwindigkeit der Ämter und dem von diesen geforderten Dokumentationsaufwand bei Anfragen und Anträgen. Bei diesen Fragestellungen zeigen sich immerhin 38 % bzw. 36 % gut oder gar sehr zufrieden.
Eher kritisch bewerten die Unternehmen hingegen die Geschwindigkeit der Behörden bei der Auszahlung von Entschädigungen wegen angeordneter Quarantänemaßnahmen. Hier waren nur 19 % gut oder sehr zufrieden, 30 % dagegen unzufrieden, vor allem im Dienstleistungsbereich. „Auch wenn die Behörden derzeit sicher andere Prioritäten haben als die Auszahlung von Geldern, sollte dennoch klar sein: für viele Unternehmen ist die Pandemie sowohl finanziell als auch personell eine große, manchmal sogar existenzbedrohende Belastung.
Daher sollte die Auszahlung der quarantänebedingten Entschädigungen beschleunigt werden, möglicherweise auch mit externer Unterstützung“, erklärt der IHK-Präsident. Aus den Umfrageergebnissen ergebe sich, dass bereits 42 % der Unternehmen quarantänebedingte Arbeitsausfälle zu beklagen hatten. Personell kompensieren die meisten Unternehmen diese Ausfälle mit Mehrarbeit der verbliebenen Mitarbeiter. Teilweise mussten aber auch schon Aufträge abgelehnt werden.
Problematisch sei auch das mitunter uneinheitliche Vorgehen der Gesundheitsämter. „Trotz teilweise einheitlicher Regelungen arbeiten die Gesundheitsämter immer noch recht autark. Das führt zu Problemen, erst recht, wenn Wohnort und Arbeitsstätte oder Schule in unterschiedlichen Bundesländern liegen. Hier wäre eine Vereinheitlichung der Regeln wünschenswert“, so Goebel. So werde etwa teils unterschiedlich geregelt, wie lange Kontaktpersonen in eine Quarantäne geschickt werden oder wann und wie sich Arbeitnehmer durch negative Tests konkret wieder aus der Quarantäne und in die Unternehmen begeben könnten.
Weitere Informationen: IHK, Robert Alferink, Tel.: 0541 353-315 oder E-Mail: alferink@osnabrueck.ihk.de
Quelle Pressemeldung von Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim