Corona: Auswirkungen auf Unternehmen

Corona: Auswirkungen auf Unternehmen Weser Ems und Niedersachsen

Corona: Auswirkungen auf Unternehmen

Die Pandemie hat nicht allen Betrieben und Unternehmen ausschließlich Nachteile gebracht. Etwa boomen das Desinfektionsmittel-, das Toilettenpapier-Geschäft sowie der Handel mit Schutzmasken. Doch die Anzahl der Verlierer überwiegt.

 

Unternehmen in Corona-Zeiten: Eine schlechte Phase für Gründerinnen

Auch wenn manche Wirtschaftszweige von der Krise profitieren mögen – deutsche Firmen leiden in der Mehrzahl stark unter der Pandemie. Staatliche Hilfen sowie eine Lockerung von Beschränkungen kommen den Firmen entgegen. Vor allem Gründerinnen hätten es laut NDR besonders schwer, an Investitionen zu kommen. Dazu geselle sich noch die Notwendigkeit der Kinderbetreuung – eine Aufgabe, die gern an Müttern hängen bleibt.
Sowohl im Inland als auch im Ausland ist die Nachfrage beispielsweise in den Bereichen der kunststoffverarbeitenden Industrie sowie im Maschinenbau gestiegen.

Die Schweinepest belastet das ohnehin schon geschwächte Ernährungsgewerbe zusätzlich. Da auch unklar ist, wie sich die Situation im Bereich Exporte entwickeln wird, bleibt die Laune in der Industrie eher schlecht.
Erfreulich für zahlreiche Angestellte, die zuvor noch erfolglos um einen Arbeitsplatz im Homeoffice gekämpft haben, ist hingegen die folgende Tatsache: Viele Betriebe haben mittlerweile erkannt, dass sie unabhängig von Corona auch in Zukunft am Homeoffice festhalten möchten, da auf diese Weise Bürofläche bzw. -miete gespart werden können.

 

Unternehmen in Niedersachsen: Langsam setzt eine Erholung der Wirtschaft ein

In Niedersachsen bleiben die Erwartungen der Firmen an die wirtschaftliche Entwicklung gering, auch wenn sich die Industrie langsam von den Folgen der Pandemie erholt. Kosten können aufgrund mangelnder Auslastung von Kapazitäten immer noch nicht ganz gedeckt werden. Betriebe gehen davon aus, dass sich die Lage 2021 entspannen werde. Doch auch in Niedersachsen gibt es klare Unterschiede nach Branchen: Während in manchen Dienstleistungsbereichen sowie in der Ernährungsindustrie das Geschäft recht gut läuft, gehören – wie auch in allen anderen Bundesländern – die Gastronomie und der Tourismus zu den größten Verlierern.

 

Die Lage in Oldenburg: Dienstleister sind die Gewinner unter den Unternehmen

Betrachtet man das Oldenburger Land, so zeigt sich die Tendenz, dass die Erholung der Konjunktur etwas nachgelassen hat. Es ist nachvollziehbar, dass der IHK-Konjunkturklimaindex in diesem Jahr satte 20 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre liegt; eine echte Krise macht sich eben anhand solcher starken Einstürze bemerkbar.

Das Oldenburger Baugewerbe hat nicht besonders unter der Corona-Krise gelitten, wenn es auch im dritten Quartal recht schlecht um die Auftragslage stand. Dieser Auftragsrückgang ließ sich darauf zurückführen, dass in anderen Branchen kaum mehr Investitionen möglich gewesen sind.

Der Einzelhandel ist vermehrt in den Online-Bereich eingezogen, womit sich eine Tendenz, die auch vor Corona bereits bestand, noch einmal verstärkt wurde. Aufgrund einer gestiegenen Industrienachfrage hat sich die allgemeine Stimmung im Binnengroßhandel gebessert, was sich außerdem positiv auf Unternehmen aus dem Bereich Großhandel ausgewirkt hat. Das Verkehrsgewerbe leidet natürlich besonders stark unter der Corona-Krise.
Erschwerend zu dieser trägt die afrikanische Schweinepest zu Verlusten von Betrieben aus dem Bereich Futtermitteltransporte bei.

Die Gewinner der Krise sind in Oldenburg ebenfalls im Bereich Dienstleistungen angesiedelt: Unbeeinflusst von Corona bleiben die Bereiche Steuerberatung oder Wohnungswesen. Die Zukunftserwartungen des Großteils der Firmen bleiben pessimistisch, auch angesichts des Brexit, welcher mit seinen ungewissen Auswirkungen noch bevorsteht.

Mehr Informationen zum Thema Coronavirus und die Auswirkungen auf Unternehmen im Beitrag von Haufe

 

Der Weg aus der Krise: Was die Politik tun kann

Welche Maßnahmen können der Wirtschaft bei der Erholung von der Krise helfen? Statt Konjunkturpolitik sei laut Meinung des Geschäftsführers der IHK Oldenburg Wachstumspolitik angesagt. Wichtige Maßnahmen, die von Seiten der Politik getroffen werden sollten, damit sich die Wirtschaft in Niedersachsen von der pandemiebedingten Krise erholt, seien etwa eine Verkürzung von Planungszeiträumen, der Abbau von Bürokratie sowie faire Steuern, die eine internationale Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ermögliche. Ein solches Paket kann die Grundlage für Innovationen und Investitionen schaffen. Dies sei laut IHK auch wichtig, um eine internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Betriebe gewährleisten zu können.