E-Zigaretten Branche – Umsatz und Turbulenzen in 2020

E-Zigaretten Branche - Umsatz und Turbulenzen in 2020

E-Zigaretten Branche – Umsatz und Turbulenzen in 2020

Der Umsatz an elektrischen Zigaretten steigt seit 2016 kontinuierlich und beträgt mittlerweile ca. 40 Millionen Euro. Das Hauptmotiv für diese Art des allseits beliebten Glimmstengels ist der Wille, mit dem Rauchen aufzuhören. Für manche junge Leute ist es auch eine Prestigefrage, da E-Zigaretten als modern gelten. Der Trend sowie die Nachfrage sind ungebrochen. Der große Erfolg liegt vor allem in der breit gefächerten Auswahl an Geschmacksrichtungen und Mischmöglichkeiten.

 

Wie funktionieren E-Zigaretten?

Im Verdampfer fließt die Liquid (Verdampferflüssigkeit) in Watte, in der sich eine elektrische Spule befindet. Die Flüssigkeit wird durch das Erhitzen verdampft und vom Raucher ein- und ausgeatmet. Manche Dampfer enthalten auch ein wenig Nikotin. Zu den Basisstoffen eines Dampfers gehören pflanzliches Glycerin, Wasser, Propylenglycol (Lebensmittelzusatzstoff) sowie Geschmacksstoffe (Kirsche, Apfel, Erdbeere, Brathähnchen, Gummibärchen, Schokolade, etc.). Viele Liquids lassen sich selbst mischen. Es gibt ca. 250 Sorten, die untereinander im Dampfer kombinierbar sind.

 

Hat das Rauchen von E-Zigaretten Folgen?

Lungenfachärzte sind sich noch nicht im Klaren darüber, ob die enthaltenen Lebensmittelzusatzstoffe als Inhalate Nebenwirkungen haben. In Lebensmitteln sind sie unbedenklich. Der Konsum über die Lunge ist jedoch noch wenig erforscht. Einwandfrei steht jedoch fest, dass dadurch keine Rauchpartikel in die Lunge geraten können.

Thomas Münzel vom Zentrum für Kardiologie der Universtitätsmedizin Mainz hat herausgefunden, dass das Gesundheitsrisiko von Tabakrauchern um 700 Prozent und jenes von Liquidrauchern um 200 Prozent höher liegt als jenes von Nicht-Rauchern.

Obwohl ein Risiko vorhanden ist, liegt es immer noch deutlich unter jenem der Tabakraucher. Allerdings haben sich sowohl die WHO als auch das Mainzer Zentrum dahingehend geäußert, dass im Zusammenhang mit einer Coronainfektion schwere Folgen für die Blut- und Herzgefäße sowie Lunge durch das Liquidrauchen ausgelöst werden könnten. Darüber hinaus gibt es innerhalb der EU Bestrebungen, dass die Geschmacksstoffe aus den Liquids entfernt werden sollten, da sie Jugendliche dazu animieren, mit dem Rauchen zu beginnen. Über eines sind sich jedoch alle einig: Das Dampfen birgt eindeutig weniger Gefahren als das Rauchen von Tabak. Auch das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg bestätigt eine geringere Gesundheitsbelastung durch Dampfer.

 

Wie sieht die wirtschaftliche Situation der E-Zigaretten Branche aus?

Von 450 Millionen Euro Branchenumsatz des (BfTG) sind 90 Prozent aus dem Mittelstand. 17 Millionen Tabakzigarettenrauchern stehen nur 2,6 Millionen E-Zigarettenraucher gegenüber. Dampfer der großen Hersteller werden nicht so gerne gekauft. Diese bieten andere Liquids in Form von Kapseln ähnlich der Nespresso-Marke an.

Das E-Zigarettengeschäft ist sehr beratungsintensiv. Deshalb sind KMUs in diesem Bereich sehr gefragt. Corona hat aber auch in diesem Bereich zu erheblichen Einbußen geführt. Diese waren darauf zurückzuführen, dass die Dampfer nicht mehr produziert werden konnten, weil die Fabriken in China geschlossen worden waren. Danach kam es in Europa zu Schließungen der Geschäfte und einem Anstieg im Online Geschäft. Suchbegriffe, wie E-Zigarette Düsseldorf schnellten bei Google Trends in die Höhe.

Die E-Zigaretten Branche fürchtet zudem die angedachten Beschränkungen was die Aromen betrifft. Da gerade diese sehr beliebt sind und die Dampfer attraktiv machen. 15.000 Beschäftige arbeiten in E-Zigarettenfirmen. Dazu kommen noch ca. 3000 Läden sowie diverse Online-Shops. Das Sampling (Kosten neuer Geschmacksrichtungen) im Geschäft fällt wegen Corona weg. Seit Wiederöffnung hat sich die Lage jedoch deutlich gebessert, durch den erneuten Lockdown aber wieder abgeschwächt. Für das Jahr 2021 erwarten die E-Zigaretten Unternehmer trotzdem ein Umsatzplus von 550 Millionen Euro.

Wie bei jedem anderen Genussmittel auch gibt es sowohl Lobbyisten dafür als auch dagegen. Deshalb ist es umso wichtiger, nicht zu übertreiben. Der Umsatz für 2021 sieht vielversprechend aus. Die E-Zigarette ist in Deutschland ca. 10 Jahre alt. Sie erfreut sich trotz ihrer „Jugend“ nach wie vor wegen der Vielfalt an unterschiedlichen Aromen großer Beliebtheit. Der Umsatz steigt wieder, die Corona Pandemie kann nicht ewig dauern und die E-Zigarette lässt sich auch zu Hause genießen.