Hopster: „Attraktive Wohnbedingungen führen Fachkräfte ins Emsland“

Hopster: „Attraktive Wohnbedingungen führen Fachkräfte ins Emsland“

Hopster: „Attraktive Wohnbedingungen führen Fachkräfte ins Emsland“

„Mit attraktiven Wohnbedingungen führen wir Fachkräfte ins Emsland und können sie noch besser hier halten“, erklärte Matthias Hopster, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landkreis Emsland, der diesmal wegen der Corona-Pandemie digital tagte. In einer Standortumfrage der IHK hatten 87 % der emsländischen Unternehmen den Indikator „Wohnimmobilien und Grundstücke“ als wichtig oder sogar sehr wichtig bewertet – deutlich mehr als fünf Jahre zuvor. Daher habe die IHK in ihren Regionalpolitischen Positionen die Wohnattraktivität explizit als Ziel für die Region ausgegeben.

„Die Nachfrage nach Wohnraum und insbesondere nach Wohneigentum ist im Emsland weiterhin hoch“, erläuterte Robert Koschitzki, Experte für Wohnraum bei der NBank. Auch hier steige aufgrund der älter werdenden Bevölkerung der Anteil der Ein-Personen-Haushalte und damit der Bedarf nach entsprechenden Wohnangeboten. Der Bau neuer Wohnungen konnte diesem Trend bislang nicht standhalten. Insofern seien Mieten und Kaufpreise für Wohnraum im Landkreis, speziell in Lingen und Papenburg, angestiegen. Zudem wies Koschitzki darauf hin, dass durch den demografischen Wandel der Bedarf an speziellen Wohnformen, etwa barrierefreien Wohnungen oder besonders kleinen Wohneinheiten, etwa für Saisonarbeiter oder Auszubildende und Studenten, zunehmen werde.

Koschitzki wies aber auch darauf hin, dass der Neubaubedarf in den kommenden Jahren wieder deutlich zurückgehen werde. „Im Zeitraum 2018 bis 2025 gibt es im Emsland einen Neubaubedarf von 5.800 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern. Dieser Bedarf wird langfristig allerdings auf 800 Wohnungen im Zeitraum 2034 bis 2040 schrumpfen“, so Koschitzki. Diese Entwicklung müssten die Kommunen bei ihren Neubauplanungen berücksichtigen.

Die konkrete Planung auf kommunaler Ebene stellte exemplarisch der Stadtbaurat von Lingen (Ems), Lothar Schreinemacher, vor. Die Stadt hatte ein Wohnraumversorgungskonzept entwickelt, mit dem der Wohnraumbestand erhoben und Ausbauziele festgelegt wurden. „Wir werden in den kommenden sechs Monaten knapp 300 Bauplätze vergeben, weitere 400 Bauplätze befinden sich bereits in der Bauleitplanung“, verdeutlichte Schreinemacher die ehrgeizigen Pläne. Die hohe Nachfrage nach den Bauplätzen belege die hohe Attraktivität des Wohnens in Lingen.

Die IHK unterstützt die Vermarktung der hohen Attraktivität in der Region als Wohn- und Lebensstandort. „Mit dem IHK-Projekt „Ausgezeichneter Wohnort“ zertifiziert unsere IHK attraktive Wohnorte in der Region, damit diese noch besser bei Fachkräften für sich werben können“, erläuterte Christian Weßling, IHK-Projektleiter Wirtschaftspolitik. Das Projekt wurde 2020 gestartet. Die ersten Zertifikate wurden bereits an die Stadt Meppen und die Gemeinde Bissendorf (Landkreis Osnabrück) vergeben. Weitere Auszeichnungen stünden bevor.

Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Regionalausschuss Landkreis Emsland trifft sich dreimal jährlich. Seine Mitglieder tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.