Ausbildung – wichtiger denn je!
Am Ende einer langen Reise bis zum Schulabschluss stehen viele Absolventen vor der Entscheidung, wie es als danach weiter geht. Weiter zur Schule gehen und einen höheren Schulabschluss erreichen, ein freiwilliges soziales Jahr, ein Aufenthalt im Ausland oder die klassische Ausbildung. Die Möglichkeiten sind dynamisch und besonders vielseitig.
Wurde das Abitur erreicht, scheint die Antwort schnell gefunden: das Studium. Jedoch ist dies nicht der alleinige Weg, um beruflich erfolgreich zu werden. Vielmehr sollte das Für und Wider abgewogen werden, denn in manchen Fällen kann ein unmittelbarer Einstieg in die Berufspraxis die richtige Wahl sein.
Warum die Ausbildung einen soliden Grundstein für alle Karrierewege in jedweder Branche darstellen kann, dafür gibt es einige Argumente.
Welche Richtungen für Ausbildungen gibt es?
- Kaufmännische Berufe
- Soziale Berufe
- Medizinische Berufe
- Technische / handwerkliche Berufe
- Kreative Berufe
- Sonstige
Die duale Ausbildung
Der bewährte und allseits bekannte Ablauf einer klassischen Ausbildung ist die sogenannte „duale Ausbildung“. Hierbei findet die Wissensweitergabe an zwei Lernorten statt: im Ausbildungsbetrieb sowie der Berufsschule. Das Ziel dieses Systems ist es, dass der Auszubildende neben der Theorie auch die Praxis aufnimmt und das Erlernte anwenden kann. Der Arbeitgeber der Lehrlinge wird dabei durch die Industrie- und Handelskammer unterstützt. Zumeist gibt es keine feste Voraussetzung über einen bestimmten Schulabschluss, damit die Ausbildung begonnen werden kann.
Im praktischen Teil einer dualen Ausbildung wird der Azubi im Unternehmen an den Beruf herangeführt und nimmt am Arbeitsalltag teil. Ganz gleich, ob es sich dabei um einen technischen, sozialen, kaufmännischen oder medizinischen Beruf handelt – die Ärmel werden hochgekrempelt.
Die Berufsschule umfasst den theoretischen Teil der Ausbildung, damit der Auszubildende das Hintergrundwissen zum Berufsbild aufnimmt und das praktische Wissen im Detail ergänzt wird. Der Unterricht findet entweder an wenigen Tagen pro Woche oder im sogenannten Blockunterricht statt. Letzteres setzt voraus, dass der Lehrling für mehrere Wochen ausschließlich im Ausbildungsbetrieb arbeitet und danach einen längeren Zeitraum nur in der Berufsschule ist. Am Ende jedes Schuljahrs werden Zeugnisse vergeben. Außerdem findet häufig eine Zwischenprüfung – etwa in der Mitte der Ausbildungszeit – statt, die eine erste Tendenz für den Auszubildenden und dessen Arbeitgeber darstellen soll. Am Ende der Ausbildung steht die Gesellen- oder Abschlussprüfung an, sofern diese erfolgreich absolviert wurde, ist die Ausbildung geschafft. Die Dauer der dualen Ausbildung beträgt zwei bis dreieinhalb Jahre. Während der Ausbildungszeit erhält der Auszubildende eine Ausbildungsvergütung.
Die schulische Ausbildung
Eine weitere Option, einen Beruf zu erlernen, ist mittels einer schulischen Ausbildung an einer Berufsfachschule möglich. Hierbei findet die Wissensweitergabe an einem Lernort gebündelt statt. Zusätzlich kann die Berufspraxis durch verschiedene Praktika erlangt werden. Gerade medizinische oder soziale Berufen können in manchen Fällen nur durch eine schulische Ausbildung erlernt werden. Entgegen des dualen System, gibt es an den meisten Schulen eine Zugangsvoraussetzung, die je nach Berufsfachschule und Ausbildungsberuf einen vorhandenen Hauptschulabschluss, Realschulabschluss oder gar das Abitur vorsieht.
Viele Absolventen stellen sich die Frage, wie sich eine schulische Ausbildung finanziert. Für gewöhnlich erhält der Auszubildende bis auf eine eventuelle Praktikumsvergütung kein Entgelt. In manchen Fällen wird sogar eine Schulgebühr fällig. Nicht selten besteht Bedarf für einen Ausbildungskredit. Sofern der Beantragende förderberechtigt ist, kann ein so unter anderem ein Antrag auf finanzielle Unterstützung durch das BAföG (Berufsausbildungsförderungsgesetz) gestellt werden. Daneben gibt es weitere Angebote von sogenannten Bildungskrediten mit moderaten Zinsen und fairen Rückzahlungsmodalitäten.