IG Metall Frauen in den Bremer Betrieben feiern 110 Jahre Frauentag – 110 Jahre Auseinandersetzung um Mitbestimmung und Gleichstellung
Auch in diesem Jahr finden in Betrieben der Bremer IG Metall Geschäftsstelle kleinere und größere Veranstaltungen und kreative Aktionen zum Frauentag statt – organisiert von Betriebsrätinnen und Gewerkschafterinnen und unterstützt von ihren männlichen Kollegen.
Der Frauentag feiert in diesem Jahr einen runden Geburtstag. In den letzten 110 Jahren haben Frauen viel in Gleichstellung und gesellschaftlicher Mitbestimmung erreicht. Und doch zeigt sich in den letzten Monaten, die Corona-Krise trifft Frauen besonders hart.
„Die Corona-Krise verschärft die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern. Frauen übernehmen den überwiegenden Teil der Haus- und Familienarbeit und reduzieren dafür ihre Arbeitszeit, wie unsere Beschäftigtenbefragung gezeigt hat. In vielen Fällen haben nur Kurzarbeit und Homeoffice Frauen davor bewahrt, ihre Arbeitszeit noch weiter reduzieren zu müssen“, sagt Stefanie Gebhardt, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Bremen.
Aber gerade in der Krise hat sich deutlich gezeigt, wie wichtig Mitbestimmung als Instrument der Gestaltung von Arbeits- und Lebensbedingungen für Frauen ist. In Betrieben mit Betriebsrat und einer Tarifbindung profitieren Frauen nachhaltig und die Betriebsrät*innen sind Motoren und Treiber betrieblicher Gleichstellungsarbeit.
„Ganz klar, mit Tarifverträgen kommen Frauen besser durch die Krise. Sie verdienen mehr Geld und das Kurzarbeitergeld beispielsweise wird in tarifgebundenen Betrieben aufgestockt!“ so die Gewerkschafter*in.
Ansatzpunkte für betriebliche und Gesellschaftliche Gleichstellungsarbeit gibt es genug. Es muss verhindert werden, dass die Krise zu einem Rückschritt der gleichstellungspolitischen Errungenschaften der vergangenen Jahre führt.
„Bunte Aktionen in den Betrieben zum 08. März sind für uns als Gewerkschafterinnen und Betriebsrätinnen die Gelegenheit Beschäftigte zu sensibilisieren und den Finger in die Wunde zu legen, wenn es darum geht, die bestehenden Herausforderungen zu benennen.“ so Stefanie Gebhardt von der IG Metall. „Es ist uns sehr wichtig, dass es während der pandemiebedingten Schließzeiten von Kitas und Schulen einen auskömmlichen Lohnersatz gibt. Das erweiterte Kinderkrankengeld kann hierzu beitragen. Erfolgreich waren wir als IG Metall darin, dass das Kurzarbeitergeld nicht die Ansprüche auf Elterngeld minimiert. Jetzt brauchen wir aber Regelungen, die für den gesamten Zeitraum der Pandemie zum Tragen kommen, um Eltern so viel Planungssicherheit zu geben wie möglich“, betonte Stefanie Gebhardt.
Quelle Pressemeldung von IG Metall