Verkaufsautomat: So kurbelt er die Landwirtschaft an
Viele Landwirte sind durch die niedrigen Erzeugerpreise, die sie erhalten, wenn sie ihre Produkte beispielsweise an Supermärkte verkaufen, mit großen Problemen konfrontiert. Als Lösung dafür werden häufig sogenannte Vending-Maschinen genannt. Durch diese können Landwirte von vielfältigen Vorteilen profitieren.
Durch die Nutzung der Maschinen sind sie in der Lage, die Preise vollkommen frei festzulegen, das Kundenbedürfnis zu erfüllen, rund um die Uhr einzukaufen und dem Trend nach regionalen Produkten nachzukommen. Wird zum Beispiel ein Eierautomat kostengünstig angeschafft, kann dieser für die angeschlagen Landwirte somit eine große Entlastung bedeuten.
Doch wie können die Vending-Maschinen erfolgreich eingesetzt werden und was ist dabei zu beachten? Der folgende Artikel klärt auf.
Die Rolle des richtigen Standortes
Der Erfolg des Verkaufsautomaten ist in hohem Maße von seinem Standort abhängig. Laut einer Umfrage denken zwar viele Landwirte über den Einsatz von Verkaufsautomaten nach, verwerfen diesen Gedanken jedoch schnell wieder, da ihnen schlichtweg der passende Standort fehlt.
Dort, wo sich die Höfe der Landwirte befinden, ist die Kundenfrequenz oft zu niedrig. Eine gute Idee ist es daher, die Automaten vor Supermärkten in größeren Orten zu platzieren.
Das passende Sortiment
Doch nicht nur der Standort des Automaten spielt für erfolgreiche Verkäufe eine Rolle, sondern auch das in ihm angebotene Sortiment.
Im Durchschnitt werden pro Gerät rund 5,5 unterschiedliche Produkte angeboten. Daher kommt es beim Kauf eines Automaten auch darauf an, dass dieser mit so vielen verschiedenen Produkten wie möglich befüllt werden kann.
Die Kosten für die Vending-Maschinen
Landwirte, die über die Anschaffung eines Verkaufsautomaten nachdenken, müssen sich im Vorfeld natürlich auch mit den damit verbundenen Kosten auseinandersetzten. Im Durchschnitt werden von den Landwirten rund 12.270 Euro in die Vending-Maschinen investiert. Allerdings variiert die Bandbreite stark – sie liegt zwischen 12.000 und 30.000 Euro.
Auch die Betriebskosten, die pro Tag entstehen, sind selbstverständlich zu bedenken. Diese können pro Tag und Automaten mit durchschnittlich circa 7,70 Euro beziffert werden. Die Betriebskosten rangieren dabei in der Praxis zwischen zwei und 15 Euro.
Der zeitliche Aufwand für den Verkaufsautomaten
Entscheiden sich Landwirte dazu, einen Verkaufsautomaten zu betreiben, müssen sie für diesen nicht nur finanzielle, sondern auch zeitliche Ressourcen investieren. In Umfragen berichten viele Landwirte davon, dass sie durch den Automaten mit einem höheren zeitlichen Aufwand konfrontiert sind, einige beschäftigen sogar externes Personal.
Die Vending-Maschinen dürfen somit hinsichtlich ihres Arbeitsaufwandes nicht unterschätzt werden. In vielen Fällen werden die Maschinen jeden Tag befüllt. Auch müssen die Produkte verpackt und etikettiert werden. Weitere Zeit wird benötigt, um sich um die Vor- und Nachbereitungen sowie die entsprechende Buchhaltung zu kümmern. Besonders bei Milchautomaten, die täglich gespült, gereinigt und aufgefüllt werden müssen, fallen pro Tag und Automat rund 30 Minuten an. Klappautomaten können im Vergleich dazu wesentlich zeitsparender betrieben werden.
Auf dem eigenen Hof einen einzelnen Milchautomaten zu platzieren, lohnt sich daher hinsichtlich des damit verbundenen Arbeitsaufwandes, der laufenden Kosten und der Investitionssumme nur dann, wenn pro Tag zwischen 30 und 40 Liter verkauft werden.
Landwirte, die mit dem Gedanken spielen, eine Vending-Maschine zu betreiben, sollten daher im Vorfeld genau kalkulieren, ab wann sich der Einsatz wirklich lohnt und welche Produkte sie am gewinnbringendsten in den Automaten verkaufen möchten.