„Komm ins Handwerk“ Projektstart für Botschafter in Oldenburg
Oldenburg. Die Handwerkskammer Oldenburg beteiligt sich ab sofort an der Initiative „Botschafterinnen und Botschafter des Handwerks“. Präsident Eckhard Stein erklärt: „Handwerkerinnen und Handwerker mit Migrationshintergrund, die sich selbst bereits erfolgreich in ihrem Beruf etabliert haben, unterstützen eingewanderte Menschen ehrenamtlich bei der Arbeitsmarktintegration.“ Für die Gewinnung der zukünftigen Fachkräfte gibt es mehrere Wege: „Entweder begeistern wir sie für eine Aus- oder Weiterbildung oder für die Anerkennung ihres ausländischen Berufsabschlusses“, so Stein.
An diesem Montag haben sich drei der fünf regionalen Botschafter getroffen. Als Organisator fungierte Hussein Kerri, der als Integrationsberater der Handwerkskammer tätig ist. Die Teilnehmer hat er im Zuge des Integrationsprojektes handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber (IHAFA) beraten und betreut. Den Überbau liefert das Förderprogramm Netzwerk Integration durch Qualifizierung (IQ). Den Auftaktworkshop haben die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Koordinierungsstelle geleitet. Diese ist bei der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk e.V. (ZWH) angesiedelt.
Die drei Auszubildenden Sonia Isso (Friseurin), Oger Khaled (Fliesen-, Platten- und Mosaikleger) und Kasem Shahin (Fahrzeuglackierer) hörten sich interessiert die Details des Programms an. Zudem werden Ebrima Njie (Maler und Lackierer) und Mohammed Juma (Friseurmeister) noch dazukommen. „Die Botschafter können auf Veranstaltungen sprechen, bei digitalen Formaten Jugendliche beraten oder Hauptdarsteller von Videos werden, die für die duale Berufsausbildung werben“, beschreibt Hussein Kerri drei Möglichkeiten für die Botschafter.
Sonia Isso spricht Kurdisch und Arabisch. Sie möchte ihre Erfahrungen teilen. „Als Botschafterin kann ich anderen erzählen, wie ich meine Ausbildung mache“, sagte sie im Workshop. Oger Kahled, der schon in Syrien in seinem Beruf gearbeitet hat, betonte: „Menschen sollen sich Ziele setzen.“ Jugendlichen möchte er zurufen: „Mache eine Ausbildung, dann hast Du eine gute Zukunft.“ Kasem Shahin sagte, dass er seinen Beruf mit Leidenschaft ausübe. „Was gut für mich ist, das möchte ich auch anderen sagen“, erklärte der Iraker seine Motivation.
Für Kammerpräsident Eckhard Stein senden die Ehrenamtlichen vor allem die Botschaft „Komm ins Handwerk“. Die jungen Handwerkerinnen und Handwerker seien auf Augenhöhe mit Schülerinnen und Schülern sowie mit jungen Menschen, die gerade auf der Suche nach dem richtigen Weg sind. „Die Botschafter sind ein gutes Sprachrohr und werden von den Beratungsfachkräften der Handwerkskammer sowie von der ZWH gezielt gefördert und stetig begleitet.“
Auch für die Betriebe, die sich an der Initiative beteiligen, bringt das Engagement laut Präsident Stein Vorteile: „Sie gehen als positives Beispiel voran und erreichen ihre Zielgruppe bei der Suche nach Fachkräften direkt.“ Bei den regionalen Betrieben handelt es sich um Sadet Zebun, Klier Hair Group, Johann Schwarz, Hans-Georg Müller sowie Förster & Beling. Bundesweit ist die Handwerkskammer Oldenburg die fünfte Handwerkskammer, die sich der Initiative anschließt.
Quelle Pressemeldung von Handwerkskammer Oldenburg