Tourismus bleibt aktiv – aber Politik muss Perspektiven schaffen
Nach den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Kanzlerin vom Montag bleibt die Stimmung im Gastgewerbe gedrückt. „Hotels und Gaststätten haben bisher schon in einem besonderen Maße unter den Corona-Einschränkungen gelitten. Wir brauchen jetzt eine Öffnungsperspektive“, sagte der tourismuspolitische Sprecher der IHK Niedersachsen, Arno Ulrichs, beim „Tourismusparlament“ mit den für Tourismus zuständigen Abgeordneten der vier Landtagsfraktionen.
Zu der Veranstaltung, die in diesem Jahr im Online-Format durchgeführt wurde, konnte die IHK Niedersachsen neben den Abgeordneten 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Gastgewerbe und der Tourismusbranche begrüßen.
In der Diskussion wurde deutlich, wie angespannt die Situation im Tourismus ist. Nach großen Ausfällen im letzten Jahr unterliegt die Branche seit Anfang November einem weiteren Lockdown – ohne irgendeine Öffnungsperspektive. Nachdem nun auch eine weitere Ostersaison im Tourismus nicht stattfinden werde, gehe die Auszehrung vieler Betriebe in eine neue Qualität. Bernard Sieger (Gasthof Sieger Thüle, Friesoythe) forderte bei der Veranstaltung von der Politik „endlich einen belastbaren Öffnungsplan für die Branche zu entwickeln.“ Ansonsten würde in den nächsten Wochen viele Betriebe schließen müssen.
Die Abgeordneten Sabine Tippelt (SPD), Axel Miesner (CDU), Eva Viehoff (Grüne) und Jörg Bode (FDP) sagten den Branchenvertretern Unterstützung zu. Gleichzeitig bräuchte es klare Beschlüsse aus Berlin, sagte Sabine Tippelt, die sich eine Osteröffnung gewünscht hätte. Axel Miesner möchte darüber hinaus prüfen, ob in einem begrenzten Umfang einzelne touristische Angebote zu Ostern doch noch ermöglicht werden können. Für einen Öffnungsplan abseits vom derzeitigen 14-Tage-Rhythmus der jeweils neuen Verordnung sprach sich Eva Viehoff aus. Aus Sicht von Jörg Bode ist ein Perspektivwechsel erforderlich – „wir brauchen einen Tourismus mit möglichst viel Sicherheit, auch unter Nutzung neuer digitaler Möglichkeiten.“
Die IHK Niedersachsen will den Dialog mit der Politik über das Tourismusparlament hinaus weiter führen. „Der gute Verlauf der Sommersaison im letzten Jahr hat viele Betriebe noch gerettet. Wenn wir in diesem Jahr nicht bald Klarheit und Planbarkeit für die Branche bekommen, ist nach der Ostersaison dann auch die Sommersaison stark gefährdet“, fasste Arno Ulrichs die Situation zusammen. Damit wären die touristischen Strukturen auf breiter Front in Gefahr.
Quelle Pressemeldung von IHK Niedersachsen (IHKN)