Sind Kryptowährungen mit dem Islam vereinbar?

Sind Kryptowährungen mit dem Islam vereinbar?

Sind Kryptowährungen mit dem Islam vereinbar?

Kryptowährungen sind aus der heutigen Welt der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Die Digitalisierung treibt das Wachstum und die Entstehung neuer Kryptowährungen voran, durch die Globalisierung ist die Nutzung des digitalen Geldes nicht mehr durch Staatsgrenzen limitiert. Auf gesellschaftlicher bzw. kultureller Ebene bestehen allerdings noch offene Fragen. Für Interessenten mit islamischem Glauben ist die Situation aufgrund religiöser Rahmenbedingungen oft nicht eindeutig ersichtlich. Mit dieser Herausforderung sah sich auch das Team von Caizcoin konfrontiert, das vor kurzem die erste islamkonforme Kryptowährungen auf den Markt brachte.

Worin besteht die große Herausforderung, Kryptowährungen für Anleger mit muslimischer Zugehörigkeit interessant zu machen?

Die Nutzung von Kryptowährungen ist in der islamischen Welt seit Jahren ein breit gefächertes Diskussionsthema. Der größte Faktor des Zögerns ist wohl die Unsicherheit, ob dieser Handel als “haram” einzustufen ist, sprich nach islamischem Glauben verboten ist. Da sich mittlerweile auch Wissenschaftler, Banken und finanzielle, staatliche Authoritäten in die Diskussion eingeschalten und sehr unterschiedliche Meinungen eingebracht haben, sind einige Muslime unsicher, ob es sich dabei um eine ethische Methode handelt, sein eigenes Geld zu vermehren oder damit zu handeln.

 

Welche Meinungen werden zu diesem Thema bislang vertreten?

Aus den Richtungen von hohen Ämtern wurde sich vielseitig gegen die Vereinbarkeit des Islams mit Kryptowährungen ausgesprochen. Shaykh Shawki Allam, der Staatsmufti aus Ägypten argumentierte damit, dass mit dem Handel Unsicherheiten, Risiken und das Potenzial zu Betrügereien bestehen würde. Außerdem merkte er an, dass der Mangel an systematischer Kontrolle und die fehlende Verknüpfung zu einer etablierten Marktwirtschaft zusätzliche Probleme mit sich bringen würde. Die religiöse Fraktion der türkischen Regierung war auch der Ansicht, dass der Mangel an Wirtschafts- und Rechtssicherheit eine Vereinbarkeit mit dem Islam nicht zulassen würde.

Allerdings existieren diesbezüglich auch Ansichten, die eine Vereinbarkeit der beiden Welten begünstigen würden. Der Mufti und Sharia-Wissenschaftler Muhammad Abu-Bakar konkludierte in etwa, dass Kryptowährungen deswegen zugelassen werden können, da sie Wechselkurse beinhalten und heutzutage weitgehend von Shops und Plattformen akzeptiert werden. Ziyaad Mahomed vom Sharia-Komitee der Bank “HSBC” in Malaysia argumentierte damit, dass laut Sharia eine Währung keinen immanenten Wert besitzen müsste. Seiner Meinung nach ist der wichtigste Aspekt der soziale Konsens, dass eine Währung Wert besitzt und für Transaktionen genutzt werden kann.

 

Wie können neue Entwickler von Kryptowährungen die Herausforderung der Vereinbarkeit am besten lösen?

Ein wichtiger Schritt ist die Berücksichtigung der Rahmenbedingungen. Bei der Entwicklung von Caizcoin haben wir beispielsweise berücksichtigt, dass Zinsen und andere Gebühren im islamischen Glauben als verboten gelten. Aus diesem Grund werden Transaktionen bis zu einem bestimmten kostenlos möglich und Muslime können diese sorgenfrei tätigen. In diesem Zusammenhang ist auch Transparenz ein wichtiger Punkt. Neben Alkohol und Tabak ist auch Glücksspiel im Islam verboten, weswegen Caizcoin sicherstellt, dass alle Geschäftspartner sowie Endnutzer ihre Transaktionen auf der Blockchain islamkonform tätigen.

 

Sind diese beispielhaften Schritte bereits eine Garantie für die Akzeptanz in der islamischen Finanzwelt?

In jedem Fall stellen sie eine gute Grundvoraussetzung dar. Besonders wichtig ist aber die zusätzliche Anerkennung eines Konzils. Islamische Gelehrte können nach eingehender Überprüfung die sogenannte “Fatwa”-Zertifizierung ausstellen. Dadurch kann auch offiziell signalisiert werden, dass die eigene Kryptowährung bzw. Blockchain mit islamischen Werten vereinbar ist. Caizcoin hat diese Zertifizierung erhalten und gilt somit als erste “fatwa”- zertifizierte Kryptowährung auf dem Markt.