Besser statt billiger

Besser statt billiger

Besser statt billiger

Anfang dieses Jahres hatte die Geschäftsführung der SAACKE GmbH in Bremen (derzeit ca. 450 Beschäftigte) die Schließung der Fertigung mit Verlagerung nach Kroatien und den Abbau von 200 Arbeitsplätzen angekündigt.

Betriebsrat und IG Metall kündigten zu diesen Plänen heftigsten Widerstand an. Neben den Verhandlungen mit dem Unternehmen setzte die IG Metall Workshops durch, in denen Beschäftigte Verbesserungsvorschläge diskutierten und einen Gegenvorschlag zur Verlagerung der Arbeitsplätze entwickelten. Nach einem 4-monatigen schwierigen und langwierigen Verhandlungsmarathon liegt nun eine gemeinsame Lösung vor. Kern der Vereinbarung ist eine Neuausrichtung der Fertigung in Bremen.

Das Unternehmen für umwelt- und ressourcenschonende Energietechnik wird zu einem Endmontagewerk für moderne Feuerungsanlagen weiterentwickelt. Die Fertigung in Bremen bleibt damit erhalten; bis Ende 2022 werden Produktreihen der Fertigung in Kroatien nach Bremen zurückverlagert. Mit diesem Ergebnis wird rund die Hälfte der an der Fertigung gebundenen Arbeitsplätze erhalten und auch die Ausbildung bleibt in vollem Umfang bestehen.

Darüber hinaus wird sich SAACKE in den nächsten 2 Jahren Tätigkeiten im Stahlbau, Schaltschrankbau und in der Lackiererei zukaufen; im Einkauf, Vertrieb und Konstruktion wird es eine Konzentration auf die Kernprodukte geben und der weltweite Service wird gestärkt.

Trotz aller Maßnahmen bedeutet die Restrukturierung einen harten Einschnitt und den Abbau von insgesamt 105 Beschäftigten in Bremen.

Es ist eine Abfindungsregelung und eine vollfinanzierte Transfergesellschaft bis zu 12 Monaten vereinbart. IG Metall-Mitglieder erhalten die Möglichkeit, nach Bedarf länger in der Transfergesellschaft zu bleiben.

„Ein großer Erfolg ist, dass wir die Fertigung in Bremen halten konnten und eine Zukunftsperspektive für den Betrieb entwickelt haben. Aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Erfolg auch an tiefe Veränderungen gekoppelt ist“, sagt Volker Stahmann, Verhandlungsführer der IG Metall. „Gesellschafter, Geschäftsführung, Betriebsräte und IG Metall haben hart um die Zukunft des Unternehmens gerungen, doch am Ende sind alle von dem vorliegenden „Besser-statt-billiger-Konzept“ und die darin liegenden Zukunftsperspektiven der Firma SAACKE in Bremen überzeugt“, so Stahmann weiter.

 

„Wir sehen den abgeschlossenen Interessenausgleich und den Sozialplan als wichtigen und leider notwendigen Schritt für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens. Es freut die Betriebsräte sehr, dass das Ausbildungskonzept bestehen bleibt“, sagt Andre Schubert, Gesamtbetriebsratsvorsitzender und Mitglied der Verhandlungskommission.

Quelle Pressemeldung von  IG Metall