Senat fordert nachdrücklich 120 humanmedizinische Studienplätze an der Universität Oldenburg
Offener Brief an Landespolitik: „Finanzierung im Doppelhaushalt unabdingbar“
Oldenburg. Der Senat der Universität Oldenburg hat sich in seiner heutigen Sitzung mit der von der Landesregierung bisher nicht realisierten Erhöhung der humanmedizinischen Studienplätze an der Universität Oldenburg beschäftigt. Das Gremium fordert den zügigen Ausbau in einem Offenen Brief an Ministerpräsident Stephan Weil, Gesundheitsministerin Daniela Behrens, Finanzminister Reinhold Hilbers und Wissenschaftsminister Björn Thümler.
Der Offene Brief im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Weil,
Sehr geehrte Frau Ministerin Behrens,
Sehr geehrter Herr Minister Hilbers,
Sehr geehrter Herr Minister Thümler,
als Senat der Universität Oldenburg fordern wir die Niedersächsische Landesregierung auf, zügig den vereinbarten Aufwuchs der Medizinstudienplätze an der Universität Oldenburg von 80 auf zunächst 120 und schließlich 200 pro Jahr umzusetzen. Dazu ist es unabdingbar, die Finanzierung für die nächste Stufe von 80 auf 120 Studienplätze im Doppelhaushalt 2022/23 zu verankern, der in diesen Wochen verhandelt wird. Der Senat sieht akuten Handlungsbedarf, da der Nordwesten Niedersachsens ansonsten wertvolle Jahre für die Sicherung seiner Gesundheitsversorgung verliert. Das halten wir für nicht verantwortbar.
Der Landesregierung ist bekannt, dass bereits jetzt dringend ärztlicher Nachwuchs im Nordwesten gebraucht wird. Ebenfalls bekannt ist, dass die Region in diesem Jahrzehnt altersbedingt weitere 2.400 Ärztinnen und Ärzte verlieren wird. 2,5 Millionen Menschen, die im Nordwesten leben und arbeiten, sind dadurch in ihrer Gesundheitsversorgung unmittelbar betroffen. Wie wichtig eine gute ärztliche Versorgung ist, hat uns die Pandemie klarer denn je vor Augen geführt.
Wir alle wissen, dass es nur einen universitätsmedizinischen Standort in Niedersachsen gibt, der den benötigten Aufwuchs an Medizinstudienplätzen für den Nordwesten realisieren kann: die Universitätsmedizin Oldenburg.
Von der Entscheidung, die Sie in diesen Wochen vorzubereiten haben, hängt das Wohlergehen einer ganzen Region ab. Die Oldenburger Universitätsmedizin stärkt sowohl die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum als auch den Nordwesten als Wirtschaftsstandort. Als Senatorinnen und Senatoren der Universität Oldenburg, als Bürgerinnen und Bürger des Nordwestens fordern wir Sie deshalb auf: Setzen Sie sich mit ganzer Kraft dafür ein, dass an der Universität Oldenburg schon im kommenden Jahr 120 junge Menschen ihr Medizinstudium beginnen können.
Quelle Pressemeldung von Universität Oldenburg