Konjunkturumfrage Maritime Wirtschaft

Konjunkturumfrage Maritime Wirtschaft

Konjunkturumfrage Maritime Wirtschaft

Die Konjunktur der maritimen Wirtschaft in Deutschland setzt ihren Erholungskurs im Vergleich zum Jahr 2020 fort. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage der IHK Nord, dem Zusammenschluss zwölf norddeutscher Industrie- und Handelskammern. Die drei Teilbranchen Hafenwirtschaft, Schiffbau und Schifffahrt verzeichnen dabei allesamt Zuwächse beim Geschäftsklimaindex.

Am stärksten zulegen kann das Konjunkturbarometer in der Hafenwirtschaft: Es verzeichnet ein Plus von knapp 45 Punkten und klettert damit auf 104,5 Punkte. „Wir sehen, dass der Umschlag in den Seehäfen weiter anzieht und sich langsam von den Pandemie-Folgen erholt“, sagte Norbert Aust, Vorsitzender der IHK Nord. Dennoch müssten die deutschen Häfen nach wie vor ihre preisliche und infrastrukturelle Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Konkurrenz in Belgien, den Niederlanden und Polen verbessern. Zudem schlagen die norddeutschen Industrie- und Handelskammern vor, die Befahrungsabgabe für den Nord-Ostsee-Kanal perspektivisch abzuschaffen oder zumindest abhängig von der Auslastung des Kanals zu flexibilisieren. Der NOK ist derzeit in den norddeutschen Bundesländern die einzige Bundeswasserstraße, für die noch eine Befahrensabgabe erhoben wird.

Nicht ganz so stark wie in der Hafenwirtschaft steigt der Geschäftsklimaindex bei den Werften von 59,2 auf 78,3 Punkte. Mehr als drei Viertel der befragten Betriebe sehen allerdings große Probleme mit Blick auf die Auslandsnachfrage. „Die Subventionspraxis in manchen asiatischen Ländern führt zu deutlichen Wettbewerbsverzerrungen. Das bedeutet für deutsche Werften eine erhebliche Steigerung des Konkurrenzdrucks“, sagte Aust. Um den Schiffbau hierzulande zu unterstützen, fordert der IHK Nord- Vorsitzende, dass Bund und Länder Neubau- und Reparaturaufträge für eigene Schiffe und der Marine schneller und unbürokratischer vergeben. Zudem sollte sich die Bundesregierung international stärker für einen fairen Wettbewerb einsetzen.

Auch in der Schifffahrt kann das Stimmungsbarometer zulegen. Es steigt im Vergleich zum Herbst 2020 von 75,8 auf 83,4 Punkte. Vor einem Jahr lag der Geschäftsklimaindex noch bei nur rund neun Punkten. „Damals gab es große Sorgen, dass die Schifffahrtsmärkte aufgrund der Pandemie komplett in die Knie gehen“, betonte Aust. Seit Herbst 2020 hätten die Charter- und Frachtraten aber wieder deutlich angezogen. Auch die OECD und der IWF rechnen für dieses Jahr mit einem Wachstum der Weltwirtschaft von bis zu sechs Prozent. „Dies sollte der internationalen Schifffahrt weiter Rückenwind geben“, so der Vorsitzende der IHK Nord.

Quelle Pressemeldung von  IHK Nord