IHK: Umsatz des regionalen Baugewerbes stagniert – Materialmangel behindert Unternehmen

IHK: Umsatz des regionalen Baugewerbes stagniert - Materialmangel behindert Unternehmen

IHK: Umsatz des regionalen Baugewerbes stagniert – Materialmangel behindert Unternehmen

Das regionale Baugewerbe konnte im ersten Halbjahr 2021 nicht mehr an die überaus positive Entwicklung der vergangenen Jahre anknüpfen. Der Umsatz stieg nur noch geringfügig um 1 % gegenüber dem Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim nach der Auswertung der aktuellen Umsatzstatistik des Landes Niedersachsen für das Bauhauptgewerbe. Landesweit sanken die Gesamtumsätze im Bauhauptgewerbe um 2 %.

Während der Hochbau mit -1,8 % sogar einen leichten Umsatzverlust verbuchen musste, sorgte der Tiefbau mit einem Wachstum um 3,8 % für ein unter dem Strich noch positives Ergebnis der Gesamtbranche. Innerhalb des Hochbaus gingen die Umsätze sowohl in den Bereichen des öffentlichen und gewerblichen Baus (jeweils rund -1 %) als auch im Wohnungsbau (-4,1 %) zurück.

Die gedämpfte Entwicklung ist nach Einschätzung der IHK unter anderem auf die schlechten Witterungsbedingungen im Januar und Februar sowie auf die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung zu Jahresbeginn zurückzuführen. Dies habe zum Ende des Vorjahres für erhebliche Vorzieheffekte gesorgt, da viele Auftraggeber (Teil-)Leistungen noch zum reduzierten Satz abrechnen lassen wollten. Hinzu komme aber der starke Preisanstieg wichtiger Baumaterialien. Produkte aus Holz, Metall oder auf Erdölbasis hätten sich seit Jahresbeginn deutlich verteuert, teilweise stehe sogar nicht einmal genügend Baumaterial zur Verfügung. 73 % der von der IHK befragten regionalen Bauunternehmen gaben an, in gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise ein Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung zu sehen.

Die Zahl der regionalen Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten, auf die sich die Werte beziehen, lag im ersten Halbjahr 2021 bei 160. Im Monatsdurchschnitt arbeiteten dort aktuell 13.064 Personen und damit 4,8 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden 6,82 Millionen Arbeitsstunden geleistet, ebenso viele wie im Vorjahr.

Für den weiteren Jahresverlauf rechnet die IHK mit weiteren Problemen bei der Versorgung mit Baumaterial und in der Folge mit einer weiteren Dämpfung der Baukonjunktur. Dies zeigt auch die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage. Danach fallen die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate zwar positiver aus als zuletzt, liegen aber nach wie vor im negativen Bereich. Bei der Auftragslage sieht es am Bau dagegen bislang gut aus: Mehr als zwei Drittel der Betriebe berichten von einer Reichweite des Auftragsbestandes von vier Monaten und mehr.

Weitere Informationen: IHK, Christian Weßling, Tel.: 0541 353-135 oder E-Mail: wessling@osnabrueck.ihk.de

Quelle Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim