Unverändert 80 Prozent der Azubis trotz Corona zufrieden mit der Ausbildung

Unverändert 80 Prozent der Azubis trotz Corona zufrieden mit der Ausbildung

Unverändert 80 Prozent der Azubis trotz Corona zufrieden mit der Ausbildung

Junge Berufstätige sind insgesamt mit ihrer Ausbildung zufrieden und 80 Prozent würden sich wieder für ihren Ausbildungsberuf entscheiden. Das ist das zentrale Ergebnis der Ausbildungsumfrage der IHK Niedersachsen (IHKN), an der sich vom 28. Juni bis 9. Juli rund 1.200 niedersächsische Auszubildende im letzten Ausbildungsjahr beteiligt haben. Die Zufriedenheitswerte sind trotz Corona-Pandemie und den damit verbundenen Herausforderungen für Azubis und Ausbildungsbetriebe auf dem Niveau von 2018, wo die Umfrage zuletzt in ähnlichem Umfang durchgeführt wurde. “Das ist ein erfreuliches Ergebnis, das uns zeigt, dass die duale Ausbildung trotz der Pandemie für junge Menschen attraktiv ist”, kommentiert Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHKN.

Azubis streben nach Sicherheit im Ausbildungsberuf

Gefragt nach den entscheidendsten Berufswahlkriterien verzeichnet nur eines im Vergleich zu 2018 einen Zuwachs: 30 Prozent der Azubis, ein Plus um vier Prozentpunkte, wünschen sich, dass der Beruf Sicherheit bietet. Davon unberührt bleibt die langjährige Top 3 der Azubis: Spaß am Beruf (68 Prozent), gute Zukunftsperspektiven (59 Prozent) und dass der Beruf den Neigungen entspricht (49 Prozent) spielen bei der Berufswahl die wichtigste Rolle.
Über drei Viertel der Befragten gaben an, eine Ausbildung im Wunschberuf (31 Prozent) oder einer interessanten Alternative (45 Prozent) zu absolvieren. Wenn es um das Finden eines passenden Berufes oder die Suche nach einem Ausbildungsplatz geht, blieben Eltern und Freunde (37 Prozent) die wichtigsten Unterstützer und haben nochmals an Bedeutung gewonnen (plus fünf Prozentpunkte im Vergleich zu 2018).

Wohnortnähe wichtiger als Übernahmechancen

Hauptkriterium bei der Wahl des Ausbildungsbetriebs ist für über die Hälfte der Befragten (58 Prozent) die Nähe zum Wohnort, gefolgt von der Aussicht auf Übernahme (46 Prozent) und dem Image des Unternehmens (41 Prozent). „Dieses Ergebnis zeigt, dass die Sicherung einer möglichst wohnortnahen Beschulung weiter erste Priorität in der Landespolitik haben sollte“, so Bielfeldt. „Gleichzeitig ist es ein starkes Signal an unsere Betriebe, dass sich Kooperationen mit ortsansässigen Schulen, Betriebserkundungen und Praktika lohnen, um das Ausbildungsangebot in der Region zu platzieren und Bindungen zu schaffen“.

Betriebsklima in der Ausbildung deutlich verbessert

85 Prozent der Auszubildenden bescheinigen ihrem Unternehmen ein gutes Betriebsklima – im Vergleich zu 2018 ein Plus von neun Prozentpunkten. Auch bei Problemen während der Ausbildung gewinnen Kollegen (34 Prozent; ein Plus von 16 Prozentpunkten) und Ausbilder (24 Prozent; ein Plus von elf Prozentpunkten) stark an Bedeutung. Dennoch zeigen sich in der Ausbildungsorganisation Schwachstellen: für rund ein Fünftel war die Ausbildung nicht klar genug strukturiert, im gleichen Umfang wünschen sich Auszubildende eine gezieltere Prüfungsvorbereitung. Verbesserungspotenzial besteht zudem bei der Feedback-Kultur: nur jeder zweite Azubi bestätigt, dass sich der Ausbilder regelmäßig Zeit nimmt, den betrieblichen Ausbildungsstand zu besprechen.

Berufsschulen müssen im Digitalisierungsprozess weiter aufholen

Insgesamt fühlen sich die Azubis durch den Präsenzunterricht in den Berufsschulen gut auf Prüfungen und zukünftige Tätigkeiten vorbereitet, weniger als die Hälfte fühlt sich durch den digitalen Unterricht zu Hause gut für Zukünftiges gewappnet. Jeder zehnte Azubi gibt zudem an, nicht in ausreichendem Maße über die nötigen technischen Geräte und Voraussetzungen zu verfügen, um am digitalen Unterricht teilzunehmen. „Unsere Berufsschulstandorte müssen noch besser aufgestellt werden. Es gilt, digitale Unterrichtsangebote schnell und systematisch auszubauen und bei der Mittelvergabe aus dem DigitalPakt die Berufsschulen zu priorisieren, damit alle Auszubildenden am digitalen Unterricht teilnehmen können,“ attestiert Bielfeldt.

Übernahmequote bleibt auch in Krisenzeiten stabil

Knapp Dreiviertel der Auszubildenden wurde nach der Ausbildung eine Übernahme in den Ausbildungsbetrieb angeboten, was wiederum dreiviertel der befragten Auszubildenden auch annimmt. Damit bleiben weit über die Hälfte der ausgelernten Azubis ihren Betrieben als Fachkräfte erhalten. Dieser Wert entspricht dem langjährigen Mittel.

Quelle Pressemeldung von  IHK-Nierdersachsen