„Wir entwickeln heute Maschinen, die erst in fünf Jahren auf den Markt kommen“

„Wir entwickeln heute Maschinen, die erst in fünf Jahren auf den Markt kommen“
(v.li. n.re.): Andrea Frosch (WIGOS-UnternehmensService) und WIGOS-Geschäftsführer Siegfried Averhage informierten sich bei André Scheer, Geschäftsführer von VIRO, und Business Manager Björn Babbe über die Entwicklung des Unternehmens. Foto: Sandra Joachim-Meyer

„Wir entwickeln heute Maschinen, die erst in fünf Jahren auf den Markt kommen“

„Unser Geschäft hat sich rasant entwickelt. Bis vor vier Jahren waren wir auf reines Projektmanagement und Engineering konzentriert. Für die Entwicklung und die Realisierung unserer Projekte im Maschinen- und Anlagenbau, die wir jetzt selbst in die Hand genommen haben, benötigten wir kurzfristig dringend zusätzliche Flächen. Wir sind froh, dass wir in Hilter so schnell eine praktikable Lösung gefunden haben“, betonte André Scheer, Geschäftsführer von VIRO. Das internationale Ingenieurbüro, das seit einem Jahr seinen deutschen Hauptsitz in Dissen hat, entwickelt, projektiert und realisiert komplexe Projekte für den Maschinen- und Anlagenbau, die Automobil- sowie die Halbleiterindustrie. Bei der Suche nach Flächen zur Montage der Prototypen unterstützten die WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH und die oleg Osnabrücker Land –Entwicklungsgesellschaft mbH.

Erst im November 2020 war VIRO an den neuen Standort in Dissen gezogen. Von seinem Hauptsitz steht das Unternehmen mit Niederlassungen in Deutschland, den Niederlanden und Belgien seinen internationalen Auftraggebern beratend zur Seite. „Wir bieten ein breites Spektrum, das von Leistungen für die Lebensmittelindustrie bis zu Entwicklungs-Know-how in der Medizintechnik reicht. Eine hohe Kompetenz bieten wir im Halbleiterbereich. Unsere Erfahrungen in diesem Bereich können wir auf andere Branchen übertragen. In den nächsten Jahren möchten wir uns unter anderem verstärkt auf die Medizintechnik und die Landmaschinentechnik fokussieren“, erklärte der Geschäftsführer. Daher wolle sich VIRO in diesem Bereich auch intensiver mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen vernetzen. Entwicklungen von der Stange gebe es bei VIRO nur selten. „Wir sind vorwiegend im Sonderbereich tätig und arbeiten nach dem Motto: … wo der Standard endet, beginnt VIRO. Wir entwickeln heute Maschinen, die oft erst in fünf Jahren auf den Markt kommen.“ 

Hat sich VIRO bislang auf das Projektmanagement und das Engineering konzentriert, baut VIRO jetzt seine Prototypen und die komplette Hardware der Produkte im Maschinen- und Anlagenbau selbst im Osnabrücker Land. „Wir haben gemerkt, dass wir uns selbst damit beschränken, und haben unser Geschäftsfeld um die Realisierung unserer Entwicklungsprojekte erweitert“, erklärte VIRO Business-Manager Björn Babbe. Um dies kurzfristig realisieren zu können, sei die Fläche am Standort Dissen jedoch nicht ausreichend. „Wir haben dann mit der oleg Gespräche geführt. Innerhalb von einer Woche bekamen wir Vorschläge über geeignete Gewerbeflächen. Das ging alles erfreulich schnell“, sagte André Scheer. Unter den verfügbaren Gewerbeflächen war auch die rund 700 qm große Halle im Industriegebiet an der Eisenbahnstraße in Hilter, die VIRO nun für dreieinhalb Jahre gemietet hat. 

Diese Lösung verschafft VIRO Zeit, um in den nächsten Jahren am VIRO-Hauptsitz in Dissen eine neue Halle zu bauen. In eine eigene mechanische Fertigung wird VIRO nach den Worten des Geschäftsführers jedoch auch in Zukunft nicht investieren: „Unsere Märkte sind zum einen sehr verschieden. Zum anderen würden wir uns unseren wichtigen Wettbewerbsvorteil nehmen: die Auswahl des passendsten Lieferanten für das jeweilige Produkt“, erläuterte der Geschäftsführer. 

Die positive Entwicklung des Geschäfts führte auch zu personellem Wachstum: In den vergangenen Monaten seien 25 neue Fachkräfte eingestellt worden, darunter auch Mitarbeiter von Homann, so der Geschäftsführer. Inzwischen seien mehr als 100 Mitarbeiter bei VIRO in Dissen beschäftigt. Zu rund 80 Prozent sind diese Ingenieure. „Mit dem Neubau in Dissen haben wir einen neuen Fußabdruck gesetzt, der uns bei der Akquise von Fachkräften zugutekommt. Während der Corona-Zeit erhielten wir sehr viele exzellente Bewerbungen“, freute sich André Scheer. In Dissen setzte VIRO ein neuartiges Arbeitskonzept mit agilen Arbeitsmethoden und modernen Arbeitsplätzen um. So sitzen die Mitarbeiter nicht den ganzen Tag am Schreibtisch, sondern können aktiv in verschiedenen Zonen des Gebäudes mit Sofaecken und Servicebereich zusammenkommen, Meetings abhalten und in multifunktionalen Arbeitsbereichen tätig sein. 

Mit dem modernen Arbeitsplatzkonzept will VIRO auch potenzielle Nachwuchskräfte überzeugen: Denn das Thema Ausbildung steht bei dem Unternehmen ganz oben auf der Agenda. „Wir haben jedes Jahr circa fünf Auszubildende. Im nächsten Jahr möchten wir auch Möglichkeiten im Bereich der Dualen Studiengänge anbieten“, erklärte Björn Babbe. „Schließlich ist es schwierig, Mitarbeiter zu finden, die in unsere Strukturen passen. Bei den Auszubildenden können wir früh und direkt den Hebel ansetzen.“