Beruflicher Neustart: So kann er gelingen

Beruflicher Neustart: So kann er gelingen
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Beruflicher Neustart: So kann er gelingen

Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass viele Menschen ihre bisherige berufliche Karriere überdenken. Auch im höheren Alter ist ein Neustart in den meisten Fällen noch problemlos möglich – wenn einige Dinge beachtet werden.

Wertewandel durch die Krise

Corona hat zu großen Umwälzungen weltweit geführt. Zahllose Menschen verloren unverschuldet ihren Job, weil Branchen wie die Gastronomie, die Hotellerie und der Entertainmentbereich während der Lockdowns quasi Berufsverbot hatten. Einige arbeiteten illegal weiter, doch die meisten sahen sich nach neuen Berufsmöglichkeiten um.

Doch auch viele Menschen, die in eigentlich sicheren Jobs weiterarbeiten konnten, hegten plötzlich Wechselgedanken. Sie merkten, dass sie schon lange in ihrem Job unglücklich waren und stellten sich die Frage, ob das schon alles im Leben gewesen war. Natürlich nicht. Aus jeder Krise entstehen Chancen und das gilt auch für einen beruflichen Neustart. Die eine macht sich endlich als Yogalehrerin selbständig, der andere tauscht das Großraumbüro gegen einen eigenen Weinberg an der Mosel. Mittel und Wege gibt es viele.

Wissen, was gefragt ist

Wer bereits seit einigen Jahren nebenberuflich als Yogalehrer:in gearbeitet und dabei einen festen Kreis an Schüler:innen aufgebaut hat, wird sich mit dem nächsten Schritt in die echte Selbständigkeit leichter tun. Doch nicht jeder hat so viel Glück. Für einen Jobwechsel sind zwei Dinge wichtig: Wissen, was gefragt ist und wissen, was der Job verlangt. Es ist beispielsweise wenig sinnvoll, sich im mittleren Alter noch für eine journalistische Karriere zu begeistern, wenn Zeitungen seit Jahren im großen Stil Vollzeitstellen abbauen.

Zukunftsträchtig sind vor allem Berufe im MINT-Bereich, in dem händeringend Fachkräfte gesucht werden. Chancen bieten auch Branchen, in denen die Corona-Pandemie zu einem riesigen Exodus geführt hat und wo nun wieder händeringend Fachkräfte gesucht werden, zum Beispiel im Tourismus und in der Gastronomie.

Auf speziellen Onlineportalen lassen sich Jobprofile durchstöbern und Informationen über Qualifikationen und Chancen sammeln. So mag es reizvoll sein, aus der eigenen Begeisterung für die Antike heraus eine neue Karriere als Archäolog:in anzustreben. Doch ohne entsprechendes Studium geht es nicht und vielen Menschen fehlen die Rücklagen, um noch einmal mehrere Jahre lang die Schulbank zu drücken.

Karrierewechsel richtig planen

Ist die Entscheidung für einen bestimmten Beruf gefallen, müssen die nächsten Karriereschritte geplant werden. In der Regel sind zumindest Fortbildungen und der Erwerb neuer Qualifikationen erforderlich, oft muss sogar ein Studium erfolgen. Hier lohnt es sich, nach berufsbegleitenden Fortbildungsmöglichkeiten zu suchen. Auch ein Fernstudium kann sinnvoll sein. Dies erlaubt es, noch eine Weile im alten Beruf zu arbeiten (und weiterhin das volle Gehalt zu verdienen) und abends und am Wochenende an der neuen Karriere zu feilen.

Viele Firmen bieten auch die Möglichkeit zu einem Sabbatical an. Dieses lässt sich dann nutzen, um ein Praktikum im neuen Beruf zu absolvieren, für Bewerbungen durchs Land zu fahren oder Vollzeitkurse zu besuchen. Allerdings muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er gegenüber Vorgesetzten mit offenen Karten spielt und zugibt, wofür die Auszeit genutzt werden soll.

Ist der Schritt in die Selbständigkeit geplant, lohnen sich Fortbildungskurse, Seminare und Beratungstage, die beispielsweise bei der Erstellung eines Businessplans helfen und bei der zukünftigen Buchhaltung.

Kontakte knüpfen ist unverzichtbar

Ganz wichtig sind auch Kontakte in der zukünftigen Branche. Diese lassen sich heute am einfachsten über Online-Netzwerke generieren. Daneben helfen auch die örtlichen Industrie- und Handelskammern gerne mit Adressen und Fachmessen sind immer ein guter Ort, persönliche Kontakte zu knüpfen. Dabei entsteht vielleicht schon das ein oder andere Jobangebot.