„Aktionsplan Ausbildung 2021″: Betriebe und Auszubildende können weiterhin Förderanträge stellen / Für aktuelles Ausbildungsjahr stehen noch 7 Millionen Euro zur Verfügung
Wie kann ein Betrieb auch in wirtschaftlich schwieriger Lage seinen neuen Auszubildenden nach der Probezeit weiter ausbilden? Wie können eine Auszubildende oder ein Auszubildender gehalten werden, wenn die weite Anfahrt vom Wohnort zum Betrieb oder zur Berufsschule teuer ist? Für diese Fälle gibt es über den „Aktionsplan Ausbildung“ finanzielle Zuschüsse vom Land. Darauf haben Kultusminister Grant Hendrik Tonne und das „Bündnis Duale Berufsausbildung“ jetzt noch einmal zum Ablauf der üblichen Probezeit im Ausbildungsjahr 2021/22 hingewiesen.
Mit dem „Aktionsplan Ausbildung“ mit einem Gesamtvolumen von 18 Millionen Euro will die Landesregierung bestehende Ausbildungsplätze schützen und neue Ausbildungsverträge fördern. Zudem werden Jugendliche, die eine Ausbildung in weiterer Entfernung beginnen, mit einer Mobilitätsprämie unterstützt. Seit dem Start des Programms im vergangenen Jahr waren bis Ende Oktober 567 Anträge für eine Mobilitätsprämie und 805 Anträge zur Entlastung von Ausbildungsbetrieben eingegangen. Jetzt – im November – konnten erstmals nach der Probezeit zum gerade angelaufenen Ausbildungsjahr Anträge gestellt werden. Seitdem sind innerhalb eines Monats allein 170 neue Anträge zur Mobilitätsprämie und etwa 241 Anträge zur Entlastung der Ausbildungsbetriebe hinzugekommen.
„Es ist außerordentlich erfreulich, dass der `Aktionsplan Ausbildung´ so gut angenommen wird“, kommentiert Tonne den aktuellen Stand und fügt an: „Dies zeigt, dass wir mit unserem Unterstützungsangebot richtig liegen. Die Förderung des Landes führt dazu,dass Betriebe trotz Pandemie mehr ausbilden und damit gerade auch Hauptschülerinnen und Hauptschüler sowie Realschülerinnen und Realschüler als künftige Mitarbeiter Wert
schätzen. Ganz besonders freut mich, dass wir junge Menschen mit dem Angebot motivieren können, für eine gute Ausbildung auch längere Wege in Kauf zu nehmen. Sie sind unsere Fachkräfte von Morgen.“
Erstmals wurde der Aktionsplan für das Ausbildungsjahr 2020 aufgelegt. Der im August angelaufene „Aktionsplan Ausbildung 2021″ schreibt die Förderung der dualen Ausbildung aus dem Jahr 2020 fort und ergänzt die Maßnahmen.
Dafür stehen zurzeit noch etwa 7 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld kommt aus dem Sondervermögen des Landes zur Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Mit dem Programm flankiert das Land Niedersachsen das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“.
Was wird gefördert?
I. Unterstützung für Jugendliche
Die Mobilitätsprämie: Jugendliche, die ein Ausbildungsverhältnis außerhalb ihres Wohnortes (mindestens 45 km entfernt) eingehen oder die auf Grund dieser Entfernung den Wohnort wechseln, werden mit einer Prämie honoriert (500 Euro), wenn die Probezeit abgelaufen ist. Bisher haben etwa 300 Auszubildende diese Möglichkeit bereits genutzt. Darüber hinaus werden mit der gleichen Summe auch Azubis gefördert, die einen langen Weg zur Berufsschule auf sich nehmen. Das gilt auch für berufsqualifizierende schulische Ausbildungen in der Sozialpädagogik, den Gesundheitsfachberufen und der Heilerziehungspflege. Mehr Infos dazu gibt es online hier.
II. Unterstützung für Ausbildungsbetriebe
Ausbildungs-Verlängerung: Betriebe, die Ausbildungsverträge verlängern, weil die Abschlussprüfung pandemiebedingt verschoben werden musste oder weil die Prüfungsteilnehmenden die Prüfung nicht bestanden haben, erhalten für ihr Engagement eine Prämie in Höhe von 500 Euro.
Zusätzliche Ausbildungsplätze: Betriebe, die zusätzliche Ausbildungsplätze über die Probezeit hinaus zur Verfügung stellen, erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 2.000 Euro. Voraussetzung: Die Bewerberinnen und Bewerber haben keinen höheren Schulabschluss als einen Hauptschul- oder einen Realschulabschluss.
Kleine Betriebe: Kleine Betriebe mit nicht mehr als zehn Beschäftigten können eine Unterstützung von 4.000 Euro erhalten, wenn sie einen Ausbildungsplatz besetzen.
Förderungen über den „Aktionsplan Ausbildung 2021″ können bis Ende 2022 bei der NBank beantragt werden.
Quelle Pressemeldung von Nds. Kultusministerium