Niedersachsen verleiht Staatspreis für das gestaltende Handwerk

Niedersachsen verleiht Staatspreis für das gestaltende Handwerk

Niedersachsen verleiht Staatspreis für das gestaltende Handwerk

Niedersachsens Wirtschaftsstaatsekretär Dr. Berend Lindner hat heute im Namen von Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann den Niedersächsischen Staatspreis für das gestaltende Handwerk verliehen. „Das gestaltende Handwerk gilt als ein kleiner, aber feiner Zweig des Handwerks und bietet den Gegenentwurf zu Großserie und Wegwerfgesellschaft. Es erschafft Produkte, die als Unikate, Kleinserie oder Prototyp ihren Markt haben“, erklärte Lindner in seiner Laudatio. „Umso erfreulicher ist es, dass selbst in diesen schwierigen Zeiten, während der Corona-Pandemie, das gestaltende Handwerk nichts von seiner Kreativität und Innovationskraft eingebüßt hat. Ganz im Gegenteil: Die eingereichten Objekte zeigen in ihrer gezielten Materialauswahl, der ausgefeilten Form und ihrer meisterlichen Umsetzung die vollkommene Kraft des niedersächsischen Kunsthandwerks.“

Der mit 5.000 Euro dotierte Niedersächsische Staatspreis 2022 für das gestaltende Handwerk ging an den Tischler, Drechsler und Diplom-Designer Hergen Garrelts aus Bad Zwischenahn. Über den Niedersächsischen Förderpreis für das gestaltende Handwerk in Höhe von 3.000 Euro freute sich Thorben Heuer, Tischlermeister und Produktdesigner aus Nordstemmen. Den Unternehmenspreis ‚Erfolgsfaktor Design‘, der mit 3.000 Euro dotiert ist, überreichte der Minister an die Tischlerei Krüger aus Alfeld.

Mit dem Niedersächsischen Staatspreis zeichnet das Land Niedersachsen bereits seit 1958 hochkarätige Vertreter des gestaltenden Handwerks aus. In der aktuellen Wettbewerbsrunde bewertete die vierköpfige Jury in drei Kategorien rund 200 Exponate – dabei reichte das Repertoire von Silbergeräten und Unikatteppichen hin bis zu künstlerisch gestalteten Glasobjekten und Schmuck.

Hergen Garrelts, der mit dem Niedersächsischen Staatspreis für das gestaltende Handwerk 2022 ausgezeichnet wurde, hat zum Wettbewerb zwei Stühle eingereicht. Sie sind eine freie Arbeit, die nicht durch einen kommerziellen Kundenwunsch veranlasst wurde. So konnte er seiner künstlerischen Inspiration freien Lauf lassen und dabei sein handwerkliches Know-how ausspielen, ohne Kompromisse bei Material oder Formgebung eingehen zu müssen. Die Jury war vom Ergebnis einstimmig überzeugt: Die optische Leichtigkeit korrespondiert mit dem geringen Gewicht der Stühle. Puristisch, zurückhaltend in der Form, besticht die Arbeit durch klare Linien, lässt sich leicht handhaben und macht trotzdem keine Abstriche bei der Stabilität.

Thorben Heuer, dessen Arbeiten mit dem Niedersächsischen Förderpreis gewürdigt wurden, hat eine Vorliebe zu Technologien wie 3D-Druck und CAD- und CNC-Technik in Verbindung mit handwerklichem Umgang mit Keramik und Porzellan. Seine Serie ‚ISO 16′, die aus Trinkbechern und Kannen aus Porzellan besteht, die ohne ein Fremdmaterial als wärmende Schicht auskommen, fand die Jury besonders bemerkenswert. Heuers Entwürfe folgen einer inneren Logik, wirken selbstverständlich und selbsterklärend. Harte geometrische Formen und weiche Übergänge vereinen sich zu einer spannungsreichen Kleinserie. Die Objekte sind bis ins Detail gestalterisch durchgearbeitet – zeitgemäß und modern.

Zum fünften Mal wurde im Rahmen des Wettbewerbs zum Niedersächsischen Staatspreis für das gestaltende Handwerk ein Unternehmerpreis ‚Erfolgsfaktor Design‘ vergeben. Die Entscheidung der Jury fiel einstimmig auf die Tischlerei Krüger aus Alfeld. Das Team der 1959 gegründeten Tischlerei besteht aus Innenarchitekten, Tischlermeistern und Servicespezialisten, die Hand in Hand arbeiten und nach eigenem Bekunden nur ein Ziel kennen: die Ideen ihrer Kunden in hoher Qualität und mit formvollendeter Gestaltung umzusetzen. Die Tischlerei Krüger konnte die Jury in allen Punkten überzeugen. Insbesondere die konsequente Haltung in Sachen Corporate Identity, die längst noch nicht in allen Handwerksunternehmen zu finden ist, wurde im Webauftritt des Unternehmens deutlich und verdient es, ausgezeichnet zu werden.

Quelle Pressemeldung von

Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung