Ausbildungsumfrage 2022 der IHKs – Betriebe wollen mehr ausbilden
Oldenburg. Die Ausbildungsbetriebe im Bereich Industrie, Handel und Dienstleistungen kündigen für dieses Jahr mehr Ausbildungsplätze an. Die Bewerbersituation wird allerdings als große Herausforderung angesehen. Das berichtet die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK), die sich an der Ausbildungsumfrage der IHK Niedersachsen (IHKN) beteiligt hat. An dieser Befragung haben vom 17. bis 28. Januar rund 2150 niedersächsische Ausbildungsbetriebe teilgenommen – allein 505 Firmen (24 Prozent) aus dem Oldenburger Land. Schwerpunkte der Befragung waren die aktuelle Ausbildungssituation und die Einschätzung der Digitalisierung in den Berufsbildenden Schulen.
Berufsorientierung und Praktika
„Praktika sind bei der Berufsorientierung und dem Recruting ein wichtiger Baustein für fast 90 Prozent der Unternehmen in unserer Region, fünf Prozentpunkte mehr als in Niedersachsen insgesamt“, erläutert Stefan Bünting, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung bei der Oldenburgischen IHK. „Den Ausbildungsbetrieben fehlen aber immer mehr die Schulabsolventen, die sich auf eine Ausbildungsstelle bewerben – fast ein Fünftel aller Stellen bleiben dadurch unbesetzt!“
Die größte Herausforderung ist laut Umfrage der fehlende Zugang zu den Bewerberinnen und Bewerbern. Das berichten mehr als 70 Prozent der befragten Firmen. Mehr als ein Drittel der Betriebe beklagt die mangelnde Berufsorientierung, bedingt durch die Corona-Pandemie. Die IHK weitet deshalb gemeinsam mit Ausbildungsbetrieben und den Partnern, dem Institut für Ökonomische Bildung (IÖB) sowie job4u e. V., die digitale Berufsorientierung aus. Mit dem Projekt „BODIG“ bringt sie regionale Ausbildungsbetriebe sowie Schülerinnen und Schüler auf digitalen Wegen zusammen.
Digitalisierung und Berufsbildende Schulen
Die Digitalisierung an den Berufsschulen war ein weiterer Schwerpunkt der Umfrage. Für mehr als zwei Drittel der Unternehmen sind eine gute Unterrichtsversorgung und wenig Unterrichtsausfall sowie gut ausgebildete Lehrkräfte (61 Prozent) besonders wichtig. Eine wohnortnahe Beschulung wird dabei nur von 28 Prozent als besonders wichtig angesehen.
„Qualität zählt! Nicht nur bei der Ausbildung im Betrieb. Auch beim Unterricht in der Berufsschule wird auf eine hochwertige und zeitgemäße Vermittlung der praktischen und theoretischen Ausbildungsinhalte großen Wert gelegt. Die Unternehmen wünschen sich natürlich die Berufsschule direkt vor Ort, dies ist aber nicht immer möglich,“ erklärt Bünting.
Die Kommunikation zwischen Betrieb und Schule sowie die digitalen Angebote wie Lernplattformen und Blended-Learning sind für knapp ein Viertel der Betriebe gut bzw. sehr gut. „Dennoch, wo Licht ist auch Schatten. Die Versorgung der Auszubildenden mit digitalen Endgeräten wie Tablets oder Notebooks muss eindeutig besser werden“, fordert Bünting.
Quelle Pressemeldung von IHk Oldenburg