LBEG veröffentlicht neue Kartenserie: Informationsangebot für Tiefe Geothermie wird ausgebaut

LBEG veröffentlicht neue Kartenserie: Informationsangebot für Tiefe Geothermie wird ausgebaut
Ausschnitt aus der neuen Kartenserie, die Regionen aufzeigt, die für die Gewinnung von Erdwärme aus größeren Tiefen geeignet sein können.

LBEG veröffentlicht neue Kartenserie: Informationsangebot für Tiefe Geothermie wird ausgebaut

Die Nutzung von Erdwärme aus großen Tiefen soll ein fester Bestandteil der Energiewende in Niedersachsen werden. Das Interesse an der Nutzung von Wärme aus dem tiefen Untergrund durch Kommunen und kommunale Energieversorger sowie Einrichtungen mit hohem Wärmebedarf ist weiterhin groß. Das zeigte die große Resonanz auf den Online-Workshop zu den Potenzialen der Tiefen Geothermie in Niedersachsen, den das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie im vergangenen Herbst ausgerichtet hat. Die Kenntnis, wo sich solche Potenziale befinden, ist essentiell, um konkrete Projekte umzusetzen.

Der Niedersächsische Geothermiedienst (NGD) am Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) liefert dafür neue Informationen, die bei der Suche nach geeigneten Standorten für die Nutzung der natürlichen Ressource Tiefe Geothermie unterstützt. Dazu wird jetzt eine weitere im Internet verfügbare Kartenserie veröffentlicht, die Regionen aufzeigt, die unter bestimmten Voraussetzungen für die Gewinnung von Erdwärme aus größeren Tiefen geeignet sind.

Diese Kartenserie beschreibt rund 140 Millionen Jahre alte Schichten der Unterkreide. Sie enthalten wasserdurchlässige Sandsteine in bis zu 1700 Meter Tiefe, die lokal die notwendigen Voraussetzungen für eine Erdwärmegewinnung bieten. In diesen Schichten herrschen Temperaturen von rund 20 bis 60 Grad Celsius. In der jetzt vorliegenden Kartenserie ist dabei insbesondere das Gebiet zwischen Burgwedel, Peine und Müden (Aller) hervorzuheben.

„Mit dem kontinuierlichen Ausbau der Informationsangebote zu den Nutzungsmöglichkeiten der Tiefen Geothermie ermöglichen wir die zielgerichtete Suche nach geeigneten Standorten“, sagt LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier.

Bei einer geothermischen Nutzung wird das in den Sandsteinschichten vorhandene Thermalwasser über mindestens eine Bohrung gefördert und über mindestens eine zweite Bohrung zurückinjiziert. Ein Teil der darin gespeicherten Wärme wird an der Erdoberfläche über Wärmetauscher entzogen. Damit könnten Wärmenetze oder Einzelabnehmer mit großem Wärmebedarf wie beispielsweise Gewächshäuser oder Schwimmbäder versorgt werden.

Für die Erstellung der Karten haben die Geothermieexpertinnen und -experten des LBEG Daten von mehr als 500 Tiefbohrungen in Niedersachsen ausgewertet. Die Daten stammen größtenteils aus der Kohlenwasserstofferkundung und -gewinnung. Die Informationen dienen vor allem Kommunen, Planern und Unternehmen für eine effiziente und zielorientierte Vorerkundung von geeigneten Standorten für Geothermieprojekte. Sie ebnen einer zukünftigen Entwicklung der Tiefen Geothermie in Niedersachsen neue Wege.

Weitere Informationen:

Von Tiefer Geothermie wird in der Regel bei Geothermieanlagen mit Bohrtiefen von mehr als 400 Metern gesprochen. Die meisten der derzeit in Deutschland genutzten Tiefen Geothermiebohrungen erreichen Teufen von etwa 2000 bis 3500 Metern. In Norddeutschland werden die Potenziale der Tiefen Geothermie bisher kaum genutzt. Hauptgründe hierfür sind unter anderem die hohen Bohrkosten und das so genannte Fündigkeitsrisiko. Damit ist das Risiko gemeint, eine Bohrung niederzubringen und beispielsweise aufgrund zu geringer Fördermenge, zu geringer Temperatur oder nicht handhabbarer Wasserqualität nicht den notwendigen Wärmegewinn daraus zu erzielen.

Die neue Kartenserie ist verfügbar auf dem NIBIS®-Kartenserver des LBEG unter https://nibis.lbeg.de/cardomap3/?permalink=1IjH4fXd

Weitere Informationen zur Geothermie gibt es auf der Webseite der LBEG unter dem Link https://www.lbeg.niedersachsen.de/startseite/energie_und_rohstoffe/niedersachsischer_geothermiedienst_ngd/niedersachsischer-geothermiedienst-ngd-121232.html

Quelle Pressemeldung von  Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie