Blockhaus – mehr als ein Gartenhaus

Blockhaus - mehr als ein Gartenhaus

Blockhaus – mehr als ein Gartenhaus

Viele träumen davon, im Grünen zu wohnen. Wer ganzjährig naturverbunden wohnen möchte, wird mit einem Blockbohlenhaus im traditionellen oder modernen Design am Land oder in der Stadt seine Freude haben.

Sein oder Schein

Das Haus ist aus Holz, daher ist es ressourcenschonend, umweltfreundlich, ein Niedrigenergiehaus und vieles mehr – so könnte man meinen. Doch ein Blockhaus ist zwar ein Holzhaus, doch umgekehrt muss ein Holzhaus nicht zwangsläufig auch ein echtes Blockhaus sein. Unter Holzhaus versteht man ein Haus, das hauptsächlich aus Holz gefertigt wird. Das bedeutet allerdings nicht, dass es beispielsweise frei von künstlichen Wärmedämmstoffen ist. Also Augen auf beim Holzhaus kaufen!

Woran erkennt man ein echtes Blockhaus?

Dämmungen

Die augenscheinlichsten Merkmale eines echten Blockhauses sind die fast 30 Zentimeter dicken Außenmauern. Dadurch herrscht im Inneren ein angenehmes Raumklima bei guter und natürlicher Wärmedämmung. Doch nicht nur die Wärme, auch der Schall wird besonders in doppelwandigen Blockbohlenhäusern sehr gut gedämmt.

Bauart und Material

Auf jeden Fall aber besitzt ein echtes Blockbohlenhaus stabile Eckverkämmungen, die durch die überstehenden Bohlen entstehen. Diese werden mit Nut und Feder ineinander gesetzt. Insgesamt hat das Baumaterial natürlich ein höheres Gewicht als die dünnen Bretter einer Holzwand von einem Gartenhaus aus Holz. Wenn Sie ein Holzhaus kaufen, achten Sie darauf, dass das Gewicht des Baumaterials und die Verarbeitung einem hochwertigen Blockhaus entspricht.
Da Holz das alleinige Baumaterial ist, fällt anders als bei herkömmlichen Bauten kein Schutt an. Verschnittreste können einfach verheizt werden.
En weiterer Vorteil ist die Trockenbauweise. Da kein Mörtel trocknen muss und für die Verarbeitung keine bestimmten Witterungs- oder Temperaturvoraussetzungen herrschen müssen, können Blockhäuser auch im Winter aufgestellt und nach Fertigstellung sofort bezogen werden.

Für Allergiker geeignet

Weniger offensichtlich, jedoch spürbar, ist der angenehme Duft von Kiefernholz. Kiefernholz soll sogar eine bakterientötende Wirkung besitzen. Hausstaubmilben finden auf Holzwänden keinen Nährboden und Tierhaare haften nicht an. Dadurch sind Holzbohlenhäuser für Allergiker besonders interessant.

Stolzer Preis

Fertighäuser aus Holz werden teilweise etwas unter 1000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche angeboten. Allerdings bieten sie auch nicht die Vorzüge eines echten Blockhauses. Auf 2500 -3000 Euro beläuft sich der Preis für ein Naturstammhaus. Allerdings sind diese auch teurer als ein Blockhaus – Bausatz. Der Unterschied liegt darin, dass für das Naturstammhaus tatsächlich ganze entrindete Baumstämme verwendet werden, die aufgrund unterschiedlicher Dicke auch mehr Know-how und Sorgfalt beim Verbauen abverlangen.

Bausatz

Ein Bausatzhaus, zum Beispiel ein Mini Holzhaus 2x2m ist günstiger als ein Naturstammhaus, weil die Verarbeitung der maschinell vorgefertigten Bohlen rascher von der Hand gehen.

Heimwerker sparen Geld

Nicht bei allen schlüsselfertigen Angeboten ist die Innenausstattung auch tatsächlich komplett inkludiert. Bodenbeläge sowie Fliesen und Kacheln können vom geschickten Heimwerker selbst verlegt werden. Auf diese Weise spart man die Kosten für einen weiteren Handwerker.

Ein Haus aus Polen

Polen ist ein waldreiches Land. Kein Wunder, dass Holzprodukte hier günstiger zu haben sind. Zumindest lohnt es sich, einmal über den Tellerrand zu schauen! Nun mag mancher Häuselbauer entmutigt das Handtuch werfen. Denn bei einem Quadratmeterpreis, der 30 Euro höher liegt als bei einem Massivhaus, können schon Zweifel aufkommen. Allerdings kann man sparen, indem man nicht die Fertigbauweise wählt.

Der äußere Eindruck – die Fassade

Wird das Bauvorhaben mit naturbelassenem Holz begonnen, stellt sich spätestens nach der Fertigstellung die Frage, ob das Holz behandelt werden soll. Unbehandeltes Holz wird nach einiger Zeit grau. Die Verfärbung entsteht durch einen Schimmelpilz, der im Holz lebt und mit der Zeit an die Oberfläche gelangt. Dieser Bläuepilz trägt allerdings zu einer natürlichen Versiegelung bei. Vor allem bei hartem Holz wie Kiefer und Lärche kann daher auf eine Imprägnierung verzichtet werden, wenn die Graufärbung optisch nicht stört.

Schadstofffrei und Imprägnierung: Ein Widerspruch?

Zu bedenken gilt es dabei nämlich, dass man bewusst ohne Schadstoffe bauen wollte. Nun aber verpasst man der Fassade einen Anstrich, der möglicherweise nicht ganz schadstofffrei ist.
Natürliche Alternativen wie beispielsweise Leinöl sind zwar auch im Außenbereich gut für kleinere Vorhaben zu verwenden. Jedoch darf man nicht vergessen, dass derartige Mittel eine kürzere Verweildauer auf dem Holz haben. Es werden mehrere Anstriche pro Jahr empfohlen. Wenn man dafür jedes Mal ein Gerüst aufstellen lassen muss, ist das ein teurer Spaß. Selbst wenn man das Streichen selbst übernimmt, kostet es leider mehr Kraft und Zeit, als eine einfache Imprägnierung.

Lasuren

Wenn man sich für eine Imprägnierung entschieden hat, sollte man diese sofort nach Fertigstellung des Hauses auftragen. Dabei ist allerdings die Außentemperatur zu beachten. Eine Lasur rundet eventuell das optische Erscheinungsbild ab. Da das Holz mit den Jahren trotzdem nachdunkelt und außerdem Lasuren immer nur mit einer Nuance dunkler überstrichen werden können, sollte man mit einem möglichst hellen Farbton beginnen.
Vor einer späteren Lasur mit hellerer Farbe muss zuvor die alte, dunklere Lasur entfernt werden. Durch die Ritzen zwischen den Blockbohlen kann das nicht leicht sauber abgeschliffen werden. Besser ist es, die alte Lasur mittels Sandstrahlverfahren zu entfernen. Eine erste Nachbehandlung ist nach etwa vier Jahren ratsam, später etwa alle acht Jahre. Heikel sind Leimholzbalken. Sie sind klar im Nachteil gegenüber Massivholzbohlen. Denn wenn sich Feuchtigkeit zwischen die Holzschichten setzt, wird Leimholz schnell geschädigt.

Da ist der Wurm drin?

Wenn man sich in Bergregionen oder in Skandinavien die urigen alten Almhütten ansieht, ist es nicht selten, dass sich über hundertjährige Hütten auch heute noch in gutem Zustand befinden. Von Imprägnierung oder Lasuren ist hier kaum die Rede. Der Bläuepilz leistet besonders in kälteren Regionen ganze Arbeit.
Im Gegensatz zu den damals erbauten Häusern haben heutige Blockhäuser den Vorteil, dass industriell getrocknetes Holz verwendet wird. Hierbei wird rasch und in einem kontrollierten Verfahren dem Holz die Feuchtigkeit entzogen, was das Holz widerstandsfähig gegenüber Schädlingen macht.

Rundum gesund

Das Wohnen in einem solchen Holzhaus ist nicht nur psychologisch gesehen gesund, weil man das gute Gefühl hat, nachhaltig, ökologisch und gesund gebaut zu haben. Man kann diesen gesundheitlichen Aspekt auch messen, wenn man die Luftfeuchtigkeit beobachtet. Denn durch verschiedene Tätigkeiten wie Putzen und Kochen, sowie einfach durch das Atmen und Sprechen erhöhen wir permanent die Luftfeuchtigkeit in unseren Räumen. Holz hat die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und nach außen, wo normalerweise eher eine geringere Luftfeuchtigkeit herrscht, abzugeben.

Nun drängt sich aber die Überlegung auf, wie sich imprägniertes Holz diesbezüglich verhält – und vor allem, ob das Holz Dämpfe der Außenbehandlung in die Innenräume abgibt. Tatsächlich finden sich in älteren Fertighäusern Schadstoffe, die von Teppich oder Fliesenkleber sowie aus Farben an die Raumluft weitergegeben werden. Heute sind dies meist Stoffe, die wegen ihres Geruchssinn auffallen.
Ein in Würde ergrautes Holzhaus ist vermutlich die gesündeste Variante.