Einweghandschuhe in der KFZ Werkstatt: Für welche Arbeiten sind diese zwingend notwendig?

Einweghandschuhe in der KFZ Werkstatt: Für welche Arbeiten sind diese zwingend notwendig?

Einweghandschuhe in der KFZ Werkstatt: Für welche Arbeiten sind diese zwingend notwendig?

Bei Einweghandschuhen denkt man zuerst an medizinische Berufe und die Pflege. Doch auch in Kfz-Werkstätten gehört der Handschutz längst zur Grundausstattung, die bei verschiedensten Arbeiten getragen wird. Dabei sind die Einsatzbereiche vielseitig und reichen von Ölwechseln bis hin zu Einstellungen an der Motorsteuerung.

Einweghandschuhe und moderne Fahrzeuge – gibt es einen Zusammenhang?

Der Mechaniker mit ölverschmierten Händen gehört in modernen Kfz-Werkstätten der Vergangenheit an. Wer heute in die Werkstatt fährt, sieht häufiger Kfz-Mechaniker mit blauen oder schwarzen Einweghandschuhen. Das liegt nicht nur daran, dass der Mechaniker gerne mit sauberen Händen arbeitet und seine Haut vor der Reinigung mit einer harten Bürste und Kernseife schützen möchte. Einmalhandschuhe sind vielmehr auch essenziell, wenn man Reparaturen im Motorraum von Hybrid- und Elektrofahrzeugen durchführt. Die empfindliche Technik und das Risiko des Kontakts mit hautschädigenden Chemikalien sind zwei Gründe dafür, dass viele Mechaniker nicht mehr auf den Handschutz verzichten. Dazu kommt der Fokus auf den Schutz des Kundeneigentums.

Im Verlauf einer Reparatur ist es nötig, Tests durchzuführen und zum Beispiel den Motor zu starten. Mit öligen oder kühlmittelverschmierten Händen sind Flecken auf den Polstern und am Lenkrad sowie an den Knöpfen und Hebeln vorprogrammiert. Das wiederum bedeutet, dass man vor der Fahrzeugabholung durch den Kunden lange putzen und seine Spuren beseitigen muss.

Bei welchen Reparaturen Hygiene und Handschutz wichtig sind

Grundsätzlich kann man medizinische Einweghandschuhe bei allen Arbeiten im Motorraum und im Innenraum von Fahrzeugen tragen. Wie bereits angesprochen, schützt man seine Haut vor der Austrocknung und dem Kontakt mit Chemikalien – und das Kundenfahrzeug vor vermeidbaren Beschädigungen und Flecken. Wenn es um Prüfungen und Instandsetzungen der Fahrzeugelektronik geht, kann der Hautkontakt (fettige oder verschwitzte Hände) zu Defekten führen. Einmalhandschuhe beugen diesem Risiko vor und sind heute so dünn, dass sie kaum einen Unterschied zur Arbeit mit „bloßen Händen“ wahrnehmen lassen.

Es handelt sich nicht um reißfeste Arbeitshandschuhe. Doch bei einigen Reparaturen kommt es nicht auf die Reißfestigkeit, sondern auf den Kontaktschutz und auf die Hygiene an. Genau das sind die Momente, in denen Einweghandschuhe gegenüber konventionellen Arbeitshandschuhen einige Vorteile aufweisen. Es gibt säure- und chemikalienbeständige Materialien, durch die man eine Hautschädigung beim Wechseln von Flüssigkeiten und bei Arbeiten am Motor vermeiden kann. Wenn kleine technische Details defekt sind und Fingerspitzengefühl benötigt wird, kann man mit Einweghandschuhen arbeiten, während man mit konventionellen Arbeitshandschuhen keine filigranen Bauteile prüfen oder auswechseln kann.

Sensible Technik: „OP-Handschuhe“ im Motorraum

Für einen Ölwechsel wird das Fahrzeug mit einer Hebebühne in die Höhe befördert. Nur so ist es möglich, das Öl umweltfreundlich in einen Behälter abzulassen und Verschmutzungen des Werkstattbodens zu vermeiden. Bei älteren Fahrzeugen sind die Ölleitungen und Dichtungen oftmals nicht mehr so dicht, dass sich diese Arbeit ohne den Hautkontakt mit Motoröl vornehmen lässt.

Doch noch komplizierter wird es bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen, deren Motor sich aus vielen sensiblen technischen Bauteilen zusammensetzt. Hier kann der Kontakt mit Hautschweiß oder feinsten Stäuben von einer vorangegangenen Tätigkeit zur Verschmutzung und Fehlfunktionen führen. Die meisten Werkstattkunden stellen fest, dass viele Mechaniker die Motorhaube öffnen und sich anschließend dünne „OP-Handschuhe“ anziehen. Was auf den ersten Blick ungewöhnlich wirkt, ist in den meisten Werkstätten heute Standard. Für Kfz-Mechatroniker ist der Griff zu Einmalhandschuhen längst so selbstverständlich wie für den Operateur, der die gleichen Handschuhe ebenfalls zum Selbstschutz und zum Patientenschutz trägt.

Fazit

Es gibt keine gesetzliche Vorschrift zum Tragen von Einweghandschuhen in Kfz-Werkstätten. Doch es gibt eine ganze Reihe an Empfehlungen, wann der Hautschutz sinnvoll ist und bei welchen Tätigkeiten man auf besonderen Arbeitsschutz achten muss. Da die dünnen Nitril- oder Latexhandschuhe nicht vor Riss- und Schnittverletzungen schützen, werden sie vor allem für Tätigkeiten empfohlen, die das Risiko eines Hautkontakts mit chemischen Substanzen aufweisen. Hierzu gehören alle Arbeiten im Motorraum, vor allem an Leitungen und Behältern mit Flüssigkeiten wie Kühlmittel, Motor- und Getriebeöl oder Batteriesäure.