Stiftung fördert innovative Lehrprojekte

Stiftung fördert innovative Lehrprojekte

Stiftung fördert innovative Lehrprojekte

Oldenburg. In den Sozialwissenschaften und beim Lehramt Technik kommen an der Universität Oldenburg demnächst weitere innovative Lehrmethoden zum Einsatz: Zwei Projekte der Universität waren bei der Ausschreibung „Freiraum 2022” der Stiftung Innovation in der Hochschullehre erfolgreich. Insgesamt wurde ein Fördervolumen von rund 200.000 Euro beantragt, die Laufzeit beträgt jeweils zwölf Monate.

Um die praktische Werkstattausbildung im Lehramtsstudiengang Technik geht es im Projekt „Selbstgesteuertes Lernen im Technikstudium durch Augmented Reality“ (SelTecAR), das von Dr. Tobias Wiemer vom Institut für Physik geleitet wird. „Die handwerklich-technischen Vorkenntnisse der Studierenden sind in der fachpraktischen Ausbildung des Technikstudiums sehr unterschiedlich“, berichtet Wiemer. Ziel des Vorhabens ist es, eine sogenannte Augmented-Reality-Umgebung (AR-Umgebung) zu entwickeln, also ein Assistenzsystem, das die reale Umgebung durch virtuelle Objekte oder Anleitungen erweitert und selbstgesteuerte Lernprozesse unterstützen soll. Nach einer kurzen Instruktion können die Studierenden diese AR-Umgebung als App auf dem eigenen Smartphone nutzen. In Selbstlernphasen erhalten sie darüber ergänzende Informationen und Videoanleitungen dazu, wie bestimmte Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen sind. Die AR-Umgebung soll es den Studierenden zudem erleichtern, bereits erlernte Fertigkeiten im weiteren Studienverlauf wieder aufzufrischen.

Im zweiten geförderten Vorhaben geht es um die Module „Statistik 1 und 2“ in den Sozialwissenschaften. Der Soziologe Prof. Dr. Sebastian Schnettler hatte die Veranstaltungen bereits 2019 auf das sogenannte Flipped-Classroom-Prinzip umgestellt und dafür unter anderem den Preis der Lehre der Universität für die beste Lehrveranstaltung erhalten. „Die Studierenden schauen bereits vor der Vorlesung von mir produzierte Lernvideos. Die eigentliche Präsenzzeit nutzen wir, um die Inhalte zu veranschaulichen, zu vertiefen und anzuwenden“, berichtet er. In seinem Projekt will er nun existierende frei verfügbare, digitalen Lehr- und Lernressourcen nutzen, um für Studierende ein Lernportfolio zu entwickeln. „Gerade im Bereich der Methoden- und Statistikausbildung mit ihren recht standardisierten Inhalten erscheint es nicht besonders effektiv, dass Hunderte von Lehrenden ähnliche digitale Lehr- und Lernressourcen produzieren“, sagt er. In seinem Vorhaben plant er, Lerninhalte wie Fachtexte, Videos, Podcasts, Onlinetests, Tutorials oder Aufgaben zur Datenbearbeitung zusammenzustellen, zu pflegen und laufend auf dem aktuellsten Stand zu halten. Schnettler sieht im Kuratieren von Lernmaterialien großes Potenzial, um das Studium flexibler zu gestalten, die Medienkompetenz der Studierenden in Bezug auf wissenschaftliche Inhalte zu steigern und eine fakultätsübergreifende Zusammenarbeit in der Lehre zu ermöglichen. Gleichzeitig steht den Lehrenden mehr Zeit für eine intensivere Betreuung der Studierenden zur Verfügung. „Damit kann die Präsenzuniversität ihr Profil gegenüber reinen digitalen Angeboten schärfen und nachhaltig einen echten Mehrwert schaffen“, betont er.

Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre fördert seit 2021 Projekte, die neue Ideen für Studium und Lehre entwickeln und erproben. In der Ausschreibung „Freiraum 2022“ waren bundesweit 204 Projekte erfolgreich, die mit insgesamt 46 Millionen Euro gefördert werden.

Quelle Pressemeldung von  Universität Oldenburg